Man kann zu Drogen stehen, wie man will, rein wissenschaftlich gesehen hat jede Substanz ein Potenzial, das man nutzen kann. Man KANN es nutzen, man muss es nicht nutzen und manche Substanzen darf man in Österreich nicht nutzen. Aber solang es einen Markt dafür gibt, wird es auch verkauft, ob es der Staat es will oder nicht.
Da nicht jeder Mensch gleich ist, ist auch nicht jeder Mensch mit jeder Droge, naja, nennen wir es kompatibel.
Ich zum Beispiel bekomme kurz nach dem Konsum von Alkohol Magenschmerzen und in der Früh rächt sich mein Körper mit nahezu jeder Reaktion, die man verkatert nicht haben will. Durchfall, Krämpfe im Bauchbereich, Migräneanfälle und daher versuche ich Alkohol soweit als möglich zu meiden. Selbst 2 bis 3 Tage danach geht es mir immer noch dreckig.
Aber da man sich als Jugendlicher gerne mal berauscht, probiert man eben verschiedene Substanzen aus und wartet darauf, was mit seinem Körper passiert.
Wer hat nicht von den Eltern gehört, man soll kein Red Bull trinken? Doch wer hört auf seine Eltern mit so ca 13 bis 14? Naja, nach 4 Dosen koffeinhaltiger Brause kam dann der erhoffte Rausch. Pupillen so groß wie ein Punkt und Energie wie eine Büffelherde.
Mein nächster Rausch war Hustensaft. Richtig, Hustensaft.
Nach 2 Wochen Husten verschrieb mir mein Arzt einen Hustensaft dessen Wirkstoff Codein war. Ein paar Tage davor hatte ich in der Schule über diese Substanz gelernt, man kann davon süchtig werden, das blieb hängen, mehr nicht. Aber nachdem ich mir einen Sixpack angehustet hatte, war mir das egal. Ich nahm die empfohlene Dosis und ging zu Bett. Nach einem erholsamen Schlaf ging ich zur Schule und danach spürte ich die ersten Wirkungen. Nach 12 gottverdammten Stunden. Niemand hätte mehr damit gerechnet. Ich hatte sogar vergessen, dass ich dieses Teufelsgebräu getrunken habe. Ich drehte während der Stunde fast durch. Ich redete durchgehend, mir war heiß, mir war kalt, ich fühlte mich gut, um mich danach so schlecht zu fühlen, dass sogar mein Redefluss endete.
Nachdem mich die Schulärztin heimgeschickt hat leerte ich diese Drogenpampe weg. NIE WIEDER CODEIN !
Nach dem Hustensafthorror reichte es mal ne Zeit meinen Körper mit Substanzen zu beschäftigen, doch einen Tages las ich einen interessanten Artikel in einem Wissenschaftsmagazin einen Artikel bei der ein Mann seine chronischen Kopfschmerzen mit Zauperpilzen los wurde. Nicht mit einer Rauschdosis, sondern mit einem Bruchteil der Menge. In dem Artikel stand auch dass Zauberpilze noch andere positive Auswirkungen auf den Körper haben können. Und so begann ich mich über Psilocybin, dem Wirkstoff von Zauberpilzen zu informieren und ich war erstaunt welchen Nutzen diese Substanz haben kann. Nach einer Zeit habe ich den Entschluss gefasst mich selbst auf eine spirituelle Reise unter dem Einfluss von Zauberpilzen zu begeben.
Gesagt getan. Unter Aufsicht von 3 nüchternen Freunden mampfte ich ein paar Pilze und trichterte ihnen ein sofort die Rettung zu rufen falls etwas nicht so laufen sollte wie geplant.
Und nach ein paar Minuten begann ich zu grinsen, ich glaubte es war die Fernsehwerbung die mich erheitert, hat dabei begann es schon zu wirken. Im Laufe der Zeit wurde ich immer ruhiger und begann nachzudenken, was machen wohl meine Verwandten in Kanada, geht es Ihnen gut? Schlafen die 2 vielleicht schon? Wie spät ist es eigentlich in Kanada? Plötzlich wollte ich wissen wie spät es in Kanada ist und fragte beiläufig nach der Uhrzeit. Man erfüllte mir diesen Wunsch, schaute danach selbst auf meine Uhr und sagte: "Nein, nicht hier, in Kanada!". Alle fingen an zu lachen und plötzlich lachte ich auch, keine Ahnung warum, ich lachte einfach. Ich sah dass meine Freunde glücklich waren also war ich es auch.
