hagerhard
Was haben Wirecard und Commerzialbank miteinander zu tun?
Es mag unterschiedliche Motive geben und die kriminelle Energie eines Braun oder Marsalek ist mit Sicherheit grösser als die eines Pucher.
Gemeinsam ist aber die Gier aller Beteiligten.
Jener, die sich der Betrügereien schuldig machen, aber vor allem auch jener, die glauben den „grossen Schnitt“ zu machen. Seien es grossartige, überdurchschnittliche Gewinne beim Aktienkurs oder der „kleine“ Sparer, der sich Zinsen über dem derzeit üblichen Niveau erwartet.
Und niemand ist vor ihr gefeit.
Derartige Malversationen gab und gibt es mmer wieder.
Da war Meinls European Land und Madoff.
Da war eine kleine Bankfiliale im Weinviertel, deren Direktor sehr hohe Zinsen auf ganz normale Sparbücher versprach.
Und sie kamen in Scharen und veranlagten ihr Geld.
Kleine Sparer, die sich mehr Wohlstand erhofften und grosse Investoren um die „Performance“ zu verbessern.
Dabei sollte sich schon herumgesprochen haben:
Wenn es bei vergleichbaren Anlagen hohe Zinsen (Erträge) gibt, ist immer höchste Vorsicht angebracht. Mehr Gewinn heisst immer auch erhöhtes Risiko - das sind kommunizierende Gefässe.
„Aus Schaden wird man klug“
Oder eben auch nicht.
Die oben angesprochen Gier nach mehr treibt manchmal auch seltsame Blüten.
Auf der Website der Finanzaufsichtsbehörde FMA findet sich folgendes:
Finanzbetrüger erkennen!
Sie bekommen ein verlockendes Angebot für eine Geldanlage? Achtung, es könnte Betrug sein!
Wenn Sie Zweifel haben, ob ein Unternehmen mit Ihnen Finanzgeschäfte machen darf, z.B. Ihnen Wertpapiere verkaufen darf, fragen Sie uns!
Besonders beliebt und zu meinem Erstaunen immer wieder erfolgreich sind Betrugsversuche per E-Mail.
Sehr viel einfacher gestrickt aber immer dem Prinzip „Gier“ folgend. Zwei Mails vergangener Woche aus meinem Junk-Mail-Ordner nach dem Schema "Prinz aus Nigeria"
als Beispiel.
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Und der gleichen Gier folgend haben z.B. Finanzmanager grosser Unternehmen beträchtliche Summen in die kleine Commerzbank im Burgenland getragen.
0,5 Prozent Zinsen für täglich fälliges Geld. Andere Banken geben dafür genau nix. Manche verlangen dafür sogar Negativzinsen als Aufbewahrungsgebühr.
Mir tut keiner leid, der sich auf dieses „Spiel“ eingelassen hat.
Die Verhältnisse und die Zeiten, sie sind so
Die Gier ist das bestimmende Elemente unserer Gesellschaft. Soziale Anerkennung wird vorwiegend in Geldwerten gemessen.
Grössere Autos, teurere Kleidung, weitere Fernreisen, mehr Geld.
Ohne Rücksicht auf Verluste. Ohne Verantwortung für die Gesellschaft.
Ein besonders perfides Beispiel bot in den letzten Tagen die Familie Swarovski.
Laut Trend-Reichenliste verfügt die Familie über ein Vermögen von 4.500.000.000 Euro: Vom Staat kassiert das Unternehmen als Kurzarbeits-Unterstützung 12.000.000 Euro. Trotzdem werden jetzt allein in Österreich 1.200 Jobs gestrichen.
Und dann posten sie ein Foto vom Luxus-Familienurlaub auf Marbella.
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Und um es vorwegzunehmen und nicht in einer „Neiddebatte“ zu enden:
Ich gönne jedem seinen SUV oder Maserati, sein „Strandhaus“ am Meer, sein Luxusdinner mit Kaviar und Champagner.
Aber bitte mit Augenmass und vor allem nicht auf Kosten des Staates und somit der Allgemeinheit.
In diesem Sinne:
Bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
Passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!