ich hab heut wieder einen „inside f+f“-blog.

weils heut ja schon um musik und songs gegangen ist und mir schon lang was unter den fingernägeln brennt.

es gibt da nämlich schon ein paar sachen, die mich immer wieder verwundern, aber auch ärgern.

ärgern tut mich der manchmal ziemlich respektlose ton, der in so manchen blogs und kommentaren an den tag gelegt wird.

(mea culpa – auch mir ist unlängst das häferl übergegangen.)

vor allem gegenüber frauen.

nicht, das ich etwa mein, man sollte frauen anders behandeln als männer, aber genau das passiert desöfteren.

sexistisch ist eine sehr höfliche umschreibung dessen was an geisteshaltung zu tage kommt.

eine geisteshaltung, die weit im 19. jahrhundert stecken geblieben ist.

aber keine sorge, es geht hier nicht darum, dass ich den „frauenversteher“ raushängen lassen will.

und es soll auch nicht um den menschenverachtenden ton und die hetze gegenüber fremden gehen.

der ärgert mich zwar auch, aber wundern tut mich das schon lang nimmer.

kleingeistigkeit und amoral gibt’s ja überall und so eine plattform potenziert in der vorhandenen anonymität und der gier nach anerkennung in form von klicks und grünen daumen derartiges verhalten halt manchmal ins unerträgliche.

ich bin nicht gutmensch genug um diesen teil der menschheit vor sich selbst retten zu wollen.

was mich wirklich wundert, aber eh nicht nur hier, sondern auch im richtigen leben, ist, wie manche die musik die sie gerne hören und mögen in einklang mit ihrer persönlichkeit bringen.

so passierts mir auch immer wieder, dass ich bei einem meiner konzertbesuche auch mir bekannte treff, die ausgesprochene unsympathler mit einem zweifelhaften charakter sind.

da frag ich mich dann, wer hat da jetzt was nicht verstanden – er/sie oder ich?

und diese selbstbefragung ist mir eben auch hier bei f+f schon passiert.

ich wunder mich also, wenn einer von den eher den machoraushängendenlassenden problembären einen vor pathos triefenden nachruf auf leonard cohen schreibt.

dann denk ich mir dann, er hat die texte nicht wirklich verstanden.

was einem beim cohen schon passieren kann.

aber es gibt da ja auch einen wichtigen satz von ihm:

"Alle meine Songs haben eine politische Bedeutung, weil Einsamkeit der politische Status Quo ist. Und wir sind einsam, weil wir es nicht schaffen, zueinander zu finden."

es liegt also die vermutung nahe, dass das kognitive erfassen der subtexte in den songs von cohen ausserhalb der bestehenden fähigkeiten liegt.

manchmal geht’s aber eh auch ein bissl deutlicher:

From the wars against disorder,

from the sirens night and day,

from the fires of the homeless,

from the ashes of the gay:

Democracy is coming to the U.S.A.

aber erstens muss ma natürlich nicht jeden song kennen und zweitens kann man ja texte, grad vom cohen, der eigenen deutungshoheit hintanstellen.

eine ausrede, die aber gerade bei joan baez in keinem fall durchgeht.

weder, was das oeuvre, noch die deutung betrifft.

und wenn dann das hohe lied auf eine künstlerin angestimmt wird, deren lebenswerk aus jeder faser entgegen den hier geposteten meinungen des betreffenden steht, wunder ich mich sehr.

und muss schon auch a bissl schmunzeln.

auch weil er geschrieben hat:

Trump lass ich mal wie er ist- Leonard Cohen war einzigartig, und Konstantin Wecker ist ein trottel- ich hab seine Cd`S vernichtet, seit er sich so über Trump geäußert hatte.

da tät mich doch jetzt glatt interessieren, ob er nach diesem song von joan baez auch alle ihre cd´s vernichtet?

2
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

zeit im blick

zeit im blick bewertete diesen Eintrag 07.04.2017 21:33:14

Markus Andel

Markus Andel bewertete diesen Eintrag 07.04.2017 18:02:18

35 Kommentare

Mehr von hagerhard