Um mit Konflikten besser umgehen zu können, gilt es zunächst einmal, das Entstehen, die Erscheinungformen und die Dynamik dahinter zu erkennen. Mit einer Artikelserie (erster, zweiter, dritter, vierter, fünfter, und sechster Teil sind bereits erschienen) soll jenen Leserinnen und Lesern, die schon mal darunter gelitten haben, im Streit mit an sich geschätzten Menschen hängen zu bleiben, ein kleiner Einblick gegeben werden in die diesbezüglichen Erkenntnisse. Dies kann bereits helfen, sich herauszunehmen aus unangenehmen Auseinandersetzungen und wieder zum Pfad eines konstruktiven Miteinanders zurückzufinden statt sinnloser Verletzungen, die am Ende des Tages keinem helfen. Das Gefühl, nach einer heftigen Auseinandersetzung im darauf folgenden nächsten Moment der Ruhe keine Antwort auf die Frage zu haben, wozu denn die eigene Aufregung und der darauffolgende Angriff wieder gut gewesen sein sollen, wird sich vielleicht auch mit diesem Wissen nicht gänzlich vermeiden lassen. Es wird allerdings etwas leichter, die zur Versöhnung angebotene Hand bei der nächsten Begegnung nicht als eigenen Gesichtsverlust sehen zu müssen. Was man begreifen kann, lässt sich leichter in den Griff bekommen.
Nachdem ein grober Überblick gegeben wurde über das Wesen von Konflikten und das Funktionieren der dahinter steckenden Dynamik soll nun ein Blick darauf gerichtet werden, welche Möglichkeiten es gibt, Konflikten die Giftzähne zu ziehen und statt dessen die in ihnen wohnende Energie für sich und ein konstruktives Miteinander zu nutzen. Nach der Erörterung eigener Möglichkeiten und allenfalls hilfreicher Unterstützung aus dem eigenen Freundeskreis (Nachbarschaftshilfe) soll nun der Blick darauf geworfen werden, welches professionelle Angebot sich von außen anbietet, was dabei erwartet werden kann und worauf es jeweils ankommt. Der Beginn wird dabei mit der Konfliktberatung gemacht.
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Konfliktberatung
Beratungsangebote gibt es in Gestalt einer zugekauften Unterstützung in Konfliktsituationen in verschiedensten Variationen – je nach gewünschter Zielsetzung. Die einen sind juristischer ausgeprägt, die anderen setzen mehr auf psychologische, sozial- und kommunikationswissenschaftliche Inhalte.
Beratung verschafft wieder Überblick
Es geht dabei in sämtlichen Beratungsformen darum, zu konkreten Fragen professionelle Ratschläge für die eigenverantwortliche Umsetzung in Form einer Entscheidung über die weiteren Schritte zu erhalten. Zunächst erfolgt dabei eine Erhebung des Sachverhaltes an Hand der Erzählungen des oder der Ratsuchenden und allenfalls auch weiterer betroffener Personen. Mit gezielten Fragen werden da auch Aspekte beleuchtet, welchen man vielleicht gar keine so große Bedeutung beigemessen hat oder welche im Laufe des Geschehens durch Verletzungen bereits stark in den Hintergrund gedrängt wurden. Das stellt bereits eine Unterstützung bei der Herausarbeitung und Definition der zentralen Fragestellungen zu den aufgetreten Problemen dar. Immerhin verliert man ja sehr leicht in einem eskalierenden Konflikt den Überblick über das, worum es eigentlich wirklich geht: der Streit hat ein Eigenleben entwickelt und viele ursprünglich gar nicht berührten Bereiche angesteckt. Beratung bringt da jedenfalls wieder ein wenig Ordnung rein und verschafft Übersicht. In weiterer Folge werden, zumeist juristische und psychologische, Ratschläge fachkompetent erteilt. Die inhaltliche Verantwortung für die allfällige Umsetzung oder sonstiger weiterer Schritte verbleibt allerdings bei den Akteuren.
Während juristische Beratung dem Konflikt meist nur scheinbar Schärfe nimmt ….
