„Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […] Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“

– David Dunning

...oder warum manchmal gegen Ignoranz nicht einmal der Vorschlaghammer hilft

Nichts ist so frustrierend wie dumme Leute, die das Ausmaß ihrer Dummheit nicht erkennen - und stattdessen stolz ihre eigene Inkompetenz mit Kompetenz verwechseln. In der (Populär-) Psychologie gibt es hierfür sogar bereits einen "Fachausdruck": Der "Dunning-Kruger Effekt". Kurz - je dümmer, desto lauter.

Einer der vielen Fälle, wo diese aus (gewollter?) Ignoranz geborene Hochmut besonders klar und schmerzhaft erkennbar wird, ist die - nunmehr erneut losgebrochene - Debatte über ausländische Sexualstraftäter.

So liest man tatsächlich auch auf dieser Plattform plumpe Behauptungen von selbsternannten Expert*innen (die möglicherweise - und nichts jagt mir größere Schauer den Rücken hinunter! - tatsächlich in diesen Bereichen tätig sind):

Screenshot (Made by Grummel)

"Was zu beweisen wäre."

Ja, welche Art von Beweis wäre denn noch anzutreten? Das Ergebnis einer parlamentarischen Anfrage in Österreich, gemäß der in den ersten neun Monaten 2016 von 594 Verdächtigen 91 Asylwerber und 337 Österreicher waren. Von den 91 Asylwerbern waren 47 Afghanen (insgesamt - also mit Asylberechtigten - 55)? Einschlägige Presseberichte, die seit Jahren die Runde machen?

[Ungeachtet dessen, dass die Behauptung, "notwendiger Beginn von Ursachenforschung" sei stets des Gespräch mit Täter*innen, auch nur relativ gilt. Also dann, wenn es gerade passt. So hätte ich noch nie erlebt, dass man die Aussagen von Täter*innen, die vor der Tat ihre Motivlage auf Videobotschaften erörtern, dies während der Tat durch "Allahu Akbar!"-Rufe bekräftigen und sich anschließend in die Luft sprengen, ernst nahm - trotz eindeutiger Beteuerungen wird dort deren genanntes Motiv (Religion!) ja niemals als Ursache gesehen. Oder besser: DARF Gesehen werden!]

Reicht das?

Aber nein, reicht natürlich nicht! Denn auch derartige unangenehme Fakten lassen sich umschiffen. Womit? Persönlichen Erfahrungen, natürlich!

Screenshot (Made by Grummel)

"Also, ICH wurde ja noch nicht vergewaltigt! Was soll also dieses ganze Gerede?"

Und natürlich ist diese ganze Debatte gewürzt mit einer nahezu unerträglichen Dosis moralischer Überlegenheit, Uneinsichtigkeit und dem schnellen Vorwurf, man argumentiere "unsachlich", wenn man sich erdreistet, auf die Fakten und erhobenen Statistiken zu verweisen. Die erhobenen Vorwürfe sind natürlich "Vorurteile", die in "Echokammern" erzeugt und perpetuiert werden.

Und tatsächlich sind ja Statistiken wie die verlinkte ja kontraproduktiv; diese spielen nur den "Rechten" in die Hände; und die dürfen ja bekanntlich niemals Recht haben. Oder ist es Zufall, dass das Ergebnis einer parlamentarischen Anfrage aus dem Oktober 2016 just am Tag nach der Bundespräsidentenwahl bekanntgegeben wurde? Und Kultur hat damit ja sowieso überhaupt nichts zu tun! Dann doch lieber weiter einschlägige Sachverhalte vermeiden, um Ausländerhass zu vermeiden! Möglicherweise geht die Angst vor Rechts dann sogar soweit, dass die eigene Vergewaltigung nicht mehr angezeigt wird?

Sollte nicht der Schutz jeder Frau an erster Stelle stehen, vor politischen Überlegungen?

Ja, gehts denn noch?

Stalin sagte angeblich "Der Tod eines Menschen ist eine Tragödie, der Tod von Millionen nur eine Statistik". Fast könnte man das nunmehr umformulieren: "Jede Vergewaltigung ist eine Tragödie; sobald es sich aber um eine statistisch signifikante Zunahme durch Asylwerberkriminalität aus einem bestimmten Kulturkreis handelt, ist diese nicht weiter zu hinterfragen".

