irgendwie ist es schon sehr erstaunlich, worüber sich die meisten leut aufregen. auch hier bei @fischundfleisch. asylanten, die türkei, multi-kulti und natürlich der terror. alles sachen, von denen die wenigsten wirklich persönlich betroffen sind. eine mir ehemalig nahestende person (meine ex) hat sich, wie ich erfahren habe, sogar einen pfefferspray gekauft. dabei hatte sie noch nie kontakt zu flüchtenden, geschweige denn negative erfahrungen.

aber man liest ja soviel in der kronen zeitung. und in der bild.

und ich hab die vermutung, so ist das bei den meisten, die sich da so echauffieren.

das risiko bei regen auf der westautobahn zu tode zu kommen, ist mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit viel grösser, als bei einem terroranschlag sein leben zu lassen. aber wer regt sich über die westautobahn auf?

eben!

dabei gäbs durchaus sachen, über die wir alle uns wirklich aufregen sollten. und nicht nur aufregen, sondern auch widerstand leisten. seit vierzig jahren verringert sich die lohnquote zugunsten von unternehmensgewinnen und kapitalerträgen. wer von uns hat den wirklich nennenswerte unternehmensgewinne bzw. kapitalerträge?

ned viel mehr – eher weniger - als wirklich von von flüchtlingskriminialität betroffen sind.

auf gut deutsch heisst das sinken der lohnquote nämlich, dass sich einige wenige immer mehr vom immer grösser werdenden kuchen, den wir alle gemeinsam backen, unter den nagel reissen.

seit 20 jahren sinken trotz steigender produktivität die reallöhne.

wir haben also eher weniger bis mehr im geldbörsel.

na gut – da regen sich schon einige drüber auf.

aber die geben dann die schuld wieder jenen, die überhaupt nix dafür können.

den ausländern.

dabei können die aber überhaupt nix dafür.

(im gegenteil – die zahlen sogar drauf)

http://derstandard.at/2000037209653/Auslaender-zahlen-mehr-ins-Sozialsystem-ein-als-sie-erhalten

ausser, es sind russische oligarchen oder amerikanische (englische, deutsche usw.) investmentfonds.

aber das sind ja die „guten“ ausländer.

davon steht natürlich nix in der kronen zeitung und den anderen „schundblattln“.

es steht auch nix davon, dass die hetze auf diverse gruppen eigentlich nur dazu dient, davon abzulenken, dass für die meisten von uns immer weniger am konto ist.

auch wenn das monat noch lang nicht zu ende ist.

und die gruppen, die angeblich so böse sind, werden immer umfangreicher.

mit den arbeitslosen ist da jetzt eine gruppe ins visier geraten, in der wir alle uns ganz leicht wieder finden könnten.

der geschätze leser ebenso wie ich.

auch wenn da jetzt viele sich nicht betroffen fühlen, weil sie das nicht wahrhaben wollen.

aber das verdrängen dieser tatsache wird vor einem verlust des arbeitsplatzes nicht schützen.

und die övp ist einer der spielmacher in diesem schmutzigen spiel.

dazu von mir folgender blogbeitrag:

http://www.hagerhard.at/blog/2016/08/tatort-arbeitsmarkt/

Nach den Flüchtenden und den Mindestsicherungsbezieher*innen haben die Partei der „Leistungsträger“ und ihre Vasallen nun ein neues Ziel ausgemacht und ins Visier genommen.

Die Arbeitslosen!

Den Anfang machte die Wirtschaftskammer Tirol.

Die Kufsteiner Bezirksstelle der dortigen Wirtschaftskammer hatte ihre Mitglieder aufgerufen, arbeitsunwillige Bewerber zu melden – also solche, die zum Bewerbungsgespräch eher unmotiviert antreten. Andere Bezirksstellen folgten und da lassen sich auch die oberösterreichischen Kämmerer nicht lange bitten und ziehen mit.

http://derstandard.at/2000042084723/Wirtschaftskammern-suchen-arbeitsunwillige-Joblose

Vernadern, denunzieren, verfolgen, bestrafen!

Dieser „Massnahmenkatalog“ um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen ist angesichts der Zahlen (knapp 400.000 Arbeitslose gegenüber 43.800 offenen Stellen) an Zynismus kaum zu überbieten.

Sollte man glauben.

Aber der Lopatka wäre nicht der Lopatka, wenn er nicht noch eins draufsetzen könnte.

Die Zumutbarkeitsregeln sind ihm ein Dorn im Auge. Diese müssten nur ein wenig verschärft werden und schon bekommen Arbeitssuchende schneller einen Job.

Ausserdem sollte der Entgeltschutz (eine Orientierung an der Bezahlung des letzten Jobs) verkürzt und die Sanktionen verschärft werden.

http://derstandard.at/2000042325005/OeVP-ruft-nach-schaerferen-Zumutbarkeitsregeln-fuer-Arbeitslose

Man muss schon sehr eigenartige Gedankengänge haben, wenn man annimmt, dass der öffentliche Druck auf Arbeitslose die Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze erhöht.

Oder aber, Ziel ist es eigentlich gar nicht, zusätzliches Arbeitsangebot zu schaffen, sondern den Druck auf Menschen in bestehenden Arbeitsverhältnissen zu erhöhen und davon abzulenken, dass es zwar der Wirtschaft gut geht, aber die Beschäftigten daran nicht partizipieren.

Seit 2010 ist die Produktivität pro Arbeitsstunde in Österreich um 4,6 % gestiegen.

Davon ist bei den Arbeitnehmer*innen nicht nur nichts angekommen, sondern es mussten im Gegenteil sogar Reallohnverluste in Kauf genommen werden.

Seit vierzig Jahren sinkt die Lohnquote zu Gunsten steigender Unternehmensgewinne und Kapitalerträgen.

Gewerkschaften und SPÖ schweigen dazu.

Die selbsternannte Arbeiterpartei FPÖ spielt das Spiel des Kapitals, der Unternehmen und der Reichen und hetzt mit Vorliebe gegen „Sozialschmarotzer“.

Damit muss endlich Schluss sein!

Wir fordern einen gesetzlichen Mindestlohn in angemessener Höhe.

Die Abschaffung des Partnereinkommens bei der Anrechnung von Transferleistungen (Notstand, Mindestsicherung, Ausgleichszulage) und die Streichung von Zwangsmassnahmen bei Arbeitslosen und Mindestsicherungsbeziehern.

und ja, ich seh schon, dass der grösste aufreger in diesem beitrag die forderung nach mindestlohn und und die streichung von zwangsmassnahmen sein wird.

aber denkts einfach einmal drüber nach, wie ihr euer leben in den griff kriegts, wenn euer arbeitsplatz sich in luft auflöst.

und wenn dann bei jeder offenen stelle dies vielleicht doch gibt, mehr als 10 bewerber in der reihe stehen.

und dann wollen euch leute wie der lopatka dazu zwingen, dass ihr jeden job um noch so geringen lohn annehmt. auch wenn ihr dafür jeden tag mehr als 2 stunden zu einer arbeitsstelle unterwegs seid.

und wenn ihr doch einer von den neun seid, die diesen einen job nicht kriegen, dürft ihr euch den ganzen lieben tag in eine unsinnige schulungsmassnahme des ams setzen – an der wieder irgendeiner der „leistungswilligen“ da oben verdient uns sich einen einen lenz macht.

davor solltet ihr angst haben.

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

und passt´s auf eich auf!

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devils grandma

devils grandma bewertete diesen Eintrag 06.08.2016 15:05:04

robby

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