Spezielle Hobbys und ihre möglichen Folgen - mein Kampf mit dem Energievampir #03

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Mit einer entsprechenden Stimmung brach ich nun alleine auf, um nach Lift-Resten meiner Kindheit zu suchen. Es war für mich emotional keinesfalls leicht. Die Bedingungen mit dem Kollegen erschwerten alles nur noch unnötig. Wenn mich jemand fragt, ob ich mit ihm auf den Mount Everest gehe, werde ich das logischerweise ablehnen. In solchen Bergtouren habe ich keinerlei Erfahrung. Sehr ähnlich - aber doch um sehr viel leichter - ist die Situation mit der Annaberg-Wanderung. Der Herr Energievampir ist nicht in der Lage, schon von vorne herein zu sagen, dass er das körperlich nicht schaffen wird. Er muss unbedingt dabei sein. Normalerweise ist es immer besser, wenn man in solchen Fällen zu zweit unterwegs ist. Aber wenn man so eine "Begleitung" hat, dann ist das leider nicht zutreffend. Offenbar ist er nicht fähig, dass er es zugibt, so eine Tour nicht zu packen. Bei einer Meldung wie "Du, mach das lieber alleine. Ich bin körperlich nicht so fit und will dir nicht zur Last fallen." hätte ich ihn sicher nicht ausgelacht. Eher hätte ich ihm für seine Ehrlichkeit gedankt. Wundert euch nicht, falls ich jetzt eher wenig über den Kollegen schreibe. In diesem Teil geht es um den Rest der Annaberg-Tour, wo ich eben alleine war. Er hat mich aber indirekt dennoch belastet.

Kurzfassung der restlichen Wanderung:

Im obigen Bild seht ihr meine Route. Die gelben Linien markieren wieder alle bestehenden Lifte - in rot seht ihr die Trassen der früheren Schlepplifte. Falls ich nicht direkt auf  (ehemaligen) Liftspuren unterwegs war, habe ich meinen Weg weiß strichliert. Ich konnte nicht direkt auf der ehemaligen Schlepplifttrasse marschieren, da der unterste Bereich abgezäunt war. So ging ich zur hinteren (kürzeren) 4SB. An dieser wanderte ich vorbei, bis ich eine gute Möglichkeit sah, um auf die Mittelwiese zu kommen (wo eben einst die beiden Schlepplifte verliefen). Von dort fehlten dann nur mehr wenige Meter zum LSAP-Ausstieg vom kurzen Schlepplift [zur Erinnerung: LSAP = Lost Skiing Area Project]. Danach stieg ich die Waldschneise vom langen Lift hinauf. Von seinem Ausstieg folgte ich dem Ziehweg bis zur ersten Kehre. Ich hatte keine Lust auf Umwege und nahm deshalb gleich den Steilhang zur Bergstation Almlift. Dieser moderne Schlepplift erschließt einen völlig neuen Bereich, der vor dem Jahr 2000 klarerweise noch nicht existierte (früher war dort vermutlich nur Wald). Der damalige lange Schlepplift ging ja nicht bis ganz hinauf. Schließlich wackelte ich noch die Trasse vom Almlift hinab und ging auf selbiger wieder zurück nach oben. In weiterer Folge ging es nur mehr bergab. Ich war schon leicht bedient. Diesmal ging ich auf dem eigentlichen Ziehweg, wo sich im Winter die Skifahrer tummeln. Somit kam ich wieder zum LSAP-Ausstieg vom langen Schlepplift. Nun folgte ich einem kleinen Forstweg auf der ehemals linken (heute mittleren) Abfahrt. Dieser führte im unteren Teil durch den Wald und endete schließlich auf der Reidlwiese.