Die bei einer Beratungsstelle oder in einer Rechtsanwaltskanzlei juristischen Rat suchenden Menschen stecken in aller Regel bereits in einem hocheskalierten Konflikt. Der Drang, das Gegenüber um jeden Preis besiegen zu müssen, dominiert: im Gegenüber kann nur noch die Ausgeburt des Bösen erkannt werden; Drohungen wurden bereits ausgesprochen und diesen müssen nun, um das eigene Gesicht nicht vollends zu verlieren, auch die entsprechenden schmerzlichen Handlungen folgen. In der juristischen Beratung wird hier meist eine Bestätigung erwartet, auch vor der Rechtsordnung richtig zu liegen und sich so der staatlichen Unterstützung der Gerichte und Behörden im Schlachtzug gegen die anderen Konfliktbeteiligten sicher sein zu können. Oder, wenn das nicht möglich sein sollte, wird zumindest das Erhalten eine Anleitung zur Korrektur in der eigenen Strategie und der Deutung der empfundenen Verletzungen in einer solchen Weise vorausgesetzt, dass man sich nicht nur moralisch, sondern auch vor dem Gesetz im Recht sehen darf. Sofern der Ratschlag sich dabei deckt mit dem im Konflikt bezogenen Standpunkt wird daher eine verstärkte Tendenz zur Verurteilung und Bekämpfung des Gegenübers im Konflikt Unterstützung erfahren: der kurz ins Stocken geratene Wille zur Eskalation bekommt neuen Auftrieb, zumal ja nun sicher scheint, das eigene Konfliktrisiko dank der juristischen Unterstützung im eigenen Schlachtgraben quasi ausschalten zu können. Aber selbst für den Fall einer den eigenen Interessen zuwiderlaufenden Auskunft ist aus Sicht des Konfliktmanagements eine Vergrößerung des Schadenspotenzials im weiteren Konfliktverlauf zu befürchten: selbst für den Fall, dass die Wahrnehmungskompetenz so weit erhalten ist, dass die dem eigenen Standpunkt zuwiderlaufende Rechtsauskunft auch erkannt und akzeptiert werden kann, besteht nämlich die Gefahr, dass infolge dessen im Konflikt aus diesen Überlegungen heraus Scheinzugeständnisse gemacht werden. Diese Scheinzugeständnisse haben dann lediglich die Funktion einer Nebelgranate, um das Gegenüber von einer weiteren Verfolgung des eskalierten Geschehens vorerst abzubringen. Immerhin wird ja – in einem nicht unbedingt auch tatsächlich zutreffenden – Umkehrschluss davon ausgegangen, das Recht wäre auf Seite des oder der Anderen und es gälte zu verhindern, dass dies auch realisiert und eingesetzt werde. Selbst wenn es mit solcher Motivation nach außen hin zu gelingen scheint mit einem scheinbaren Frieden – im Hintergrund kann dies sehr wahrscheinlich die Basis für eine weitere Eskalation in unterkühltem Konfliktstil legen, zumal die eigenen Bedürfnisse neben der nun zusätzlich realisierten Bedrohung durch das Normensystem ja unverändert bestehen bleiben und keine Berücksichtigung erfahren.
