ich mach mich jetzt wahrscheinlich bei einigen unbeliebt.
es geht um nog20 und die dazugehörigen proteste.
zuerst amal muss ma natürlich die frage nach der sinnhaftigkeit derartiger treffen stellen – ein ganz anderes thema.
nachlesen kann man das sehr gut in der wiener zeitung
Es gibt keine völkerrechtliche Verankerung dieser G20 und auch kein UN-Mandat. Wirtschaftlich gesprochen sind die G20 ein verbotenes Kartell.
dann könnt man sich die frage stellen, wer auf die idee gekommen ist, ein derartiges treffen in hamburg abzuhalten.
vor allem nach den erfahrungen aus genua. mit a bissal phantasie hätt ma sich schon vorstellen können, was da zu erwarten ist.
also grundsätzlich kann ich schon verstehen und nachvollziehen, warum da demonstriert wird. diese proteste sind legitim und notwendig. auch nicht mein heutiges thema.
was mich nämlich grad ziemlich nervt, ist die gewalt, die sich da offenbart. und zwar von beiden seiten. von teilen der demonstranten und von teilen der sicherheitskräfte. gegenseitig schieben sie sich jetzt die schuld in die schuhe. keiner wird mehr herausfinden, wer wirklich schuld ist. jede seite wird objektve berichte für die schuld der anderen präsentieren. es is aber eigentlich auch schon egal, wer da angefangen hat.
in der schul hab ich es schon nicht leiden können, wenn wir beim raufen erwischt wurden und dann hat einer immer gesagt: bitte herr lehrer – der hansi hat angefangen.
und kontraproduktiv ist die ganze gschicht sowieso.
niemand redet mehr über die inhalte von g20 und welche kasperln sich dort wie produzieren.
eh ich auch.
20.000 polizisten
100.000 demonstranten
8.000 davon gealtbereit.
angeblich.
einige jedenfalls wirklich, wie die tatsachen zeigen.
ich versteh einfach nicht, was da abgeht.
also gut, ich war auch einmal jung und dumm.
das anzünden eines mistkübels kann ich vielleicht noch verstehen.
oder beulen an einem einsatzwagen der polizei.
oder eine eingeschlagene windschutzscheibe bei einem streifenwagen.
auch nicht clever.
eingeschlagene schaufenster eines luxusgeschäftes find ich auch nicht ok, aber das könnt ich als kampf gegen den imperialismus globaler konzerne zumindest argumentativ noch nachvollziehen.
so nach dem motto: macht kaputt, was euch kaputt macht.
auch, wenn ich das nicht gutheisse.
aber da wird’s nicht nur multis treffen, sondern vielleicht auch kleine gewerbetreibende, die oft eh nur unter grösstmöglicher selbstausbeutung ihren lebensunterhalt verdienen.
von mir aus manche mehr, als zur reinen existenz notwendig ist.
es sei ihnen vergönnt.
die können weder was für die schandtaten der g20, noch für die eventuelle provokation der polizei.
wenn die dann nach mehr law & order schreien, kann ich das sogar verstehen.
aber ganz mies find ich das abfackeln irgendwelcher autos, die grad zufällig herumstehen.
und da triffts dann nicht nur porsches.
auch mittelklasse- oder kleinautos von menschen, die dieses fahrzeug vielleicht brauchen um ihre existenz aufrecht zu erhalten.
die sich das vielleicht mühsam vom kargen lohn abgespart haben.
und da is es völlig wurscht, ob das auto einer konservativen oder vielleicht einem sozi gehört.
wenn ich mir vorstell, dass die meine kraxen anzünden tät mich das ordentlich treffen.
und ich glaub, da tät ich ordentlich zornig werden.
und es ist ja schon fast amüsant, wenn auch ziemlich deppad, dass sich dann die abfackler vor so ein auto stellen und mit dem i-phone selfies machen und dass dann auf facebook, twitter und co posten.
weil so systemkritisch das eigene apple-handy zu zerstören, sinds dann ja doch nicht.