die alles entscheidende frage an die ungeimpften

hagerhard

Aber bevor ich diese Frage stelle, ein paar allgemeine Feststellungen und auch ein sehr persönliches Gschichterl.

Ich glaube an die Wissenschaft.

Weil Wissenschaft so funktioniert, wie sie funktioniert.

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EineR erfindet etwas, denkt sich eine Theorie aus oder entdeckt zufällig was. Daraus entwickelt er dann eine These. Andere Wissenschaftler*innen prüfen diese These, versuchen sie nachzuvollziehen, zu widerlegen oder zu bestätigen.

Im besten Fall wird diese These dann zum anerkannten Wissen.

So wie Einsteins E = mc².

Ich muss und kann auch nicht alles was die Wissenschaft nachweislich an unumstösslichen Fakten festlegt selbst überprüfen. Ja, ich muss und kann nicht einmal den Grossteil dieser Fakten verstehen. Mir sind z.B. schwarze Löcher ein Rätsel und ich werde nie verstehen wie das funktioniert, auch wenn deren Existenz zweifelsfrei belegt sind.

In meinem ureigenen beruflichen Umfeld als professioneller Squashtrainer habe ich mich selbstverständlich mit Sportwissenschaften, deren Erkenntnissen, deren Weiterentwicklung beschäftigt und oben angeführte Vorgangsweise angewandt. Oft auch mit der Technik „trial and error“ bis ich zu einem für mich und meine Tätigkeit befriedigendem Ergebnis kam. Auch unter der Berücksichtigung, dass neue Erkenntnisse zu neuen, anderen Ergebnissen führen können.

Zur Sportwissenschaft und zur Trainerausbildung gehört natürlich auch eine grundlegende Ausbildung im Bereich Sportmedizin. Im Guten – Verletzungsprophylaxe, Erstversorgung bei Verletzungen, geeignete Regenerationsmassnahmen. Wie im Bösen – leistungssteigernde verbotene Mittel der diversen Art, vulgo Doping. Man lernt also (zumindest prinzipiell) wie so ein menschlicher Körper funktioniert, was ihm gut tut und was ihm schadet. Und man weiss die Fortschritte der modernen Sportmedizin zur Wiederherstellung nach schweren Verletzungen sehr zu schätzen.

Vergleiche die umfangreiche, schwerwiegende nicht immer von Erfolg gekrönte Operation nach einem Meniskuseinriss vor 40 Jahren, mit der nunmehrigen Behandlung derartiger Verletzungen durch eine Athroskopie und deren Erfolge.

Und nun mein persönliches „Gschichtl“.

Es war im Jahr 2004, ich war noch keine 50ig, vor Gesundheit strotzend und voll im Saft stehend, als ich krank wurde. Da es keine „Männergrippe“ war und somit keine Lebensgefahr bestand, ignorierte ich die offensichtliche Diarrhoe bzw. versuchte ich diese mit Hausmitteln und Kohletabletten in den Griff zu bekommen. Ohne Erfolg.

Als ich dann auch noch Blut in meinen Ausscheidungen feststellen musste, ging ich dann doch den schweren Gang zu meiner praktischen Ärztin um ihr mein Leid zu klagen. Eine Endoskopie, Blut-, Harn- und Stuhlprobenlabortests später die Diagnose: Colitis Ulcerosa.

Mein Ärztin ist fast vom Hocker gefallen nach der Durchsicht meiner „inneren Werte“ und hätt beinah die Rettung gerufen.

Hat sie dann doch nicht und ich bin am nächsten Tag freiwillig ins Spital. Vier Wochen inkl. Bluttransfusionen, Kortisoninfusionen und jede Menge „Eisen“ für mein Blut. Regelmässige Endos- und Kaloskopien, Ultraschall und sonst noch was.

Ich erfuhr auch am eigenen Leib, welche Nebenwirkungen es gibt, wenn mein Körper ein Medikament so gar nicht will. Eines der verabreichten – vielfach erprobten – Mittel suggerierten meiner Schilddrüse eine Entzündung, die dann darauf entsprechend reagiert. Schmerzen am und im ganzen Körper. Ich konnte nicht mehr gehen, stehen, sitzen oder liegen. Nachdem „aufhängen“ auch keine Lösung war wurde ein für mich besser verträgliches Alternativmedikament eingesetzt.

Alles ohne erkennbare Besserung meines Zustandes.

Nach 4 Wochen wars dann soweit, dass man mir eine Entfernung des Dickdarms inkl. einer zusätzlichen dauerhaften Körperöffnung für meine Ausscheidungen in Aussicht gestellt hat.

