Bundeskanzler Sebastian Kurz: "Wir haben zu wenig Willkommenskultur"
Und weiter:
Und wenn es darum geht, worauf man stolz ist, ist er "näher beim Bundespräsidenten, als bei Gabalier, der stolz auf die Lederhosen ist".
Oder:
"Uns ist wichtig, dass jeder, der hier wohnt, sich hier heimisch fühlt“.
Auch:
Dass es in Österreich sehr viele Zuwanderer gibt, die sich noch nicht heimisch fühlen", denen es aber auch nicht leicht gemacht werde, "weil wir zu wenig Willkommenskultur haben".
Nein, das ist keine Satire. Das hat er wirklich alles gesagt.
In einem Interview im November 2014.
Damals, noch Aussenminister, erschien es ihm noch opportun Sympathie für Gutmenschen und Flüchtende zu zeigen. Das Einigende vor das Trennende zu stellen.
Am Weg zur Macht schien ihm noch staatsmännisches und konzilantes Auftreten als Garant für den Erfolg.
Das konziliante Auftreten gibt es noch.
Freundlich lächelnd verkündet Sebastian Kurz jetzt sehr subjektive Wahrheiten.
So zieht er zB die Tatsache, dass in den USA Kinder bei der Einreise von ihren Eltern getrennt werden in Zweifel und sagt:
"Ich bin mittlerweile vorsichtig, was mediale Darstellung betrifft. Ich will da jetzt nicht mutmaßen, aber ich hab mich sehr viel mit Migration beschäftigt. Ich weiß, dass oft sehr schnell der Fehler gemacht wird, dass etwas anders dargestellt wird, als es ist."
Aus der einst von ihm vermissten Willkommenskultur ist eiskalter, machtpolitisch motivierter Zynismus geworden.
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