Was sagt man dazu:
Der Vorarlberger LH Markus Wallner (ÖVP) sieht in Vorarlberg keine Notwendigkeit, den Stundenlohn für Asylwerber für gemeinnützige Tätigkeiten, wie von Kickl gefordert, auf 1,50 Euro zu senken. "Wir haben hier ein sehr gut funktionierendes Modell aufgebaut", betonte Wallner und verwies auf vier Euro Stundenlohn, der in Vorarlberg bezahlt wird. Er sehe keinen unmittelbaren Anlass, das zu ändern.
Auch der OÖ-LH Stelzer hält das für zu wenig.
Mikl-Leitner meint: Andererseits muss auch jedem klar sein, dass man mit 1,5 Euro in der Stunde nicht gerade mehr Menschen zu freiwilliger gemeinnütziger Tätigkeit motivieren wird.“
Und der Grazer Bürgermeister Nagl meint ebenfalls, das 1,5 nicht genug sind.
Rundum ist die Freude bei Linken und Liberalen gross, dass es in der ÖVP offensichtlich doch noch „Menschen“ gibt. Sie ernten Applaus, weil sie freiwillig 4,- oder 5,- Euro bezahlen.
Applaus, Applaus!
Ein lächerlicher Stundenlohn von VIER (!!!) Euro ist ein grossartiges Modell, dass keinen Anlass zu Änderungen bietet.
Und da krieg ich dann einen dicken Hals!
Wie weit sind wir gesunken, um jemanden zu applaudieren, der sowas gutheissen kann und das als völlig normal gesehen wird.
Das ist – um einen Vergleich zu bringen – so wie:
Kickl: Ich hau euch alle in die Goschn!
Wallner, Stelzer, Nagl und Co: Nein, das kann man doch nicht machen! Ein Tritt ans Schienbein ist völlig ausreichend.
Und alle freuen sich und applaudieren, weils statt einer gebrochenen Nase „nur“ ein blaues Schienbein gibt.
Geht’s noch?
Aber das passt natürlich dazu, dass Kurz verkündet hat, dass „höhere Löhne utopisch“ sind. Und zu den € 150,- von der Hartinger-Klein von denen man eh locker einen Monat leben kann.
Wieder ein Schritt zur Akzeptanz eines geplanten Niedriglohnsektors.
Man gewöhnt uns daran, dass Menschen nur ein „Taschengeld“ bekommen. Ohne Kollektivvertrag. Ohne Versicherungszeiten. Ohne Existenzsicherung.
Jetzt sind es einmal Asylwerber. Dann Mindestsicherungsbezieher. Dann Langzeitarbeitslose.
Und am Schluss wird es alle betreffen.
Den Schritt zur Zwangsarbeit hat uns Hartinger-Klein ja schon angekündigt.
Die Grenzen der Grauslichkeit werden jeden Tag einen Schritt weiter verschoben und die Akzeptanz von Unmenschlichkeiten verändert.
Wie lange wollen wir uns das noch gefallen lassen und froh sein, dass wir mit einem „blauen“ Auge davon kommen?
In diesem Sinne:
Bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
Passt´s auf eich auf und wehrt´eich!
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