1. Natürlich ist niemand gegen "das soziale Wohl" der Bevölkerung - in jedwedem gesellschaftlichen System, aber natürlich wollen alle Organistionen auch ihre Stabilität, ihre Existenz sichern so gut es geht.

2. Die "Linke Denke" war und ist immer auf eine Fantasiewolke von "Kollektivität" - als etwas Primäres wie auch immer verankert - eingestellt, und die "rechte Denke" immer auf eine mehr oder weniger moderne Form von Ordnungslinie - als etwas Primäres eingestellt. Und so ist einmal das Linke einmal das Rechte in der Polposition bei der mühsam zustande kommenen Regierung.

3. Sehen wir diese "Kollektivität" näher an. Es gibt kaum ausgearbeitete, durchdachte - geschweige den empirisch haltbare Vorstellungen dazu: wie könnte das "Kollektiv" letztlich im Regierungskonzept primär sein. - Und sie verneinen Diktatur-Artige Massenveranstaltungen ala Mussolini oder gar Hitler, diese hatten ihr "Rendezvous mit dem Kollektiv" - wie übrigens REAGAN auch - damals erstmals schon massiv mit dem Fernsehn (er war ja beruflich Schauspieler) und konnte so mit einem gelungenen POarteitag minutiös und vorteilhaft gefilmt live in die Masse der Haushalte geliefert werden. KENNEDY musste noch mühsam von Teeparty zu Teeparty eilen - was übrigens nur mit seiner großen Familie, die wie ein Schiffsmannschaft zusammenhielt um ihren Bruder vollen Einsatz zu geben. - Aber was machen die Linken, die für das Kollektiv ja angetreten sind. Hier klafft eine Denk- und Vorstellungslücke, die schon MITTERAND einfach mit dem Charme des vorbie-eilenden Tribuns überspielen musste, weil er ja schon wieder am Weg zu einer weiteren kleine Masse unterwegs sein musste. Überragenden Rednern und Willesmenschen gelang dieses "tour des forces" ein paar Mal. Die Kollektivität verblieb dabei im Himmel der "Schönen Träume".

4. Was könnte diese jeweils in passender Sprache beschworene Kollektivität, Kollektiv konkret bedeuten?

a. Die Gesamtheit der kollektiv-versammelten haben alle gleiches Recht der Mitentscheidung. In einer Genossenschaft kann jeder "Mitarbeiter" an der Betriebsversammlung teilnehmen und die Person ihres "Geschmackes" mit seiner Stimmabgabe fördern. alle anderen Entscheidungen trifft dann der Gewählte. Und die Mitarbeiter - selbst mit der Bedingung einer Mindestzeit der Betriebsteilnahme als Voraussetung der Teilnahme an der Wahl. Nach einiger Zeit, werden die derart zustande gekommenen CEO die Manöver von Politikern annehmen (müssen) - so sie solche Wahlen gewinnen wollen... Aber hie und da werden derart auch die Besten - mit starkem Willen dieses Werk - diese Organisation (vom Kleinbetrieb bis zum Weltkonzern) auch lenken wollen. Wenn sie mit vollem Einsatz 4 oder 5 Jahre gewerkt haben für den Erfolg des Unternehmes, - konnt die nächste Wahl, und sie riskieren, das ihr Lebenswerk einfall einer anderen politischen Laune oder Denke zum Opfer fällt: Nach zwei bis drei solcher Versuche werden auch die "Mitarbeiter" von diesem Wahlsystem die Nase voll haben, wenn es zudem mehr oder weniger Zig-Zag unterwegs ist. Die guten Leute mit Visionen für ein tolles Produkt und ein gutes Organisationstalent werden dem Sytem bald "den Abschied geben, wenn sie sich überhaupt auf dieses Spiel eingelassen haben... Es sieht also nur in einer undurchdachten Vorstellungswelt (etwa bei einem Theoretiker wie Richard WOLFF in den USA das Denken bestimmt.

4. Und wie soll die Debatte vor der Wahl vor sich gehen: Von vergleichsweise kleineren Projekten wie Wohnanlagen, deren gemeinsamer Planung und auch von großen Bauprojekte (Flughafen Berlin u.a.) erleben wir, dass sich gute "Generalunternehmer" sich dies gar nicht antun wollen, zumal wenn auch die Wahlabhängige Stadtpolitik a priori mitmischt. Aber nehmen wir einmal das Beste an: Alle gehen wohlwollend in das Projekt hinein. Auf grund des Konzeptes des "Kollektiveigentum" der Arbeitenden, die ja dabei je nach Satzung mehr oder weniger aber grundsätzlich doch Miteigentümer sind, als ultima ratio mit Wahl (Mehrheit von 50%+1 oder Zweidrittel oder nn) sich dem anpassen müssen. Ich vermute die guten Architekten und Unternehmer in jeder Branche werden dankend absagen, und gar nicht kandidieren. Zumal die empirische Sozialforschung nahelegt, das - egal wie groß die Gesamtbelegschaft - die dann in der Debatte stark auftretenden Kandidaten kaum mehr als maximal 5 Personen sind - egal wie groß die Grundmasse der Teilnehmer an der Wahl sein werden: 10, 100, 1000, 10.000. 100.000 usw.

5. Die Institutionen des Staates sind zu recht und auch pragmatisch gesehen - Eigentümer und Letztentscheider für alle Infrastruktur-Vorhaben, hier ist die Organisation von Produktion und Handel erfahrungsgemäß bei Marktregeln in besseren Händen und kommt so auch leichter in Schwung.

Kurz, Entscheidungsfindung ist in eine "Partizipations-Konzeption" schwierig auf Erfolgskurs zu bringen - man sehe den Bahn-gesellschaften zu, sie tun sich schwer, und diese sind aber Infrastruktur, wo diese Konstruktion am ehesten Platz finden könnte.Die Praxis der Partizipation ist also die Achillesverse aller sogenannter "richtiger voller Sozialismus-Konzepte sind.

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