HEIMAT BIST DU GROSSER MISSBRÄUCHE!
O du fröhliche, O du glückliche Heimat! Sie ist der Ort der Geburt. Sie ist das Heimkommen nach einer Reise. Sie ist das Trinkwasser aus dem Gebirgsbach. Sie ist das Fleisch frisch von der Weide. Sie ist das warme Schwarzbrot aus dem Ofen. Sie ist das Treffen bekannter Gesichter. Sie ist einfach gemütlich. Sie ist einfach vertraut. Und weil wir unsere Heimat so lieben, wird sie gerne missbraucht: für Eigennutz und Profit von Interessensgruppen. Das Lobbying mit Heimat entscheidet Wahlen. Warum lassen wir uns davon beeinflussen?
DIE WELT IST FLACH
Wir leben ja im Zeitalter der Digitalisierung. Das Internet inklusive Google, Facebook, Apple & Co bleibt nie mehr eine vorübergehende Erscheinung. Diese Konzerne fressen sich durch die Welt. Deren weltweiter Handel boomt. Mit Produkten, Dienstleistungen und Prozessen: alles wird exportiert und holt sich seinen Platz in regionalen Märkten. Neben Parteien besetzen auch die Konzerne den Begriff Heimat. Die Heimat jedes einzelnen Unternehmers. Da wollen amerikanische Chemieriesen Kundendaten eines Tiroler KMUs. Da wollen uns hinterlistige Bankiers faule Kredite andrehen. Und was machen wir? Wir kuscheln mit ihnen und kuschen. Die weltweiten Werbeumsätze der Onlineriesen sind gewaltig. Werbeabgabe zahlen sie dafür keine.
Die flache Welt ist digitale Heimat für Großkonzerne. Wo bleibt hier das wirtschaftliche Rückgrat unserer Gesellschaft, die Klein- und Mittelbetriebe in Österreich? Sie bleiben auf der Strecke… © ORF.AT
VOM SINNVOLLEN KONSUM
Auch wenn wir uns den Begriff Heimat wegnehmen lassen, bleibt unser Alltag mit Heimat verbunden. Ich habe Glück in Frieden und unter hervorragenden wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen zu leben. Hier ist meine Heimat. Diese schütze ich, indem ich sinnvoll konsumiere. Mein Obst und Gemüse kaufe ich bei mir um die Ecke. Meine Steuern zahle ich dort, wo ich meine Leistung erbringe und nicht in Malta oder auf den Cayman Islands. Damit stärke ich die regionale Wertschöpfung in meinem Umfeld. Amazon zahlt für seine Handelsumsätze in Österreich keine Steuern.
Übrigens. Mein Obsthändler ist kein gebürtiger Tiroler.
Wann werden digitale Großkonzerne endlich zur Steuerkasse gebeten? Dann bleiben Milliarden an Steuern dort, wo sie tatsächlich anfallen: in Österreich und Europa. © ORF.AT
FAZIT
Die Heimat schützen fängt beim täglichen Einkauf an. Wer Lebensmittel und Produkte aus der Region konsumiert, stärkt das Rückgrat unseres Wirtschaftsraums. Außerdem bleiben die Steuern im Land und fließen wieder zurück in den lokalen Wirtschaftskreislauf.