freundschaft!
nein – nicht schrecken!
ich bin jetzt nicht mitglied der spö oder einer deren unterorganisationen (so heißt das wohl! was tun die eigentlich in solchen uo´s? organisieren die was unter? unter was? egal!).
ist mir nur grad so in den sinn gekommen.
gibt sicher unangenehmere sachen, die man jemandem wünschen kann!
ich könnt euch ja z.b. auch den quiqui ans ohr wünschen. oder krätzen am hirn! oder noch was schlimmeres!
oder ich könnt den lieben gott grüssen (so er überhaupt lieb ist, oder überhaupt ein er oder so es überhaupt einen gibt. aber das ist eine diskussion, die ich jetzt nicht anfang).
oder ich könnt euch einfach einen schönen tag wünschen. oder ein schönes wochenende.
tu ich aber nicht. (nicht dass ihr jetzt glaubt´s, dass ich euch nicht einen schönen tag oder ein schönes wochenende gönne. tu ich schon!)
ich wünsch euch freundschaft!
ich denk mir, dass freundschaft zu den schöneren dingen dieses lebens gehört, die einem jemand wünschen kann.
klar, ich könnt euch auch intelligenz, schönheit, reichtum oder sonstwas wünschen.
schad ist halt nur, dass dieser begriff durch die verwendung als parteigruss derartig pervertiert wird.
schad ist auch, dass sich der begriff „freund“ nahezu inflationär breit macht.
ich z.b. mag hunde an und für sich. nur meinen hund als meinen besten freund zu bezeichnen, mag ich auch nicht.
weil von einem freund erwart ich mir was anderes.
von meinen hunden erwart ich mir, dass sie sich hinlegen wenn ich „platz“ sag. oder stehenbleiben, wenn ich „halt“ ruf.
von einem freund erwart ich mir was anderes.
nicht, dass meine hunde jetzt meine freunde sind, weil sie nicht tun, was ich ihnen anschaff.
ich erwart mir von einem freund halt nicht bedingungslosen gehorsam.
ich erwart mir von einem freund auch kein begeistertes schwanzwedeln bei einer begrüssung (obwohl sowas schon einen gewissen reiz hätte und ganz sicher teilweise zu meiner erheiterung beitragen tät. aber das könnt auch ganz leicht in peinlichkeit ausarten. ausserdem, wie tät mich da die von mir geschätzte weiblichkeit begrüssen?).
wobei ich da jetzt gleich bei einem grundlegenden ansatz des themas freundschaft bin.
gibt es unterschiede zwischen männer- oder frauenfreundschaften?
kann es freundschaft zwischen männern und frauen geben?
oder gibt es einfach freundschaft zwischen zwei individuen?
hat freundschaft etwas mit liebe zu tun?
was ist freundschaft eigentlich überhaupt? wofür sind freunde überhaupt gut?
(mir fällt gerade auf, dass ich schon wieder soviel frag. fragen fällt mir eindeutig leichter als antworten zu geben. ob da das kleinkind in mir zum durchbruch kommt?)
aber weil ich ja gern als erwachsener, gereifter mensch be- und gehandelt werden möchte, werd ich jetzt versuchen ein paar antworten zu geben.
also ich fang mit männerfreundschaften an.
solchene beginnen meistens in irgendwelchen frauenausschliessenden gruppen. bundesheer, fussballverein und angeblich ganz stark in studentenvereinigungen (die schlagen sich dann die köpfe blutig und sind noch stolz drauf).
klar tun sich männer da leicht. trinken ein paar bier miteinander, gehen miteinander aufs clo und pinkeln womöglich noch in die gleiche muschel. sowas verbindet. mann kann gemeinsam rülpsen und pfurzen und den harten mann markieren. mann ist ganz mann. fussball, formel 1 und bier sind die bindenden glieder solcher gemeinschaften (weil freundschaft will ich sowas nicht nennen). gefühle wie schwäche und hilflosigkeit spielen dabei keine rolle.
und dann gibt es da ja auch noch den gemeinsamen feind – die frauen!
frauen haben frauenfreundschaften.
worauf sich solche begründen weiss ich nicht (weil ich bin ja keine frau und kann somit mit einer frau auch keine frauenfreundschaft haben – glaub ich halt. ich denk ich eigne mich nicht als „beste freundin“).
aber soweit ich das beobachte, sind freundinnen dazu da um sich auszusprechen, händchen zu halten und die nähe und das verständnis zu bekommen, dass frau daheim beim liebsten (so sie überhaupt einen hat) halt nicht kriegt. frauenfreundschaften substituieren sozusagen die gefühlswelt der an männer gebunden frauen. (zum glück für die männer gibt’s da noch was, was frauen von frauen nur in den seltensten fällen möchten).
aus all dem ergibt sich zwingend und logisch, dass freundschaft zwischen mann und frau gar nicht möglich ist.
zu unterschiedlich sind da die bedürfnisse!
harry und sally lassen grüssen!
und was ist jetzt mit mir?
frau bin ich keine!
ich steh nicht auf fussball und formel 1 und trink kein bier!
muss ich ohne freunde auskommen?
ganz so schlimm ist es zum glück nicht.
aber schwierig ist es schon.
weil ich erwart mir schon ziemlich viel von einem freund.
und das ist in keiner weise geschlechtsbezogen!
ich erwarte mir unbedingte loyalität nach aussen.
was heißt, dass ein freund auch bei den ärgsten dummheiten nach aussen zu mir steht. das mein feind sein feind ist. bedingungslos.
ich erwarte mir absolute offenheit nach innen.
was heißt, dass ein freund mich auf alle meine schwächen hinweist. dass ich aus dem mund stink z.b. oder dass ich mich gerade wieder aufführ wie der ärgste volltrottel.
ich erwarte mir sein letztes hemd.
dass ich nicht nehmen werde, weil er ja mein freund ist. aber das gefühl, dass er bereit ist jederzeit mit allen mitteln zu mir zu stehen, das nehm ich.