lieber rudi fußi,
du hast dich gestern ein bissl darüber aufgeregt, dass sich „die“ österreicher über die bankomatgebühr aufregen.
und die, die sich aufregen, sind dann auch verantwortlich dafür, dass österreich ein trottelland ist und bleibt.
du führst da die kosten für die hypo an, die ja viel höher sind.
oder die senkung der bankenabgabe.
und stellst das in relation zu den ned amal zwei euros, die da fürs abheben verrechnet werden.
(da kann ich mir eine persönliche bemerkung nicht verkneifen. auch, weil du ja ohnehin 4 euros anführst, die du bei einer kreditkartenabhebung bezahlst. erstens gibt es immer noch menschen, die nie eine kreditkarte bekommen würden und zweitens, für die auch 10 euro weniger im monat im jahresbudget eine wahrnehmbare lücke ergeben – frag nach bei working poor oder mindestrentern – und da stell ich jetzt nicht die frage nach der trottelhaftigkeit derartiger gedankenlosigkeiten)
aber ned alles was hinkt ist ein vergleich!
das sind ned amal zwei verschiedene paar schuh – soweit ist des auseinander.
noch eine kleine anmerkung zu deiner rechnung.
die 2 euro sind pro abhebung.
um wieviele abhebungen geht’s und was macht das in gesamtsumme aus?
da wird dann schon ein bissl was zusammenkommen.
und jetzt geht’s um ein paar bankomaten eines anbieters.
wieviel tät da rauskommen, wenn für jede behebung bei jedem bankomaten etwas zu blechen wäre?
ich schätz einmal, ohne es wirklich zu wissen (es werden im jahr etwa 6 mia über bankomaten abgehoben), da könnt schon ein 3stelliger millionenbetrag rauskommen.
den wir alle zu bezahlen haben.
es geht also ned nur um „lächerliche“ 2 euro.
aber es geht auch um ganz was anderes.
darum, dass uns allen schon vor längerer zeit vorgegaukelt wurde, dass das abheben am „automaten“ ja viel besser ist, als am schalter – weil schneller und überall und zeitunabhängig und ausserdem täts dann auch nix kosten, weil sich die banken ja personalkosten sparen.
und es ist noch nicht so lang her, da haben sich alle von rot über schwarz und grün bis blau und pink hingestellt und behauptet, das wird in österreich nie und nimmer der fall sein.
jetzt wissen wir natürlich alle (auch, wenn wir das nicht wahrhaben wollen, weil wir immer wieder drauf reinfallen, wenn ein neues gsicht auftaucht), was von diversen versprechungen diverser politiker zu halten ist.
ned viel.
und auch den banken trauen wir schon lang nimmer wirklich über den weg.
auch wenn wir sollten/müssen, weil die ja auf unserem geld sitzen.
es geht ja überhaupt nimmer ohne konto.
und fast täglich müssen wir zur kenntnis nehmen, dass „wir trottelhaften österreicher“ den banken eigentlich ziemlich wurschd sind und wir ohnehin nur dazu da sind, die spielverluste irgendwelcher bankster abzudecken.
und jetzt sollen wir auch noch was abliefern, wenn wir an unser eigenes geld wollen!
also da muss so ein bissl herumgranteln schon erlaubt sein.
im gegenteil – das sollte sich zu einem ordentlichen widerstand ausweiten.
tät ich mir halt wünschen.
vielleicht ist ja das der berühmte tropfen, der das fass zum überlaufen bringt.