nixon war us-präsident
der vietnamkrieg am höhepunkt
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von Einer Wird Gewinnen wurde die letzte sendung ausgestrahlt
manson gab das sharon tate-massaker
spiel mir das lied vom tod erschien in den kinos
die mondlandung war noch immer tagesgespräch
die austria wurde österreichischer fussballmeister
helmut kögelberger wurde torschützenkönig
der bürgermeister in wien hiess bruno marek
der bundeskanzler hiess josef klaus
bruno kreisky war spö-vorsitzender
in österreich herrschte ein katholisch prüder moral-mief.
ehebrecher machten sich strafbar
homosexuelle sowieso
hotels riskierten eine anzeige wegen „kuppelei“, wenn sie unverheirateten paaren ein zimmer vermieteten
uneheliche kinder wurden diskriminiert
auf abtreibung drohten 5 jahre strafen – viele frauen starben deshalb auf küchentischen nach primitiven abtreibungsversuchen durch „engelmacher*innen“
ehefrauen durften ohne einwilligung des ehemannes nicht arbeiten oder den wohnsitz wechseln
in einigen bundesländern waren bikinis verboten
„autofahrer unterwegs“ war die beliebteste radiosendung
der ORF spielte keinen rock´n´roll
das fernsehprogramm endete um 22.00 uhr. danach wurde die bundeshymne gespielt
an den universitäten lehrten alte nazis „unter den talaren / der mief von 1000 jahren“
und ich wurde gerade einmal 13 jahre alt.
viel mehr als der bundeskanzler interessierte mich, dass das „sperrsechserl“
für hausmeister, wenn er in der nacht (zwischen 21.00 und 6.00 uhr) das haustor öffnen musste, auf 9 schilling erhöht wurde.
so verdiente ich mir mein taschengeld.
meine freizeit verbrachte ich die meiste zeit in einer flipperhalle im prater.
solange die freispiele reichten.
in der musicbox lief israelits und lady madonna.
ich hatte keine ahnung, was ich „einmal werden möchte“ und es war mir auch irgendwie egal.
wien war vielmehr ein provinznest als eine weltstadt.
der „summer of love“ hatte – jedenfalls für mich – in wien keine spuren hinterlassen.
aber da draussen in der weiten welt hat sich was getan.
easy-rider (juli 1969) und woodstock (15.-18. august 1969)
ereignisse, die mit der damals üblichen zeitverzögerung auch irgendwann österreich erreichten und mich dann in meiner aufblühenden pubertät erwischten.
eine LP – meine erste waren „The Lords“ – kostete 160,- schilling.
kaufkraftberechnet wären das heute etwa 580,- schilling oder € 43,-.
ein packerl NIL hat 5,50 gekostet.
schilling!
und ich durfte im august 69 mit den „brigittenauer spatzen“ (ein chor der kinderfreunde-gruppe in der ich triangel spielte, weil zum singen hats nicht gereicht) 4 wochen nach belgien fahren.
inklusive einem 2-tagesausflug nach london.
mit der fähre von dünkirchen nach dover.
erstmals konnte ich den duft der grossen weiten welt einatmen.
als taschengeld für diesen ausflug hab ich damals 2 englische pfund mitbekommen – damaliger kurs: 72 schilling für einen pfund.
für mich ein vermögen.
und ich weiss noch ganz genau, den grossteil hab ich in eine sonnenbrille im john-lennon-style investiert. hut hab ich keinen gekauft.
und ich war jetzt ein „teenager“
ich wurde zum mann.
es begann eine aufregende zeit.
in diesem sinne:
bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!