Wo sind jetzt all die Feministinnen, die noch großartige Balladen gegen die ach so sexistischen europäischen Männer schreiben? Die gerne jede noch so erbärmliche Statistik als Beweis anführen, dass (europäische) Männer "gefälligst mehr Selbstachtung zeigen" sollen? Wo ist der Aufschrei gegen statistisch signifikante Zunahmen an Vergewaltigungen, die alleine Ausländern und Asylwerbern zurechenbar ist? Wo ist der Aufschrei gegen Zuwanderung aus Ländern mit extremst fraglichen Wertvorstellungen Frauen gegenüber? Warum können sich europäische Männer nach wie vor vergangene Jahrzehnte des Sexismus vorhalten lassen; afghanischen Zuwanderern wird aber jede kulturelle Prägung abgesprochen?

Wo ist das Argument, jede Vergewaltigung sei schlimm? Ist es für Frauen plötzlich weniger schlimm, von drei Afghanen auf einer öffentlichen Toilette unter Todesängsten vergewaltigt zu werden, als im betrunkenen Zustand von einem Österreicher auf einer Party abgeschleppt zu werden? Was sagt das Opfer dazu?

Manchmal gibt es Momente, in denen ich gar nicht spüre, dass ich noch lebe [...] Drei Monate konnte ich nicht in den Spiegel schauen. Ich fühle mich wie Restmüll. Ich erinnere mich an die Blicke dieser Männer.

Aber immerhin wird dem Opfer die "Gnade" zuteil, dass betont werde, ihre Herkunft mache eine Verarbeitung des Erlebten schwieriger: "Ihre Herkunft dürfte es der 21-Jährigen noch schwerer machen, das Erlebte seelisch verarbeiten zu können. "In den Land, wo sie herkommt, ist Vergewaltigung ein Tabu", gab Aziz zu bedenken. Die junge Frau habe ihren Eltern bis heute nicht genau erzählen können, was ihr widerfuhr. Männliche Bekannte bzw. Freunde hätten ihr Schuldgefühle eingeredet."

Also da, da ist sie wieder - die Kultur, die ja nichts mit der Vergewaltigung und den Vergewaltigern zu tun haben darf, aber dann doch irgendwie auch bei dem Opfer als "Problem" anerkannt wird. Und plötzlich dürfen auch wieder die Einstellungen von Männern ein Problem sein. Nur halt nicht da, wo es ankommt:

20% aller aufgeklärten Vergewaltigungen werden von Asylwerbern begangen; knapp 10% hiervon kommen aus Afghanistan. Wo bleibt der Vorwurf gegen afghanische Männer? Gegen die afghanische (Un-) Kultur?

Ist es dem europäischen Feminismus denn wichtiger, gegen sexistische Werbung vorzugehen und das Binnen-I (oder ist es jetzt das *?) durchzusetzen, als die körperliche und sexuelle Unversehrtheit von Frauen zu beschützen?

Manchmal kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.

shutterstock/Urheberrecht: Chat des Balkans

22
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
5 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Mysterymike

Mysterymike bewertete diesen Eintrag 09.01.2017 19:02:07

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 09.12.2016 08:05:02

Sorry4u

Sorry4u bewertete diesen Eintrag 08.12.2016 20:16:39

Wiesi

Wiesi bewertete diesen Eintrag 08.12.2016 18:24:28

devils grandma

devils grandma bewertete diesen Eintrag 08.12.2016 16:43:52

Morpheus

Morpheus bewertete diesen Eintrag 08.12.2016 12:12:42

mike.thu

mike.thu bewertete diesen Eintrag 08.12.2016 11:56:46

Claudia56

Claudia56 bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 23:07:48

Aysel Stern

Aysel Stern bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 20:04:27

Gerhard Novak

Gerhard Novak bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 17:16:12

EMP

EMP bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 14:45:20

Grossfire

Grossfire bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 12:57:53

gloriaviennae

gloriaviennae bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 12:45:48

Matt Elger

Matt Elger bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 10:18:49

Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 10:12:10

Greifenau

Greifenau bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 09:39:20

Margaretha G

Margaretha G bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 07:55:48

Aron Sperber

Aron Sperber bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 07:06:35

Waldschrat der Erste

Waldschrat der Erste bewertete diesen Eintrag 07.12.2016 03:04:58

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 06.12.2016 22:52:43

sisterect

sisterect bewertete diesen Eintrag 06.12.2016 22:45:52

Die Tempeltänzerin

Die Tempeltänzerin bewertete diesen Eintrag 06.12.2016 22:13:39

81 Kommentare

Mehr von Grummelbart