Manche glauben das wohl wirklich. Heute habe ich da ein Highlight erlebt, wo ich schon darauf gewartet habe, dass die Polizei den "Übeltäter" unter die Lupe nimmt. Für manche zählt so eine Situation wahrscheinlich zum täglichen Wiener Verkehrschaos, aber für mich war das ziemlich heftig. Vor allem spielt die Situation auf einen gewissen Punkt an, den man immer und überall gut beobachten kann. Was ich damit meine, werdet ihr aber erst am Schluss erfahren. Weiterlesen lohnt sich also! ;)
Ich bin die Wienzeile stadteinwärts gefahren. Dabei nahm ich mir vor, an einer gewissen Stelle dem Hauptverkehr zu entweichen und in eine Nebengasse abzubiegen. Ich wusste, dass dort eben auch der Bus unterwegs ist, von dem her konnte ich nicht am falschen Dampfer landen.
Jemand vor mir hatte offenbar die gleiche Idee. Ich sah ihn abbiegen und dachte mir nur "ah ja genau da muss ich auch abzweigen". Gemütlich eingelenkt und nach 5 m direkt gestoppt. In einer offenbar sehr engen Straße, die eine Einbahn war (wie sich später herausstellte), haben sich der vor mir und ein anderes ortsfremdes Auto quasi blockiert.
Nachdem der Mann im Auto vor mir wild gestikuliert hatte, stieg er plötzlich aus. Ich rechnete schon mit einer Schlägerei. Augenscheinlich war der andere Fahrer zu dumm, die Einbahn zu bemerken bzw. einfach zurückzuschieben und sich für die Umstände zu entschuldigen.
Der Fahrer vor mir stieg wieder ein, aber nichts passierte. Hinter mir hupte jemand, ein Kastenwagen wollte ausparken. Ich fuhr so weit als möglich nach vorne. Nach 2 Minuten gab es wieder ein Gehupe. Was soll denn das, ich kann auch nicht durch die beiden vor mir durchfahren. Schau halt einmal nach vorne und erweitere deinen Horizont - sagte ich gedanklich zu dem ausparkenden Fahrer, weil er wirklich nicht kapieren wollte, was hier gerade abgeht.
Wir standen noch immer da, der vor mir konnte nicht weg und der, der gegen die Einbahn gefahren ist, blieb stur. Ich deutete, er solle zurückschieben, doch dieser Ortsunkundige zeigte mit dem Finger nur auf das Auto vor mir. Letzterer konnte kaum mehr nach rechts fahren und kam somit nicht wirklich vorbei. Doch irgendwie gelang es ihm dann doch und ich setzte nach.
Im Vorbeifahren sah ich, wie der Übeltäter einfach nur den Kopf schüttelte, als ob wir die Deppen wären und auf seinem Privatgrund parken würden...
Ich frage mich nun: Warum war sich der werte Herr zu fein, einfach den Rückwärtsgang einzulegen? Passanten haben gesagt, dass das eine Einbahn sei. Das hörte ich sogar durch das geschlossene Fenster, aber mit ein bisschen Eigeninitiative bekommt man das auch selbst mit - spätestens wenn dir die entgegenkommenden Fahrer deuten, du sollst zurückschieben.
Nun noch zu dem, was ich am Anfag erwähnte: An dem Beispiel sieht man wieder, wie schwer es ist, dass man sich selbst einen Fehler eingesteht. Der Ortsunkundige gab nicht nach, obwohl er mit etwas Intelligenz längst schnallen hätte müssen, was da los ist. Stattdessen deutete er noch auf den ersten nicht gegen die Einbahn Fahrenden.
Beim Laufen musste ich mir auch schon selbst Fehler eingestehen. Einmal habe ich 2 Trainingseinheiten vertauscht, weil ich mir dachte, das wäre jetzt geschickter. Hat aber nichts geändert und ich wunderte mich nicht mehr, warum ich nicht ganz das Ziel aus dem Trainingsplan erfüllen konnte.
Nur durch solche Aktionen lernt man letztendlich daraus. Unlängst hat bei den Pokemon-Raids wieder einer herumgebrüllt, warum wir zuerst dorthin gefahren sind und eben nicht direkt nach Gigaritsbatschen. In letzterem wären sich die 2 Raids noch ausgegangen und alles andere für den Abend auch noch, aber wir hätten es ja vermasselt. Er hätte ja auch eine Ansage machen können, wohin es als Nächstes geht. Hat er aber nicht, aber hauptsache, die anderen sind schuld...
Schlussendlich hatte der Einbahnsünder extremes Glück, da dort gerade kein Bus unterwegs war. Wie wäre die Situation sonst ausgegangen? Vermutlich hätte ihm dann die Polizei den Retourgang zeigen müssen...