Demnach kam ich wieder auf die ehemalige Trasse des Reidl-Doppelschlepplifts. Bei einer Stütze der langen 4SB setzte ich mich auf das Fundament, um die gegangenen km körperlich und psychisch zu verarbeiten. Ich schaute auf die ehemalige Schlepplift-Trasse und sah mich wieder da hinauffahren. Als Kind den Bügel fest haltend. Der Papa am Gehänge dahinter. Vor der steilen Waldtrasse war am linken Rand ein Lifthäuschen, wo eine nette Dame ihren Dienst (vielleicht auch ihr Geschäft... :-p) verrichtete. Sie überwachte sowohl den Ausstieg vom kurzen Lift als auch den entscheidenden Teil vom langen Lift (also den Übergang vom Flachstück in den steilen Waldabschnitt). Ihr winkte ich bei jeder Liftfahrt - ehe ich im Steilstück "hang". Es war jedes Mal ein Erlebnis. Zum Glück blieb der Lift immer dann stehen, wenn ich noch im Flachstück oder schon im letzten (ebenfalls flachen) Waldabschnitt war. Zurück in die Gegenwart: Ich begab mich nun endgütlig zum Auto. War dabei wirklich nur mehr "ferngesteuert". Alles war mir egal - ging einfach nur schnurstracks richtung Parkplatz. Schlussendlich kam ich dann bei der Talstation des Förderbands heraus und stapfte wieder links daneben hinauf. Dabei ärgerte ich mich erneut, dass man dieses Teil ernsthaft als Ersatz für zwei Tellerlifte aufstellte. Früher war es immer so schön, wenn ich noch am Schluss ein paar Tellerlift-Fahrten machen konnte. Papa ging einstweilen zum Auto und ich tobte mich noch an den zwei Babyliften aus. Einmal mit dem linken, einmal mit dem rechten. Irgendwann kam dann der Papa, holte mich ab und wir fuhren wieder nach Hause. Im Auto verdrückte ich dann immer das Jausenbrot von Mama, während uns der Papa gekonnt durch das Traisental lenkte.

Nun muss ich noch etwas zur Skigebietes-Entwicklung sagen. Die kurze 4SB wurde erst einige Jahr nach der langen gebaut. Letztere ersetzte primär den längeren Schlepplift. Doch der kürzere wurde im Jahr 2000 genauso abgerissen. Problematisch waren also die Jahre, wo es den kurzen SL nicht mehr und die kurze 4SB noch nicht gab. Anfänger konnten diesen Skigebiets-Bereich in dieser Zeit gar nicht nutzen. Ich bleibe jedenfalls dabei, dass ich trotz Bau der beiden Sesselbahnen die Schlepplifte NICHT abgerissen hätte. Es wäre platzmäßig zu keinem Problem gekommen, die Teilung der Wiese durch die zwei Bügellifte war meiner Meinung nach sehr gut. Man hätte immer eine Entlastungsanlage gehabt. Als ich heuer die verbliebenen Lifte filmte, musste ich an der langen 4SB 20 Minuten (!!!) anstehen. An der kurzen waren ähnliche Wartezeiten. An solchen Tagen wären die beiden Schlepplifte goldwert gewesen. In Balderschwang im Allgäu sieht man, dass so etwas sehr wohl funktioniert. Der 1,4 km lange und 1962 erbaute Gelbhansekopflift (auch steil und im Wald trassiert) wurde durch die neue Schelpenbahn quasi ersetzt, aber läuft bei Bedarf immer noch. An Wochenenden und in den Ferien rentiert sich das auf jeden Fall. Ich bin schon selbst in den Genuss gekommen. Bei der Schelpenbahn hätte ich wohl gefühlte 30 Minuten gewartet, doch am parallelen Gelbhansekopflift hatte ich nach nur einer Minute meinen Bügel. Der Lift wird auch gut angenommen und es gibt doch einige, die diesbezüglich wie ich denken. Sch*** auf Komfort, wenn es anders auch schneller geht. Die "Sesselkleber" standen demnach wohl noch in der Warteschlange, während ich schon wieder aus dem Gelbhansekopflift ausgestiegen war.

