Alexandr DUGIN gilt als einer der größten oder gar als „der“ größte (wichtigste) derzeit lebende Philosoph Russlands.
Die vife, lebendige, kluge und sehr mutige junge Kanadierin Lauren SOUTHERN, die sich ihren Namen durch gewagte Interviews mit Linken, Antifa, No-Border-Randalierern und andern Linken gemacht hat, und selbst eine modern-konservative Position (Abendland des 21.Jhs.) einnimmt, hat sich nach Russland aufgemacht und DUGIN um ein Interview gebeten: Er gab es gern, zumal Lauren SOUTHERN nicht nur richtig „smart“ ist, sondern auch gut aufmerksam (ohne jeden Firlefanz) zuhören und aufnehmen kann.
Soweit ich dem langen Interview folgen konnte, kristallisierte sich folgende interessante Position DUGINs heraus, – wie ich es in meinen – von mir wahrscheinlich stark mitgefärbten – Worten so wiedergeben kann:
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1. Er sieht die „westliche Welt“ (wobei er m.E.n auch Russland in dieses westlich-abendländische Konzept miteinbezieht, wie übrigens natürlich auch Nordamerika) grosso modo - und für die Massen mehr nolens als volens - im Postmodernismus angekommen (also der mit Adam SMITH begonnenem ökonomiegetragenen Mental-Bewegung, die durch die organisierte Arbeitsteilung in Unternehmen die Produktivität enorm steigern konnte; dies manifestiert sich nun immer mehr weltweit; dass die "Blüten dieses Schwunges" nun bis zu einem moralisch zweifelhaften Wallstreet-Derivaten-Handel und monströsen Einkommensunterschieden geführt hat, war überhaupt nicht im Sinne des Erfinders (dem Sinn eines schottischen Moraltheologen mit Ökonomie-Ideen); dann aber kamen immer neue Ökonomie-Konzepte hinzu, nicht zuletzt auch die des Österreichers F.A.v.HAJEK, was schließlich zum Neoliberalismus und der Globalisierungswelle (nach dem Niedergang der UdSSR in 1990ff) führte.
2. Obwohl DUGIN sich also als Russe im Abendländischen Verbund sieht, ist seine Kritik am „Westen i.e.S. (EU und USA) fundamental: Dieser Westen frönt nun in Summe einem „Liberalismus“, der die Freiheit des Individuums derart übertreibt, dass die Menschen dieses Westens „im Materialismus als Lebens-Primat verkommen“ (in einem Konsum von "panem et circenses"), und dabei sich in einem übertriebenen Freiheitstaumel (Kardashians A.... u.ä. als Wichtigkeit auf Instagram) auch von allem anderen außer dem eigenen Individuum „befreit“ begreifen. Das ist sehr kurzsichtig und damit in jeder Hinsicht unverankert und also vielseitig „drogenanfällig“. Denn diese westlichen Menschen haben sich damit mehrheitlich auch abgekoppelt von ihren Traditionen, ihrer Geschichte, ihren Usancen der Vorväter (mehr unbewusst und indirekt), und sind nun – je ungebildeter desto mehr – ihrer Furcht und Angst, Gier und Statussucht etc. ausgeliefert. Dabei geht auch die Beziehung zu irgendeinem „Jenseitigen/Göttlichen“ verloren, sie sind scheinbar allein, und verlieren sich dann u.U. vollends auch in naheliegenden "Kollektiven", die sie aufzufangen bereit sind (also Sekten aller Art, darunter auch in einem unhistorischen Islamismus, oder einem Feminismus der Rache („feminism 3rd wave“ genannt in den USA, die den Mann wegstößt aus dem Patriarchat - aber dann auch unbedacht aus allem andern, und so auch aus allen Konzepten der Partnerschaft).
3. Dies zusammen: Liberalismus-Individualismus-Materialismus... macht den Einzelnen in diesem „engeren Westen“ (ohne Russland) eben "anfällig", – die Kultur verkommt für die Massen, das Hochwertige gerät aus deren Blick, bewusst weggestoßen oder unbewusst übergangen, – und dazu kommt die Welle der Globalisierung, in der das derart „entblöste Individuum“ nun vereinzelt wegschwemmt wird, und mehr oder weniger - gewollt oder ungewollt - zu einem „Globalisten“ gemacht wird. Als solcher fällt die Einzelperson dann einfach in die „Landschaft anderer Konzepte“ – eher als "unbewusster Sklave" ohne verankertem „Selbst“ mitschwimmend gemacht (– anstatt dass es mit eigenen geopolitisch-verstandenem Konzepten aktiv mittäte).
