ich hab euch ja für den teil 4 meiner orientierungshilfe versprochen, dass ich mir die wahlprogramme der einzelnen parteien anschau.
hab ich auch gemacht.
bei einigen ist das ja eine leichte übung – weil die haben keines.
pilz und g!lt und die weissen.
bleibt aber immer noch ein ganzer haufen zeugs zum lesen. auch manch eigenartiges.
die neos haben gar ein manifest – wenn auch ein neoliberales und kein kommunistisches.
kpö plus dagegen punktet mit dem programm in der wahlkabine mit sozialen themen.
die grünen versuchen mit bezug auf den klimawandel wieder zum ursprung zu gelangen.
der plan A der spö is ja nix neues mehr.
bei der fpö gibt’s auch nix viel neues – raus mit den ausländern. und was doch neu ist, könnt von den gebrüdern grimm stammen.
dafür ist die övp neu. das neue programm ist teilweise das alte der blaunen, neoliberale steuergeschenke an big spender, vor allem aber ein produkt des vergessens.
ganz interessant ist auch beim vergleich der beiden bläulich gefärbten programme, dass bei den blauen in 42 % der programmpunkte die ausländer hauptthema sind, bei den türkisen aber sogar über 50 %.
natürlich haben sich auch viel medien die programme zur brust genommen.
und durchwegs vernichtende urteile publiziert.
egal ob presse, standard, wiener zeitung oder profil.
und der chef des IHS, martin kocher, meint in einem interview in der sonntagspresse:
„Es gibt Teile in den Programmen, die ich als Voodoo-Economics bezeichnen würde“.
man darf also getrost behaupten, die wahlprogramme sind das papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind.
die einen werden nie in die lage kommen, auch nur annähernd etwas umzusetzen, und die anderen wissen, dass sie die versprechungen nicht umsetzen können, weil unrealistisch.
und ich behaupte jetzt, dass da auch viele versprechen dabei sind, die von den „versprechern“ auch gar nie umgesetzt werden wollen.
da wird im völligen bewusstsein der unmöglichkeit grobe wählertäuschung betrieben.
apropos grobe wählertäuschung oder viel eher noch wählerbetrug.
da passieren grad einige sehr bedenkliche sachen in diesem wahlkampf.
und es wird dem geneigten beobachter nicht leicht gemacht, die contenance zu wahren.
es müsste doch jedem vernünftigen menschen, der keine gefärbte parteibrille auf der nase hat, angesichts der tatsachen die nackenhaare aufstellen.
in der spö offenbaren sich gerade abgründe die man nicht für möglich gehalten hat.
noch ist nicht klar, was da wirklich gelaufen ist. zu hoffen ist, dass es aber in den nächsten zwei wochen noch möglich ist wirklich ordentlich aufzuklären.
wobei sich da die beiden anderen „grossen“ eigentlich nicht zu sehr in die sonne stellen sollten. die butter auf den köpfen von strache und kurz ist ohnehin schon knapp am schmelzpunkt.
der 797. einzelfall – diesesmal in tirol – zeigt deutlich, dass die „soziale heimatpartei“ ganz tief im braunen sumpf watet und trotz oftmaliger beteuerungen nie und niemals nazigedankengut dulden zu wollen, von dieser ewiggestrigen ideologie durchdrungen ist.
anders gelagert verhält es sich beim umgefärbten jungschwarzen.
in seinen qualitäten erinnert er an einen galeristen, den kieberer als „steher“ bezeichnen würden.
bei unregelmässigkeiten ertappt, wird nur das auch zugegeben, was einwandfrei bewiesen werden kann.
ob es sich um die whatsapp-affäre bei der jungen övp, der politischen heimat von kurz, handelt, um die von seinen mitarbeitern manipulierte studie über islamistische kindergärten, sein nicht-oder-doch stattgefundes gespräch mit silberstein (wenn ich ein verschwörungstheoretiker wäre, könnte ich aus diesem nicht-oder-doch stattgefundenen treffen eine wunderschöne legende zur entlastung der spö basteln) , oder im aktuellen fall um die falsche darstellung von statistiken handelt.
gefälscht wird, was die graphik-balken hergeben.
das highlight des bisherigen, und ich geh davon aus, auch des noch kommenden wahlkampfes, kommt aber vom politologen peter filzmaier.
besser kann man den bisherigen wahlkampf insgesamt nicht zusammenfassen.
Sebastian Kurz „hat ein Glück, dass es nicht um Verkehrspolitik ging. Weil da hätter er wahrscheinlich auch argumentiert, das verkehrspolitische Problem sind Burka-Trägerinnen, die illegal in zweiter Spur vor den Islamkindergärten parken“.
und auch wenn ich bisher nur orientierungshilfen geben wollte, lass ich mich jetzt doch zu einer wahlempfehlung hinreissen.
jede stimme für spö, övp oder fpö ist eine verlorene stimme im sinne der demokratie und der gesellschaftlichen entwicklung.
machts euer kreuzerl bei einer der verbliebenen kleinparteien.
grüne, neos, pilz oder kp+
natürlich gibt’s auch bei diesen wahlwerbenden gruppen kritisierenswertes.
damit werd ich mich dann nächste woche auseinandersetzen.
aber ein parlament nur mit den drei „grossen“ wäre für uns alle eine echte katastrophe.
in diesem sinne:
bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
passt´s auf eich auf und geht´s wöhn!
Orientierungshilfen