…. kann bloß psychologische Beratung den schalen Beigeschmack der Unwissenheit über eigene Rechte bekommen
Psychologische Ratschläge zielen ganz gezielt darauf ab, die konstruktiven Kompetenzen zur Deeskalierung anzusprechen und zu persönlichem Wachstum an einer Auseinandersetzung mit Möglichkeiten der konsensualen Bereinigung des Konflikts zu ermuntern. Hilfestellungen aus den Sozial- und Kommunikationswissenschaften ergänzen dabei das Angebot und bringen der ratsuchenden Person auch über die konkret angesprochene Konfliktsituation hinaus einen Mehrwert. Konfliktberatung ist ein hervorragendes Instrument zur Bestimmung der eigenen Position und zur Verdeutlichung der in Gang gebrachten Dynamik des Konfliktes. Es wird eine Außensicht geboten mit Erfahrungswerten zum möglichen weiteren Verlauf, es gibt Empfehlungen für eine eigenverantwortliche Aufnahme von Maßnahmen zur Abwehr drohenden Schadenspotenzials. Schritt für Schritt wird die ohnehin bestehende Befähigung des oder der Ratsuchenden freigelegt, die eigenen Einflussmöglichkeiten auf das weitere Geschehen zu erkennen und dementsprechend auch den Sog der Konfliktdynamik abzuschwächen. Es wird wieder zukunftsgerichtetes Wollen in den Vordergrund gerückt mit der wiedergeweckten Gewissheit, über dafür notwendiges Werkzeug selbst zu verfügen: Achtsamkeit, Akzeptanz, Wertschätzung. Für eine nachhaltige Absicherung einer Transformation des Konfliktes in ein wachstumsfreundliches Beziehungsklima kann auch psychologisch ausgerichtete Beratung allein allerdings nur einen Impuls setzen, die Überprüfung auf die Konsensfähigkeit im individuellen Fall sowie die Umsetzung hat eigenverantwortlich oder unter Hinzuziehung von Fachleuten aus einem anderen Servicegebiet zu erfolgen. Wird etwa auf ergänzende juristische Beratung verzichtet, so kann dies verheerend sein, wenn einige Zeit später in Erfahrung gebracht wurde, dass man auf Rechte verzichtet hat, da sie einem nicht bekannt waren: selbst für den Fall, dass dies ohnehin nichts geändert hätte an der gefundenen Lösung kann dadurch der Konflikt erneut ausbrechen wegen des aufkommenden Gefühles, sich verraten zu fühlen.
Beispiel zur Verdeutlichung:
Anna und Leon sind an jenem Punkt angelangt, an welchem sie ihre Ehe nur noch als Qual sehen können. Sie kommen sich beide so vor, als wäre das Gegenüber so eine Art Henker, bei welchem man all seine Sünden abbüßen müsste. Eines morgens ist es wieder so weit, dass aus einer Kleinigkeit – Anna hat wieder mal die Zahnpastatube unverschlossen auf dem Waschtisch liegen lassen – ein heftiger Streit ausbricht, an dessen Höhepunkt Leon verkündet, dass das alles keine Sinn mache: er packt in zwei Koffern seine im wichtig erscheinenden Sachen, knallt ihr den Wohnungsschlüssel vor die Füße und verlässt mit den Worten „das war´s“ und einer knallenden Türe die eheliche Bleibe. An dieser Stelle macht es jetzt für den weiteren Verlauf einen sehr bedeutsamen Unterschied, ob und welche Form der Beratung in Anspruch genommen wird:
Leon wird in einer Rechtsanwaltskanzlei mit Sicherheit erfahren, dass das einseitige Verlassen der ehelichen Gemeinschaft als immer noch im Eherecht bedeutsames „Verschulden“ gelten könnte – und dass ein allfälliges Gewähren des Wiedereinzugs durch Anna eine Entschuldigung darstellen würde mit der Folge, dass in einem dennoch folgenden Scheidungsverfahren diese – juristisch gesehen undurchdachte – Aktion ihm nicht mehr vorgehalten werden kann. Willigt Anna, vielleicht noch nicht beraten, in den daraufhin mit dem Motiv der Abwehr unerwünschter Konsequenzen angebotenen Scheinfrieden ein und es erfolgt eine Wiederaufnahme der ehelichen Gemeinschaft, so ist es sehr wahrscheinlich, dass Leon nun auf Fehler lauert, die Anna ihrerseits begehen könnte: er hat ja immerhin im Zuge der Beratung auch über andere Verschuldensgründe gehört.
Hätte Leon statt dessen eine psychologisch ausgerichtete Beratung in Anspruch genommen, dann wäre beiden Seiten wahrscheinlich viel Leid erspart geblieben: Leon hätte sich dem Konflikt gestellt, hätte erkannt, dass er es zu einem Gutteil selbst in der Hand hatte, dass es so weit gekommen ist und dass er es auch ist, der den weiteren Verlauf ein Stück weit in die Richtung lenken kann, welche der eigentlichen Zielsetzung entspricht. Es wäre wieder über die Bedürfnisse und Wünsche der beiden in der Beziehung nachgedacht worden und nicht über die Nebelgranate der offenen Zahnpastatube, die nicht als Beweis für unendliche Ignoranz und Schlamperei gesehen werden muss. Er hätte dabei allerdings riskiert, dass Anna sich über ihre Rechtsposition beraten lässt und dabei erfährt, dass sie gerade die besseren Karten in der Hand hat für den Fall, dass ihr eine Auflösung der Ehe als bessere Zukunftsaussicht erscheint.