4. Diese Globalisten wollen eine NWO (Neuen Weltordnung) – die anfangs evtl. gut gemeint sein mochte (mit der Gründung der UNO 1945ff wollte man die Nationen, die sich ja so blutig im 2.Weltkrieg als solche bekämpft hatten, also meinten die geheimnisvollen NWOler mit "die Nationen abschaffen" - von langer Hand geplant - sollte es gelingen, den Weltfrieden zu halten!). - Aber ohne Konzeption für die Kulturen, die Motivation der Menschen, versagt diese Vision bzgl. der vielen unterschiedlichen Kulturen der Menschheit: Sie hat kein Konzept wie diese vielen herrlichen Kulturen in einer NWO jeweils „kulturgerecht“ zusammengehen/-arbeiten sollten, und die Welt so zu einem „besseren jedenfalls friedlicheren Platz“ machen könnten...
5. Ihr Konzept ist daher der sogenannte „Multikulturalismus“ (ein "Verbringen und Hineinmischen von Individuen aus verschiedenen Kulturkreisen in die bestehenden Gesellschaften"), der nachweislich in England und auch sonst überall wo er ausprobiert wurde (Schweden, Kanada, USA, Australien, Neuseeland, Niederlande, Deutschland …) nicht funktionierte (Anhang1). Viel eher schuf und schafft er Beleidigte und evtl. einige von Minderwertigkeitskomplexen geplagte Menschen in "fremden Landen", die Mord und Totschlag in ganz erschreckend überproportionaler Zahl hervorbrachten und -bringen, insbesondere wo sie mit neuen "übertoleranten" Kulturen - wie in Europa - zusammenstoßen).
5. DUGIN sieht Russland insgesamt also heute insofern in einer „besseren Überlebensposition als Kultur“ als es die „Jenseits-Beziehung“ über die „Orthodoxe-Christliche-Kirche“ nie aufgegeben hat, und diese nun wieder zu neuer Blüte im 21. Jh. erwächst; Russen sind also heute gefestigter gegenüber der Welle des Materialismus (geimpft vom STALINismis), der eben Westeuropa und Nordamerika nun in die finanzabhängige Materialismus-Dekadenz schlittern lässt. In letzteren Staaten können sich so auch die „Jenseits-Fundamentalisten“ (wie eben z.B. der radikale Islam) mit Eroberungsfantasien ausbreiten. – Solche Fundamentalisten spürten auch bis vor kurzem zu wenig Widerstand in Deutschland, in England, in Frankreich etc. – und „ritten bzw. reiten noch“ über die Maxime der „Toleranz“ und „Religionsfreiheit“ (der europäischen Verfassungen) in viele Gremien (Anhang2) ein…; dort verbreiten sie sodann ungeniert ihren intoleranten Fundamentalismus.
6. Conclusio: DUGIN rät dem „westlichen Westen“ (EU und USA) also – sich neu auf "das Selbst“ zu beziehen! - Und dieses Selbst ist nicht auf das materialistisch sich vereinzelnde Individuum (wer hat schon in sich in nuce einen Mozart oder Goethe gelagert) zu reduzieren, sondern in diesem Selbst die Summe der gesamt-kulturellen Erfahrungen – die ja sowieso dort biologisch und gesellschaftlich gespeichert sind – zu neuem Leben zu erwecken: Dabei gilt es zurückzugehen auf die gesamte erfahrbare Tradition (in Europa etwa – auf die Alten Griechen, die Griechische Philosophie-Hochblüte, auf die Römer und deren Großtaten im Rechtswesen, Republikwesen, Tugendwesen, Architektur und anderem..., – und auch die Tugenden des Mittelalters nicht fallen zu lassen, sondern dessen „Rittertum“ anzuerkennen und auch seine spezifischen Hochtaten, Legenden, Mythen und theologischen Weiten, und dabei auch etwa einen „Meister ECKHART“ und derartige spirituelle Leistungen wiederzuentdecken, zu beleben und in das Selbst der Jetztzeit aufzunehmen. – Und so dann auch gewappnet den modernen Philosophen (von SATRE über FOUCAULT, DERRIDA, und den Amerikanern wie EMERSON, JAMES u.a.) zu begegnen. – Und so kann der Einzelne und die Gesellschft des Westens „reich“ in das 21. Jh. gehen, eben alle Traditionen mitnehmend und verarbeitend, und diese evtl. auch für die neue Zeit umzupacken, ja neu zu verorten wo nötig…
Anhang1:
Der „Commissioner von London Stadt“ hat z.B. 10 Jahre lang die Idee der Integration von multikulturellem Daseinsversuchen verfolgt, viele Studien anfertigen lassen, und gab nun in den Social Media zu (Youtube; im offiziellen Report scheint er damit Schwierigkeiten zu haben), „London ist segregierter denn je“ (kurz, jede „Kultur“ zieht sich in eigene „Viertel“ zurück, und manchmal gelingt es Radikalen in „ihrem Viertel“ in London sogar „Scharia-Law“ etc. statt englischen Recht zu praktizieren…).
Anhang2:
Z.B. dem Staatsrat in Frankreich, wo die Gesetzesvorschläge der Regierung vorbesprochen werden... #