1. FREUD hatte hier wohl recht – die ersten fünf Lebensjahre mit einer wohlwollenden verständnisvollen Bezugsperson, am besten die eigene Mutter, noch besser, wenn auch diese mit dem Vater in gutem Einvernehmen mit dem Kind zusammenlebt, entscheiden die Stimmung des gesamten Lebens. Das Kind erlebt diese erste Zeit als "die Welt“, die dann eben gütig, lebensfreundlich und oft sogar lustvoll ist. Und es geht in all die weiteren Jahre mit einer solchen Grundhaltung und -erwartung: Das Leben ist schlussendlich „freundlich“, bringt mal Stress mal Freude, mal Krise mal Lust, … aber alles ist machbar und geht – schlussendlich irgendwie gut aus (– eben wie damals(!) am allerersten Anfang).

2. Das weitere Leben: Schule, Klassenleben, Sportleben, