Hongkong ist heiß, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Luft dampft, es hat 28 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 80%. Jeder meiner Schritte nach draußen ist eine Zumutung für meinen Körper, doch jeder Schritt ins Innere eines Gebäudes ebenfalls. Die Klimaanlagen laufen auf Hochtouren, und zwar so hochtourig, dass es mich erstaunt in der U-Bahn (in Hongkong MTR – MassTransitRailway - genannt) keine Eisblumen an den Fenstern oder Eiszapfen von der Decke wachsen zu sehen. Dafür gibt es Kontrolleure die zu Stoßzeiten mit gelben Stopp-Schildern die Passagierzufuhr regeln, was Sinn macht, denn schließlich wuseln täglich bis zu 2,4 Millionen Passagiere durch die schmalen Gänge.
Was mir noch auffällt in Hongkong: Die Smartphone-Dichte im MTR ist ebenfalls hoch. Fast jeder Passagier hält sich ein Handy vors Gesicht. Damit keine Unfälle mit Ins-Handy-Starrenden-Rolltreppenfahrern passieren, gibt es Warnschilder an den Rolltreppen. Die aber niemand beachtet, weil die Passagiere auf den Bildschirm ihres Handys schauen.
Eine weitere Besonderheit in dieser Stadt: Der Gebrauch der vielen Handy-Sticks. Wer eine Anleitung für besonders kreative und unterhaltsame Arten der Benutzung eines solchen Utensils braucht, besucht zum Beispiel den Peak Tower, von dessen Plattform aus man eine grandiose Aussicht auf Hongkongs Skyline hat. Von hier oben aus wirken die beeindruckenden Wolkenkratzer auf Kowloon und Hong Kong Island plötzlich ganz, ganz klein.
Gar nicht klein ist hingegen der bronzene Buddha, der auf Lantau Island sitzt. Er ist der größte Buddha der Welt in sitzender Haltung. Und wenn man genau hinsieht, kann man ihn durch den Nebel in die Handykameras lächeln sehen.