Im Optimalfall nehmen beide Seiten Beratung in Anspruch: sowohl über die juristischen Möglichkeiten als auch über die verschiedenen Wege, welche sie betreffend den Konflikt selbst einschlagen können. Nur so bleibt es ihnen erspart, sich eines Tages den Vorwurf machen zu müssen, falsch gehandelt zu haben – oder auch viel Energie in die Aufrechterhaltung der Überzeugung zu investieren, es wäre ohnehin alles richtig gewesen.
Zusammenfassung
Haben Menschen eine schwere Bronchitis, unter welcher sie sehr leiden, erscheint es ihnen selbstverständlich, Hilfe von einem Profi in Anspruch zu nehmen. Ebenso wird das Auto sofort in die Werkstatt gebracht, wenn eine Warnlampe aufleuchtet. Erstaunlicherweise ist diese Selbstverständlichkeit jedoch nicht gegeben, wenn es um wahrscheinlich ebenso schwerwiegende Komplikationen im Miteinander geht. Kosten schrecken ab, es besteht Angst um das eigene Ansehen, welches darunter leiden könnte, wenn man eingesteht, auch mal Hilfe brauchen zu können. Eine Besonderheit unserer Kultur – denn in den USA etwa würde man eher schief angeschaut, wenn man nicht mindestens einen Berater oder eine Beraterin regelmäßig aufsucht. Dabei kann, insbesondere in hocheskalierten Konfliktsituationen, juristischer Ratschlag in Kombination mit psychologischer Fachberatung viel Leid und auch Geld sparen helfen. Verschiedenste Datenbanken im Internet geben einen guten Überblick über das auch bei uns bestehende Konfliktangebot – wobei selbstverständlich wie auch bei anderen Fachleuten Wert gelegt werden muss auf Vertrauen und Qualifikation.
Therapie
Reicht eine Beratung nicht aus, um eine von den in einem hocheskalierten Konflikt beteiligten Personen nicht mehr als eigenverantwortlich lenkbar empfundene Situation wieder in den Griff zu bekommen, so kann im Zuge einer Therapie Unterstützung in Anspruch genommen werden, in welcher durch therapeutische Interventionen das Ziel der Auflösung oder Linderung bereits zu diagnostizierender Krankheitssymptome unterstützt wird. Es geht hier dann – anders als in der „einfachen“ Beratung – bereits um den Wiederaufbau der Kompetenz, die inhaltliche Verantwortung für das weitere Vorgehen zu tragen. Therapeutische Hilfestellung kann dabei sowohl von einer einzelnen Person in Anspruch genommen werden, als auch von allen am Konflikt beteiligten Personen gemeinsam. Im Einzelfall kann es allerdings angezeigt sein, dass (zunächst) Einzelsitzungen unverzichtbar sind.
In der modernen Psychotherapie geht es dabei nicht in erster Linie um die Heilung der aufgetreten Symptome, welche sich durch den Konflikt manifestiert haben, sondern primär um die Reaktivierung der Transformationsfähigkeit hinsichtlich der sinnvollen und konstruktiven Nutzung der aufgestauten Energien. Und damit erst mittelbar um die Beseitigung der Symptome, allerdings mit wesentlich rascheren Erfolgen in der Wiedererlangung positiven Lebensgefühls. Es werden dabei durch verschiedenste Interventionen bis in sehr tiefe Ebenen der Persönlichkeit hinein Träume und Wünsche geweckt und im Anschluss daran über die Bestärkung der vorhandenen Kompetenzen Bewältigungsmuster aufgebaut und das Selbstbewusstsein sowohl als Individuum, als auch als Mitglied der Gesellschaft gestärkt.