In Annaberg hätte das bestimmt auch geklappt. Von der Bergstation der langen 4SB muss man immer diesen Ziehweg fahren (sieht man im ersten Bild sehr deutlich). Wenn viel los ist, geht es dort fast wie auf der Südautobahn zu. Der "Ski-Verkehr" gleicht also einem Sauhaufen. Es dauert ewig, bis man dann endlich auf einer richtigen Piste ist. Mit dem langen Schlepplift war das ganz anders - man stieg aus und war sofort auf der Abfahrt. Stellt euch vor: Ihr wollt auf der rechten äußeren Piste Wiederholungsfahrten machen. Dazu müsst ihr jedes Mal den ganzen Ziehweg absolvieren. Mit dem langen Schlepplift hättet ihr bestimmt schon vier Wiederholungen gemacht, während es bei der heutigen 4SB zeitlich gerade einmal für zwei reichen würde. Ich hätte beim Bau der 4SB den langen Schlepplift sogar noch etwas ergänzt. Also einen Zwischeneinstieg unmittelbar vor dem Steilstück gemacht. Dann hätte man eine perfekte Profi-Lösung für die rechte Piste gehabt. Trotz Bau der kurzen 4SB hätte ich den kurzen SL genauso am Leben gelassen. Vom Tellerlift hätte man sich dann an einen einfachen Bügellift heranwagen können. Zum Abschluss der Lernphase wäre es dann zur ersten Alleinfahrt mit dem großen Lift gekommen. Danach konnte man mit jedem Schlepplift fahren - egal wie lang oder steil. Das kann ich alles belegen, denn bei mir war es exakt so. Ich fuhr den längeren Lift der Parallelanlage schon mit acht Jahren alleine und seither komme ich wirklich mit jedem Lift zurecht. Auch Alleinfahrten bei steilen Kurzbügel-Liften stellen für mich keine Probleme dar.

Jetzt gehen wir meine Tour gedanklich nach. Mein Kollege (den hätte ich jetzt schon fast vergessen... ;) ) war im Auto und "wachte" über den Parkplatz. Mir war das inzwischen egal, da ich nun ganz andere "Sorgen" hatte. Am obigen Bild ist direkt vor mir der Punkt, wo die Talstationen der beiden parallelen Schlepplifte standen. Rechts der kurze und links der lange. Bei einer Fahrt mit dem kurzen Lift war die benachbarte Baumgruppe zum Greifen nahe. Natürlich hatte man die Liftkarte damals noch am Anorak befestigt. Kartenlesegeräte, wo man inzwischen einfach nur den Arm hinhalten muss, gab es natürlich noch nicht. Die Skikarte flatterte im Fahrtwind mit und man musste froh sein, wenn man sie unterwegs nicht verlor. Jedenfalls erkennt man ganz vorne im Wald den weiteren Verlauf der Trasse. Über den Zaun kletterte ich nicht - stattdessen folgte ich der kurzen 4SB.

An geeigneter Stelle wechselte ich auf die ehemalige Schlepplifttrasse zurück. Beim obigen Bild befand ich mich ca. dort, wo man beim kurzen Lift schon den Bügel auslassen musste. Nun seht ihr auch den Standort der Bergstation vom rechten Lift. Das Spanngewicht lag sogar noch dort. :-o Ein "Geschenk" für mich? Beim langen Lift hat man es entfernt, was mich sehr wunderte. Umgekehrt wäre es logisch gewesen. Nichts desto Trotz stieg ich nun in den Wald ein. Man sah sofort, dass der Lift schon etliche Jahre weg sei. Die LSAP-Trasse war bereits entsprechend zugewachsen.

Da ging einmal ein Schlepplift hinauf. Mit acht Jahren wurde ich da noch vom Bügel hochgezogen. Mir ging es inzwischen echt nicht mehr gut. Den Herrn Energievampir hatte ich gänzlich ausgeblendet. Ich sah mich nun selbst als Kind an mir vorbeifahren. Der kleine Grexi hat mich immer wieder überholt und ausgelacht, weil ich ihm nicht nachkam. Der Lift war einfach zu schnell...