Danach war im TV ein Film der nicht wirklich traurig war, aber ein bisschen zum denken anregt und ich fühlte so stark mit dem Darsteller mit. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich habe gebeten doch bitte den Sender zu wechseln. Es folgten lustige YouTube-Videos. Ich sah einen etwas beleibteren Mann der so beherzt tanzte, aber er konnte es nicht wirklich gur, trotzdem hatte er Freude daran bei dem was er gerade tat. Meine Freunde lachten ihn aus weil er so lächerlich dabei aussah und auf einmal wurde ich wütend. Ich hielt diesen Schlawinern eine Moralpredigt dass die doch diesen Mann nicht auslachen können, der Mann war glücklich, ich war glücklich und die lachen über ihn, das gefiel mir nicht.
Danach wechselten wir den Ort. Auf der Straße sah ich wie eine Frau einen alten Mann im Rollstuhl die Straße entlang führte, man sah dem Mann an wie glücklich er war, auch das machte mich glücklich, ich blieb stehen und schaute den beiden zu. "Wer pflegt mich mal wenn ich alt bin? Werde ich so alt? Wie fühlt es sich an alt zu sein?" Mein Neuronen feuerten im meinem Hirn dass ich meine Freunde nicht hörte die mir riefen ich möge doch weitergehen.
Da es ein schöner, sonniger Herbsttag. Bunte Blätter, bunte Blätter ÜBERALL ! Waren die Blätter vorher schon so bunt? War der Wind vorher schon so angenehm auf meiner Haut? Gibt es Wind eigentlich obwohl ich ihn nicht sehn kann? Die Welt war in dem Moment so wunderschön und fast nichts konnte es grade trüben. Außer der Jugendliche der mit quietschenden Reifen weggefahren ist und den Motor aufheulen ließ. Dieses aggressive Verhalten machte mich etwas traurig. Man nimmt die schönen Details wahr die unsere Welt beinhaltet. Man reist in seine eigene Psyche und erfahrt viele Dinge über einen selbst, ob man will oder nicht. Möchtest du etwa deine schlimmste Erinnerung nochmal durchleben? Pilze schaffen das
Nach meiner ersten Zigarette während des Rausches ekelte es mich so vom Rauchen dass ich 6 Stunden einfach nicht mehr rauchte. Mir wurde bewusst mein Körper wehrt sich gegen das Gift, er versucht dir das mit Husten klar zu machen. Egal welche Signale dir dein Körper sendet, du nimmst Sie wahr. Ich habe gelesen man soll sich nicht gegen den Rausch wehren, es belastet dich und deinen Geist nur. Mach was dir dein Geist sagt, während des Rausches weiß er es am besten.
Während des Rausches fühlte ich mich nie wirklich schlecht, manchmal reagierte ich etwas eigenartig auf ganz normale Situationen. Im nachhinein verstand ich dann auch warum psychisch labile Menschen diese Substanz UNTER KEINEN UMSTÄNDEN konsumieren sollten, wenn einem quietschende Reifen schon etwas betrüben, wie reagiert dann ein Mensch der eventuell nicht so fest im Leben steht? Oder Personen die eventuell ein sehr schwaches Selbstvertrauen habe. Psilocybin hält einem einen Spiegel vor, nicht jeder reagiert gut auf sein eigenes
Meine Reise war aufschlussreich, interessant und schön. Ich habe aber auch nur die Hälfte der empfohlenen Dosis genommen und das war schon eine starke Belastung für meine Psyche, ich musste noch Wochen danach über Stellen meiner Reise nachdenken, da bemerkte ich erst das Potenzial dieser Droge.
Drogen sind kein Spielzeug, vor allem keine psychedelischen Drogen. Sowas geht sehr schnell daneben. Meine Psyche aufs Spiel zu setzen war äußerst riskant und ich kann froh sein heute noch in der Lage zu sein diesen Text zu verfassen.
Trotz allem:
Psychedelika sind nur für Menschen die mit beiden Beinen im Leben stehen und sich der Gefahr bewusst was alles schief gehen kann. In Österreich ist das verboten, ich habe das in einem Land gemacht in dem diese Substanz erlaubt ist, ich war unter ständiger Beobachtung und hatte Glück.
Ich beantworte eure Fragen gerne und bin gespannt auf euer Feedback.
Liebe Grüße
Euer Gutmensch