Ich bin neu hier, frisch gefangen quasi. Karl aber war ein alter Hase. 1989 fegte ich mit Oma zu den Zillertaler Schürzenjägern durch die Küche und fand Hias zum totlachen, nicht nur, weil er ja aus unserer Gegend stammte. Das alles fand auf FS1 im Samstag Hauptabend statt. Galant gehostet, wie man heute sagen würde, vom feschen Karl Moik.
Der Musikantenstadl hatte ähnlichen Stellenwert wie Gottschalks Wetten dass ...?. Kunststück, Knight Rider, Wickie und Mac Gyver liefen ja nur werktags und so stellten die bunten, lustigen, wir-haben-uns-alle-gern-Shows absolute Highlights des TV-Programmes dar, da durfte man aufbleiben! Für Oma, für Opa, für mich. Im ganzen Familieneinzugsgebiet eigentlich kein Schlager-Fan, trotzdem wurde zugeschaut, Opa mit einer Flasche Bier, Oma mit ihrem Caro-Kaffee. Allzeit bereit, mit mir eine Sohle aufs Küchenparkett zu legen. Denn Karl vermittelte immer diese Zusammengehörigkeit, dieses Stück Heile Welt, diesen Spaß an der Musik und am Mitklatschen, ein Abend unter Freunden, wie er zu sagen pflegte.
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Danke!
Jahre vergingen, Hias starb eines einsamen, unrümlichen Todes und Karl wurde auch nicht alt. An seiner Seite: Edith, wie auch die Jahrzehnte davor. Oma und Opa gibt es auch schon länger nicht mehr. Wo Wetten dass ...? eisern unter Schmerzen bis zu seiner Versenkung verfolgt wurde, sah ich den Musikantenstadl zuletzt wahrscheinlich aus Versehen an einem ereignislosen Winter-Samstagabend in den späten 90er-Jahren. Und doch hat mich die Nachricht heute traurig gestimmt, als eine, die gerne in die Vergangenheit schweift. Ich trinke heute ein Bier auf Dich oder ein Glaserl Roten. Danke, Karl!