Nach dem ersten Anstieg musste ich kurz pausieren. Am obigen Bild ein Blick zurück in die Tiefe. Wenn man da stürzte, hatte man echt ein Problem. Andererseits gab es damals lifttechnisch genug Übungs-Möglichkeiten, um sich auf eine derartige Fahrt einzustellen. Hier fuhren eben nur die hinauf, die es wirklich konnten (und nein, das soll jetzt kein Eigenlob sein. Letzteres stinkt bekanntlich - ich habe mich heute schon geduscht... :-p ). Auf den Pisten hatte man seine Ruhe und es gab keine Leute, die nach jeder Hangpassage stoppten und sich mitten auf die Kuppe stellten. Das nervte mich schon immer dezent. Mit meinem Vater fuhr ich fast jedes Mal von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Mittagspause gab es nur selten. Dieses Denken hatte sich auch auf die Wanderung übertragen. Ich wollte eben das ganze Gebiet auf einmal abgehen. Mein Mitstreiter hat es mir aber nicht leicht gemacht. Inzwischen war ich so froh, dass er nicht dabei war. Den Aufstieg hätte er nie geschafft. Auch nicht, wenn wir dort angefangen hätten und erst danach zum Pfarrboden gegangen wären (siehe Teil 2). Nachdem ich die Wald-Tour fortsetzte, fand ich recht rasch ein Stützenfundament. Das bestätigt auch jedem Ortsfremden, dass da früher ein Lift war. Das Fundament passt auch mit meinen Erinnerungen zusammen: Der lange Lift hatte oberhalb der Bergstation von seinem Nachbarn Gitterportalstützen. Es war nämlich sehr weit links außen platziert. Also kann der Lift unmöglich die typischen Schräg-T-Stützen gehabt haben (die eben nur ein halbwegs zentrales Fundament benötigt hätten). Im untersten Bereich fand man gemeinsame Stützen vor, die man auch heute noch bei älteren Doppelmayr-Parallelliften antreffen kann.

Nach der nächsten Pause blickte ich wieder zurück. Umgeknickte Bäume waren am Weg nach oben keine Seltenheit. Im Flachstück kurz vor dem Ausstieg lag sogar ein komplett entwurzelter Baum quer auf der LSAP-Trasse. Also für LSAP-Wandern nahezu perfekte Bedingungen. Dennoch überwiegten bei mir klarerweise die negativen Gedanken, da ich mir nicht nur vorstellen konnte, wie der Lift aussah. Ich kannte ihn gut und fuhr ihn als kleiner Bub oft genug alleine. Der Antrieb war im Tal (beim kurzen Lift genauso) und die Abspannung am Berg. Beide Lifte hatten Portal-Spannstationen. Bei 60er- und 70er-Liften von Doppelmayr sieht man das noch sehr oft (sofern die Stationen eben zwischenzeitlich nicht erneuert wurden).

Blick nach oben. Kein Ende in Sicht. Spätestens jetzt seht ihr, wie viele Höhenmeter dieser Schlepplift überwand. Ich musste oft schon fast hinaufklettern, da es zum normalen Gehen zu steil war. Zum Glück gab es seitlich viele Bäume, an denen ich mich bei Bedarf festhalten konnte. So machte Liftfahren richtig Spaß. Natur und Technik in einem. Wenn eine moderne Bahn im Wald trassiert ist, nimmt man die Umgebung etc. nicht mehr so wahr, wie bei entsprechenden Schleppliften.

Im obigen Bild ein Rückblick vom Höhepunkt des Steilhangs. Da wurden früher tonnenweise Skifahrer hinaufgezogen (darunter auch ich). Wieder sah ich mich an mir selbst vorbeifahren... Der Kollege hatte mich zum Glück bisher nicht angerufen - offenbar verstand er, dass das beim besten Willen kein Spaziergang sei. Dennoch hatte ich irgendwie einen Druck (nicht im A****... :-p). Vermutlich machte ich mir den selbst, was wieder dazu führte, dass der Energievampir indirekt an mir "zehrte".

