hagerhard
13 Stunden Verhandlungen – und doch kein Ergebnis: Die Gewerkschaft hat die Herbstlohnrunde der Metalltechnischen Industrie in der Nacht auf Mittwoch abgebrochen. Es sei kein akzeptables Ergebnis erzielbar gewesen, sagten die Verhandlungsführer Rainer Wimmer und Karl Dürtscher. Nun laufen die Vorbereitungen für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen in der gesamten Metallindustrie auf Hochtouren.
Gestern wurde bereits auf der Triester Strasse gestreikt.
Weitere Arbeitsniederlegungen sind von 9. bis 11. November geplant.
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Die Arbeitgeber bieten Lohn- und Gehaltserhöhungen um 2,75 Prozent.
Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung um 4,5 %.
Das Wirtschaftswachstum 4,5 %.
Die offizielle Inflationsrate beträgt im Oktober 3,6 %.
Diese nun offizelle 3,6 % Inflationsrate bedeutet, dass der Abschluss von 1,45 Prozent 2020, einen Reallohnverlust, von mehr als 2 % Prozent für die Beschäftigten ergeben hat.
Seit Mittwoch wird auch über Gehaltserhöhungen für rund 600.000 Angestellte im Einzel- und Großhandel verhandelt.
Spar-Chef Poppmeier hat bereits verlauten lassen: „Zu verteilen gibt es nicht viel“
Die Spar-Gruppe hat in Österreich insgesamt 43 974 Beschäftigte.
Die Gesamtkonzernbilanz für das Jahr 2020 der SPAR Holding AG bestätigt die äußerst positive Entwicklung des Unternehmens: Der konsolidierte Konzern-Nettoumsatz stieg um +9,7 % auf 12,2 Milliarden Euro (im Lebensmittelhandel in Österreich: +16,5 %). Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) betrug über 353 Millionen Euro.
In Österreich sind Reallohnverluste keine Ausnahme.
„Das ist nicht einmalig und leider keine außergewöhnliche Entwicklung für Österreich. Seit 2010 gab es fünf Jahre mit Reallohnverlusten“, sagt Wifo-Expertin Christine Mayrhuber. „2021 wird sich ebenso kein Reallohnplus ausgehen. Auch 2022 erwarten wir noch keine Erholung.“
Daten der OECD und des Wifo zeigen, dass die Löhne in Österreich im Vorjahr real um 0,7 bzw. 0,8 Prozent zurückgegangen sind. So rechnet das Wifo für heuer mit einem Reallohnrückgang von 0,9 Prozent.
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Diese Entwicklung ist besonders bedenklich und verschärft sich, wenn nicht die offizielle Inflation, sondern die reale „Inflation“ zu Grunde gelegt wird. So zeigt z.B. der Mikrowarenkorb der Statistik Austria eine deutlich höhere Inflation – zum Vergleich 2,9 % statt der offiziellen 1,4 % für das Jahr 2020.
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Langfristig gesehen gibt es seit Jahrzehnten einen Reallohnverlust für Arbeitnehmer*innen, Produktivitätssteigerungen werden von Unternehmen als Gewinnsteigerungen verbucht, die dann in Boni für Manager und Dividenden für Shareholder fliessen.
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Diese Ungleichverteilung ist ganz offensichtlich kein „Problem“. Erst wenn Arbeitnehmer*innen ihren gerechten Anteil am gemeinsam erwirtschafteten Gewinn einfordern, dann ist die „Wirtschaft“ in Gefahr.
ÖVP-Klubobmann August Wöginger sagte anlässlich der stolz präsentierten Steuerreform:
„Wir haben die Steuern so weit gesenkt, dass viele Menschen keine Steuern mehr bezahlen“.
Das Gegenteil ist wahr:
Es wurden und werden Löhne und Gehälter so niedrig gehalten, dass die Menschen keine Steuern mehr bezahlen können.
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