Der August neigt sich dem Ende zu. Das bedeutet nicht nur, dass die Tage nun wieder deutlich merkbar kürzer werden und die Durchschnittstemperaturen wieder stetig sinken. Die Lebkuchen in den Supermarktregalen – ist es nicht merkwürdig, wie früh die Adventzeit bereits ihre Vorboten vorausschickt? – kündigen auch den nahenden Schulbeginn an.
Klassischerweise beginnen daher in vielen Familien die Nerven blank zu liegen. Eine Ursache dafür können die nahenden Wiederholungsprüfungen sein, welche darüber entscheiden, ob von einem Mitglied des Familienverbandes eine Ehrenrunde gedreht werden muss. Dieser Nachzipf, welcher bereits spätestens bei der Notenkonferenz im Juni die Vorfreude auf die dringend benötigte Erholung während der Sommerferien verhagelt hat, bedeutet, sich auf einen Prüfungsmoment hin vorzubereiten, an welchem der Lehrstoff eines ganzen Unterrichtsjahres abgeprüft wird. Ein enormer Stoffumfang wenn man bedenkt, dass man unterhalb des Schuljahres immer relativ kleine Happen zu lernen hatte für einen Test, eine Schularbeit oder eine Prüfung; und bereits das sich ja mehrheitlich als zu komplex herausgestellt hat. Selbst bei zeitgerechtem Beginn der Aufarbeitung des Lernstoffes beginnen da in diesen Tagen Zweifel und Angst größer zu werden:Dieser Zweifel, ob man dieser Hürde gewachsen ist. Die Angst, doch nicht fertig zu werden mit der Vorbereitung und just jene Gebiete dabei zu stiefmütterlich zu behandeln, die dann entscheidend sein werden. Entscheidend auch darüber, ob man mit seinen Freundinnen und Freunden im Klassenverband bleiben darf. Für einen Teenager fast noch wichtiger als diese gestrenge Ermahnung, dass dieses Jahr einmal fehlen werde. Ja wobei denn: das Leben ist doch noch jung und alle Zeit der Welt liegt da noch vor einem.
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In anderen Familien ist es eine freudigere Aufregung, welche sich gerade aufbaut. Zwar auch mit viel Ungewissheit, aber freudiger. Hier geht es um einen Schulwechsel der jüngsten Familienmitglieder oder gar den allerersten Schultag. Allein in Wien werden 16875 Kinder das erste Mal in ihrem Leben eine Volksschule besuchen. Hier stehen das Einstudieren und Üben des Schulweges, der Einkauf der wichtigsten Utensilien für den Schulalltag und auch die elterliche Besprechung der zeitlichen Abstimmung mit den beruflichen Verpflichtungen im Vordergrund. Meist darf auch die klassische Schultüte nicht fehlen, welche die Erinnerung an diesen wichtigen Tag positiv prägen helfen soll.
All diese Aufregung und die dabei enthaltenen hohen Anteile an Unsicherheit einzelner Familienmitglieder sind leider auch ein Nährboden für verstärktes Konfliktpotenzial. Was kontraproduktiv sein könnte: Nerven werden durch Streit in den wenigsten Fällen gestärkt und die Chancen auf wunderbare Momente rund um den Start in ein neues Schuljahr könnten übersehen werden. Wie wäre es, die Aufregung daher ganz bewusst zu nutzen für ein Zusammenrücken als Familie? Eine Gelegenheit könnte es sein, dass sich alle einmal wieder erzählen, wie sie denn ihren ersten Schultag erlebt haben. Welche schönen Erinnerungen sie an die Schulzeit haben und wie sie schlussendlich auch Situationen gemeistert haben, die einfach unpackbar schienen. Vielleicht gibt es da sogar noch Fotos aus dieser Zeit, über welche man gemeinsam lachen kann?
Allen Familien wünsche ich wunderbare letzte Ferientage, welche auch dazu genutzt werden können, als Familie zu wachsen. Zu wachsen, um all den Herausforderungen, die das neue Schuljahr bringt, geschlossen die schönen Aspekte abgewinnen zu können. Und allen Nachzipflern sei zugerufen: ihr packts das!