Hier noch ein Bild, wo man gut sieht, wie die Trasse immer mehr zuwächst. Andererseits erkennt man aber noch deutlich, dass hier einmal ein Lift verlief. Hätte ich das Geld, so würde ich ihn wieder aufbauen (inkl. Parallelift). Am Beispiel Balderschwang sieht man, dass es auch anders gehen kann. Im Skigebiet Katschberg hat man Ähnliches gemacht. Früher musste man dort nach der Doppelsesselbahn Aineck mit drei aufeinanderfolgenden Schlepplift-Sektionen fahren, um auf den Gipfel zu kommen. Man entfernte aber nur den obersten Lift (der ohnehin recht kurz war) und baute zwei neue Gondelbahnen. Jetzt kommt man halt nicht mehr ausschließlich mit Schleppliften auf den Gipfel, aber die 1,6 km lange erste und 1,0 km lange zweite Sektion fahren nach wie vor und werden auch bleiben. Mich würde es nerven, nach jeder Fahrt die Ski abschnallen zu müssen. Selbst als Nicht-Schleppliftfan würde ich da wohl doch eher oft auf den Schlepplift ausweichen. Die beiden verbliebenen Lifte fahren ja ohnehin recht schnell.

Nun kam der eher flache Schlussteil. Hier gab es nur mehr Nadelwald. Ein wenig Farn wuchs dort oben auch, doch damit hatte ich ja schon Bekanntschaft gemacht (siehe Teil 2). ;) Hier versperrten nun etliche umgestürzte Bäume den Weg. Doch auch diese Hindernisse habe ich überwunden. Langsam aber sicher war ich froh, bald oben zu sein.

Blick richtung Talstation. Bei diesem Foto war ich schon fast am LSAP-Ausstieg. Ihr seht, dass der flache Schluss-Teil auch nicht gerade kurz war. Die gesamte Liftlänge betrug sicher 1,2 bis 1,3 km - wenn nicht mehr. War man einmal hier heroben, so hatte man schon fast vergessen, dass es im untersten Bereich einen Parallellift gab. ;)

Geschafft! In dieser Nische war die Bergstation vom langen Lift. Das Lifthäuschen stand auf der linken Seite. Wie schon zuvor erwähnt, lag hier KEIN Spanngewicht herum. Wunderte mich wieder, dass man es beim langen Lift entfernte und beim kurzen liegen ließ. Hier habe ich mich immer mit voller Kraft vom Bügel weggedrückt. Der Ausstieg kam doch recht abrupt und man hatte wenig Zeit, sich darauf vorzubereiten. Für ein Kind, wie ich es damals war, kam es schon darauf an. Ich stellte mich bereits 50 - 100 m vor dem Ausstieg auf das Abbügeln ein. In diesem konkreten Fall hatte ich letztendlich nie Probleme. Ich fuhr also nicht am Bügel hängend zurück ins Tal. ;) Heute mache ich mir keinerlei Gedanken über den Ausstieg, auch wenn ich den jeweiligen Lift noch nie zuvor gefahren bin. Hier gilt - wie sonst so oft: Übung macht den Meister.

Noch ein Foto vom LSAP-Ausstieg. Rechts kam man herauf und trennte sich genau am Forstweg vom Bügel. Ihr seht nun sehr gut, wie nahe man am Beginn der ganz rechten Piste war. Diese beginnt ca. 10 m nach dem Traktor - also gleich hinter dem Wald unterhalb vom Forstweg. Nahm man noch etwas Schwung von der Liftfahrt mit, so musste man mit etwas Glück nicht einmal antauchen. Analog war es, wenn man nach links ausstieg. Die entsprechende Piste startet ein wenig über der rechten unteren Bildecke. Damals hatte man keinen nervigen Ziehweg zu absolvieren. Von der Liftfahrt ging es ohne langes Zögern direkt auf die Abfahrt. Ein Punkt, der für den Erhalt der Schlepplifte gesprochen hätte.

Nun marschierte ich den besagten Ziehweg hinauf und kam schließlich unter der langen 4SB durch. Inzwischen hatte ich einen Anruf vom Kollegen. Ich befürchtete schon, dass er mich "zusammensch*****" werde, wieso alles so lange dauert etc. Doch so war es nicht einmal. Er fragte nur, ob alles passt. Oh? Habe ich etwas falsch gemacht? Warum auf einmal so nett?

