Meine Meinung: Verkehrszeichen mal etwas anders gesehen

Wenn man so durch die Straßen und Gassen Österreichs spaziert, dann sind die zahlreichen Verkehrszeichen, welche sich wiffe Köpfe ausgedacht haben um Dinge zu regeln, welche ohne sie wahrscheinlich viel besser funktionieren könnten, nicht zu übersehen. Ab einer gewissen Körpergröße sind sie auch zu spüren – auch ich selbst habe bereits einige Mal eine unliebsame Bekanntschaft gemacht mit so manchem Halteverbotsschild, da ich zu sehr vertieft war in das Gespräch mit jemandem, der neben mir gegangen ist. Da zumindest die Anzahl deutlich zu reduzieren, ja das wär schon was: wieviel Geld sich da der Straßenerhalter sparen könnte, wieviele Beulen da groß gewachsenen unaufmerksamen Menschen erspart blieben ….

Diese Verkehrszeichen bieten spätestens seit der viel diskutierten gesellschaftspolitischen Aktion der Ampelpaare in Wien vielerorts auch wieder jede Menge Gesprächsstoff: so sind, wenn Menschen abgebildet sind, meist die Umrisse von Männern zu sehen: Fußgängerüberweg, Verbot für Fußgänger, Wohnstraße, Reiter, Gehweg, Radfahrer – immer sind es Männer die abgebildet sind. In einem Gedankenspiel habe ich mir mal vorgestellt, es wären stets Frauensilhouetten: würde mir das was machen? Eigentlich nicht. Wieso auch. Es wäre zwar am Beginn etwas ungewohnt, würde aber nach meinen Kenntnissen der Bevölkerungsstatistik sogar eher zutreffend, da doch mehr Frauen als Männer in Österreich leben. Ich hab mal ein paar Frauen mit diesen Gedanken konfrontiert und bin dabei fast durchgehend zunächst auf ein „Na Du hast Sorgen“ gestoßen, wobei sich daran anschließend aber ebenfalls nahezu immer ein spannendes Gespräch entwickelt hat – aber darüber wollte ich heute ja gar nicht schreiben. Auch nicht auf die Männer mit Hut auf manchen Verkehrszeichen, die bei mir immer diese Assoziation mit dem psychologisch erklärbaren Verhalten von Männern mit Hut am Steuer eines Autos hervorrufen.

Heute will ich nämlich eigentlich über eine absolut interessante Beobachtung bei meinem Sohn schreiben: der fünfjährige Bub schaut heute beim Spazierengehen mit den Hunden ganz entsetzt auf das auf eine Radfahrerüberfahrt aufmerksam machende Gefahrenzeichen, bekommt einen strengen Gesichtsausdruck und erklärt mir: „Das ist aber ein schlimmer Mann – der hat ja gar keinen Radhelm auf!“ Tatsächlich. Es ist schon interessant, wie diese Kleinigkeiten wirken. Bei Erwachsenen wohl nur noch unterbewusst, weil wir in einem einfach viel zu hohen Tempo durch die Momente des Alltags rasen. Aber Kinder haben noch dieses Auge für den Moment und das Detail. Und sprechen dann so etwas auch an. Haben also die Straßenerhalter tatsächlich bislang verabsäumt, auch auf dem Verkehrszeichen die Bedeutung des Spruches „Wer Hirn hat, der schützt es“ für Radfahrerinnen und Radfahrer abzubilden, soweit die vom Parlament davor auch abgesegnet worden war. Vielleicht eine Gelegenheit, statt des kostspieligen Austausches mal zu hinterfragen, ob all die Verkehrszeichen tatsächlich notwendig und geeignet sind, um die Ordnung und Sicherheit auf unseren Straßen sicherzustellen. Vielleicht erspart man uns dann die notwendigerweise stark vergrößerten Schilder entlang der Straßen, auf welchen jeweils ganze Familien abgebildet werden mit allerlei Utensil, um alle Anforderungen abzudecken.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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Hansjuergen Gaugl

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