hagerhard
es gibt wahrscheinlich nur mehr ganz wenige, die noch nicht begriffen haben, dass in österreich rund um die corona-pandemie so einiges nicht ganz rund läuft.
nur mehr die türkisen hardcorefans schaffen es mit realitätsverweigerung sich die lage schön zu färben.
was sich da aber speziell seit der show am 26. dezember nach der ersten impfung abspielt ist wie ein brennglas auf die performance unserer regierung.
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deutschland verschärft den lockdown.
israel impft auf teufel komm raus.
und österreich?
die neuinfektionen steigen statt zu fallen.
andere impfen, österreichs regierung lässt testen und die politik diskutiert den semantischen unterschied zwischen „freitesten“ und „eintrittstest“.
vorhandene impfdosen versumpern in irgendwelchen lagern, bzw. lässt sich bei einigen nicht nachvollziehen was damit passiert ist und wer eventuell schon geimpft wurde.
aber nächste woche machen wir die schulen wieder auf, gehen „schifoan is des leiwaundste, wos ma sie nua vuastoin kau“ und die verantwortlichen halten b117 wahrscheinlich für eine bundesstrasse.
kanzler kurz ist derweilen von der bildfläche verschwunden.
versteckt er sich?
oder hat sich herausgestellt, dass er doch nicht übers wasser gehen kann und ist abgesoffen.
anschober verweigert interview-anfragen der zib2 und hat sich wahrscheinlich noch vor einem jahr alles ganz anders vorgestellt. weil eigentlich wollt er ja sozialminister sein. da glaubt er zumindest, dass er sich auskennt. die gesundheit ist da bei der resortvergabe grad einmal so mitgelaufen.
daher stehen nun die beiden für die bewältigung der gesundheitskrise verantwortlichen „nichtpolitiker“ im licht der öffentlichkeit.
seit knapp einem monat ist frau Katharina Reich "Chief Medical Officer“ oder wie es früher geheissen hat, GeneraldirektorIn für die Öffentliche Gesundheit und Clemens Auer, „Sonderbeauftragter für Gesundheit“
wobei sich ein blick auf die karriere und seine qualifikation von herrn auer lohnt.
er studierte philosophie und politikwissenschaften. von 1993 bis 2003 war er „Leiter der Politischen Abteilung der Österreichischen Volkspartei“. und er ist (natürlich) mitglied in katholischen studentenverbindungen.
der perfekte background um gesundheitsfragen für ganz österreich zu managen.
und beide sind in den letzten tagen mit sehr sehr eigenartigen interviews aufgefallen.
so konnte auer in einem Ö1-interview nicht sagen, warum zehntausende Impfdosen ungenutzt herumliegen.
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und reich meinte im zib2 interview es sei alles genau im plan
"Dass nicht sofort alle verfügbaren Impfstoffe verwendet würden, erklärte Reich damit, dass die Impfung für die Alten- und Pflegeheime eine „hochkomplexe Herausforderung“ sei. Das müsste sorgfältig geplant sein."
flip flop flip flop flip flop …
Impfstart in Heimen wird vorgezogen: Noch diese Woche sollen 21.000 Dosen verimpft werden, bis Dienstag weitere 43.000. Ursprünglich war der 12. Jänner als offizieller Start vorgesehen.
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also doch nicht so eine „hochkomplexe herausforderuung“?
aber auch das ist erst die halbe wahrheit.
die „Krone“ wusste aus „regierungskreisen“ bereits gestern um 19.31 uhr, dass doch noch vor dem 12. 1. ein bissl geimpt werden soll. der GeneraldirektorIn für die Öffentliche Gesundheit, hat das halt bis zum interviewtermin um 22.00 uhr niemand gesagt.
man schickt also die frau sektionschef, die gerade einmal 1 monat im amt ist, in die zib und lässt sie eine impfverzögerung rechtfertigen, die in der krone bereits als abgeblasen gemeldet wird.
verheizt könnte man das nennen.
übrigens - die NR-abgeordnete Berlakowitsch behauptet, „Reich ist eine vom Bundeskanzleramt gewünschte Personalie“.
vergleiche mit köstinger, raab, aschbacher sind durchaus angebracht.
dann noch dazu die eigenartige vorgangsweise bei der vergabe der impfdosen.
so ist kardinal schönborn bereits geimpft.
der orf wird priorisiert und auch sonst gibt es ungereimtheiten.
hätte man es besser machen können?
eindeutig ja.
warum machen es dann nicht andere?
ganz einfach. um in diese positionen zu kommen sind andere fähigkeiten notwendig als um diese dann auch dementsprechend auszufüllen.
ein gutes wahlergebnis zu erzielen ist eine andere aufgabe, als eine regierung zu führen und diese beiden fähigkeiten müssen – wie man an kurz sieht – nichts miteinander zu tun haben, ja, diese können sich sogar gegenseitig im weg stehen.
anschober wollte ja – wie schon erwähnt - eher sozialminister werden. das hätte er vielleicht noch hingekriegt.
aber jetzt sind sie dort wo sie sind und es ist ein desaster.
bei all meiner abneigung und meiner kritik an dieser regierung – es wäre mir lieber gewesen, sie hätte nicht in diesem ausmass versagt.
nachtrag – 16.30 uhr
kurz ist schon dabei die grünen in die offensichtlich aufgestellte falle laufen zu lassen.
der kanzler macht einen auf grossen retter der menschheit und die schlagzeile müsste eigentlich lauten:
wie ich den grünen ein hackl ins kreuz hau
aber die sind eh selber schuld – so einem wie dem kurz darf man keine sekunde den rücken zukehren.
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