Nach der ersten Kurve erblickte ich die Bergstation vom Almlift (der wurde - wie die lange 4SB - ebenfalls 2000 erbaut). Man sieht sie sogar von der B20, wenn man das Skigebiet kennt. ;) Allerdings kann ich im Winter von jener Bundesstraße nicht mit freiem Auge feststellen, ob der Lift fährt. Dazu bräuchte ich schon ein Fernrohr. Skifahren in Annaberg ist für mich aber bis auf Weiteres erledigt. Ich habe die paar Videos, die ich wollte. Jedoch nervten mich gewisse Umstände so sehr, dass ich mir das nicht mehr antun werde. Hat jetzt nicht einmal direkt etwas mit dem Ersatz des Parallellifts zu tun.

Ich war echt erleichtert, als ich den letzten Anstieg überwunden hatte. Somit hatte ich den Hennesteck-Grat erreicht. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich noch die Trasse vom Almlift hinunterwandern soll. Nach dem Motto "wennschon, dennschon" entschied mich aber doch dafür. Zum Glück ist der Lift nicht allzu lang bzw. steil. Damit wurde der Rückweg (also der Aufstieg) kein Problem.

Die Stimmung war inzwischen richtig toll. Ich blieb sogar kurz oben und genoss noch die Abendsonne. Doch bevor der Kollege im Auto ausrastet, ging ich dann umso zügiger ins Tal. Konnte zum Glück großteils am Weg bleiben. Musste dabei nur aufpassen, dass ich am Schotter nicht ausrutsche (weil ich eben zu schnell marschiere - ging ja bergab). Zu diesem Abschnitt gibt es eigentlich nichts Großartiges zu erzählen. In der Kurzfassung habe ich schon erwähnt, dass ich dann noch am Fundament einer Sesselliftstütze eine kurze Pause machte. Jedenfalls war ich auf den allerletzen Metern zum Parkplatz schon so auf zu Hause fixiert. Als mir dann klar wurde, dass der Herr Energievampir auch noch da sei, wurde mir schlagartig unwohl. Den muss ich ja auch noch nach Hause bringen... Neeeeiiiiiinn. Worauf habe ich mich da bloß eingelassen? Das bedeutet nochmals ca. 70 km Umweg... Jedenfalls hat er natürlich telefoniert, als ich wieder zurückkam. Ich glaube mich zu erinnern, dass er sich gerade aufregte, weil er auf mich drei Stunden warten musste. Ich habe ihm aber von Anfang an gesagt, dass ich alles an einem Tag abklappern werde. Er hätte ja daheim bleiben können... Hätte ich das zu ihm gesagt, so hätte er mich wohl gefragt, was ich mir einbilde. Während der Autofahrt redete ich wenig. Endlich waren wir bei ihm und ich ließ ihn nur aussteigen und fuhr schon weiter, während er gerade die Autotür zuschleuderte. Ich ließ mich also auf keine weiteren Gespräche ein und war echt nur mehr froh, als ich endlich daheim war. Am nächsten Tag kam dann eine SMS, wo er sich für alles bedankte. Das war wohl das Mindeste. Aber ich habe wieder nichts daraus gelernt und unternahm noch eine Wanderung mit ihm. Diese war zwar viel kürzer, aber es war für ihn dennoch zu viel. Was da alles passierte, werdet ihr im nächsten Teil erfahren.

Hier ist noch ein Ausschnitt von einer Ansichtskarte, wo man den Parallellift sieht. Wollte man eben bis ganz hianuf, so musste man mit dem linken Lift fahren. Anderenfalls war vor dem Wald Schluss. Gleich nach der ersten Stütze war eine gewisse Stelle, wo einem gerne einmal der Bügel davonrutschte. Es ging kurz bergab und gleich wieder bergauf (Hofzufahrt). Unten rechts die Talstation vom Reidllift 4. In der linken unteren Bildecke befindet sich noch KEIN Förderband. Man erkennt die Talstationen der zwei Tellerlifte.

PS: Wer noch mehr Bilder vom Annaberg-Ausflug sehen will, möge hier klicken. Das ist mein eigentlicher Fotobericht im "Liftforum". Dort schrieb ich nichts über die Strapazen mit dem Kollegen. Er ging demnach einfach alles mit. Es standen ja auch die Lifte und nicht die Probleme mit ihm im Vordergrund.

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Grexi

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irmi

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