"Schon anlässlich der letzten rechts-rechten Regierung und der Proteste dagegen habe ich gesagt, dass ich nicht gedacht hätte, das, was ich immer schon gesagt habe (und was davon leider nicht besser wurde), noch einmal sagen zu müssen: Österreich — ein Land, das sich meldet, und auf diesem Meldezettel steht: Es ist wieder soweit, wir sind wir, und wir haben schon wieder diese Zeit, sie ist wieder da, und sie gehört uns, diesmal aber wirklich, diesmal hören wir nicht zu früh auf."
Elfriede Jelinek hat uns ihren neuesten Text "Oh, du mein Österreich! Da bist du ja wieder!" zur Verfügung gestellt. Darin geht es um das wieder Aufwachen in einem kryptofaschistischen Land, um nagelneue Polizeipferterln, eine gewisse Dirndl-Außenministerin, einen Bundeskanzler, der Sprechblasen absondert, in denen nichts drinnensteht. Und um Menschen, die von diesen ganzen Figuren zutode gearbeitet werden.
Per Video und mit einem neuen Text namens "Oh, du mein Österreich!" ruft Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zu einer Demonstration am 4. Oktober gegen die Regierung auf. Sie soll an die Tradition der "Donnerstagsdemos" anknüpfen.
"Der Donnerstag soll wieder als Protesttag etabliert werden, an dem auch gesellschaftliche Alternativen aufgezeigt werden", erklärt Can Gülcü, einer der Organisatoren, in einer Aussendung die Zielsetzung der neuen Protestinitiative, die in der Folge auch Aktionen wie Lesungen oder Hausbesuche umfassen soll. Als Redner für den 4. Oktober sind u.a. die Autorin Stefanie Sargnagel, die Schauspielerin Erni Mangold und Vertreterinnen der Initiative Omas gegen Rechts angekündigt, Musik soll es unter anderem von Gustav und Esrap geben.