Aber zum Glück war ich ja auf einer Uni-Klinik und dementsprechend gab es dort Forschungsprojekte und so hat mir mein behandelnder Arzt auch die Möglichkeit eröffnet an einer Studie einer neuartigen Behandlung teilzunehmen. Wenns funktioniert, dann krieg ich ein Jauckerl mit irgensoeinem Bio-DNA-Stoff und das wars dann. 3te klinische Teststufe. Also eh nimmer so ganz das Versuchskaninchen. Ich könnt nach der Spritze vielleicht 1-2 Tag Fieber bekommen. Hat der Onkel Doktor gemeint.

Bei dieser Auswahl an Alternativen fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

Also her mit dem neuen Zeugs und rein in meinen Körper.

Ich hab kein Fieber bekommen. Aber nach weiteren 3 Tagen war meine Scheisserei beendet und eine weitere Endoskopie 4 Wochen später zeigte einen entzündungsfreien Dickdarm.

Das wars dann.

Also fast.

Weil 10 Jahre später kam ein weiterer Schub. Wesentlich schwächer aber trotzdem ziemlich unangenehm. Wieder der ganze Schmafu mit rektalen Untersuchungen und eine neue Therapie.

Der Wirkstoff Adalimumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, hergestellt mittels biotechnologischen Methoden. Monoklonale Antikörper sind Eiweisse, die bestimmte andere Eiweisse erkennen und diese binden. Adalimumab wirkt, indem es an ein spezielles Eiweiss (den Tumor-Nekrose-Faktor oder auch TNFα) bindet, welches bei entzündlichen Krankheiten wie eben einer Colitis in erhöhten Konzentrationen vorliegt.

Ich spritz mir jetzt die in solchen Fällen übliche Dosis (40 mg) Humira alle zwei Wochen als subkutane Injektion in den Bauch unter die Haut.

Nennt man auch „Rekombinante DNA-Technologie“ – merkts ihr worauf ich hinaus will?

Mir geht’s gut. Sehr gut sogar.

Im Zuge von COVID19 gehör ich aber mit meiner Autoimmunerkrankung nicht nur wegen meines nun schon fortgeschrittenen Alters zur „vulnerablen Risikogruppe“.

Weil ich mir den noch vorhandenen Rest meines Lebens nicht durch irgendwelche unnötigen Viren versauen lassen möchte hab ich mich also von Anfang an ziemlich viel mit den diversen Auswirkungen dieser Krankheit und den „Abwehrmöglichkeiten“ beschäftigt. Natürlich auch mit der Impfung.

Eine ziemlich gute und leicht verständliche Zusammenfassung über die Impfung gibt es mit dem aktuellen Stand vom 23. November 2021 hier:

Ich war und bin also achtsam, halte Abstand, trage ffp2-maske und ich hab mich bei erster Gelegenheit impfen lassen. In der Zwischenzeit bin ich auch geboostert und ich fühl mich so unverwundbar wie Achilles und Siegfried miteinander.

Und hier ist sie endlich – die entscheidende Frage an die Impfskeptiker:

Angenommen, du bekommst einen positiven PCR-Test, hast noch keine Symptome und bist auch noch nicht krank.

Eine gute Fee fragt dich, ob du eine Medizin haben möchtest, die mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit das Risiko zu erkranken verringert und mit einer noch grösseren Wahrscheinlichkeit verhindert, dass du schwer erkrankst, ins Spital oder sogar in eine Intensivstation musst. Schlimmstenfalls sogar am Ende in einem Leichensack in der Prosektur endest.

Würdest du diese Medizin haben wollen oder nicht?

Auch, wenn diese Medizin ganz genau die gleichen Wirkstoffe enthält wie die Impfung?

Wenn ja, dann musst du dich auch fragen, warum du darauf warten möchtest, bis du infiziert bist und es für die Medizin schon zu spät ist.

Es kann und wird dir nämlich passieren, dass dich – so wie es grad läuft – das Virus in jedem Fall erwischen wird. Du kannst dem Positiv-sein nicht entgehen.

3G ist unausweichlich.

hagerhard

Wenn du aber deine Medizin genommen hast, ist das dann nicht mehr ganz so schlimm.

Die Inkubationszeit – d.h. der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome – liegt bei der Delta-Variante nach aktuellem Wissensstand bei bis zu 14 Tagen, im Durchschnitt beträgt sie fünf bis sechs Tage.

Achtung: Bereits vor dem Auftreten von Krankheitsanzeichen kann das Coronavirus auf andere übertragen werden. Du steckst also deine Familie, deine Freund*innen, deine Arbeitskolleg*innen unwissentlich an, auch wenn du das gar nicht möchtest. Bedenke, dass nicht alle in deiner Umgebung so viel Glück haben wie vielleicht du und auch ohne Impfung keinen schweren Krankheitsverlauf haben.

Auch dieses Risiko ist durch eine Impfung deutlich verringert.

Ich frage dich also noch einmal:

Möchtest du diese Medizin haben?

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WibkeT

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