Modelliert wird dieser Prozess zumeist in mehrere Phasen, wobei am Beginn stets der Aufbau eines vertrauensvollen Klimas und die Informationsbeschaffung stehen. In dieser ersten Phase werden dabei begleitend zur Schilderung der Vorkommnisse, welche als besonders beschwerlich und belastend empfunden werden, bereits die Kommunikationsprozesse im Konflikt, der Selbstwert des Hilfe suchenden Einzelnen und die offenen und verdeckten Regeln, denen sich dieser Mensch unterworfen sieht, mit erhoben.
Anschließend werden die dysfunktionalen Prozesse, welche in der ersten Phase bereits deutlich geworden sind, mit verschiedensten Interventionen behandelt. Der Therapeut beziehungsweise die Therapeutin unterstützt dabei, Angst, Wut und Schmerz anzunehmen und die zum Selbstschutz errichteten Grenzen, die durch Kommunikationsstörungen, Indirektheit, Nominalisierung, restriktive Regeln und ähnliches zum Ausdruck kommen, abzubauen. Diese Öffnungsphase ist eine besondere Herausforderung an den Therapeuten beziehungsweise die Therapeutin, da hier eine besondere Verantwortung für den Klienten beziehungsweise die Klientin zu tragen und eine Atmosphäre uneingeschränkten Vertrauens zu erhalten ist. Es wird hier in noch unerschlossene oder auch verschüttete Bereiche der Persönlichkeit begleitet. Dabei werden die damit verbundenen Ressourcen aufgezeigt, welche konstruktiv zu Wachstum als Individuum wie auch als Bestandteil der Gesellschaft insbesondere im Umgang mit den aktuellen Konflikten genutzt werden können. Das Augenmerk, welches noch in der ersten Phase primär auf der Vergangenheit gelegen ist, wird in die Gegenwart geholt. Die Interventionen, bei welchen alle Sinne angesprochen werden zur optimalen neurobiologischen Verknüpfung der neuen erweiternden Erfahrungen, stellen darauf ab, die Selbstwahrnehmung in der Gegenwart zu festigen und dabei das Gefühl von Kontrolle über das eigene Schicksal zu festigen. Das damit gestiegene Selbstwertgefühl macht es dem einzelnen nunmehr möglich, auch die anderen Beteiligten in einem Konflikt abgelöst von in der Vergangenheit aufgestauten Emotionen und gefestigten Erwartungen in der Gegenwart wahrzunehmen.
In der dritten Phase geht es schließlich darum, die aus der erfolgten Öffnung gegenüber persönlichem Wachstum und dem damit einhergehenden Beschreiten neuer Wege gewonnenen Hoffnungen in neue Verhaltensmuster zu integrieren und damit zu festigen. Das vom Konflikt betroffene soziale Umfeld wird quasi neu zusammengesetzt zu einem neu erweckten gemeinsamen Bild, in welchem alle sich wohlfühlen und jenen Platz vorfinden, den sie für weiteres persönliches Wachstum benötigen.
Psychotherapie ist eine hervorragende Form der Hinzunahme außenstehender Fachleute in die Konflikttransformation. Sie ist immer dann dringend zu empfehlen, wenn einzelne, vielleicht auch am eigentlich nach außen wahrnehmbaren Konflikt selbst scheinbar unbeteiligte, Menschen im Konfliktverlauf bereits schwerwiegende Persönlichkeitsveränderungen zeigen und auch im sozialen Umfeld daraus ein Leidensdruck entsteht, zu welchem kein Ausweg zu existieren scheint. In einzelnen Fällen wird auch eine zu anderen externen Hilfestellungen begleitende Inanspruchnahme, etwa als Unterstützung einer laufenden Mediation („Schutzengelmediation“), angezeigt sein.
Im nächsten Artikel wird der Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, Konflikten den Schrecken zu nehmen und sie vielmehr als Chance wahrzunehmen, fortgesetzt. Bis dorthin: Viel Erfolg beim Auffinden von persönlichen Möglichkeiten, Konflikten die Giftzähne zu ziehen und eine beobachtete Eskalationsspirale rechtzeitig – nötigenfalls mit professioneller Hilfe – zu stoppen!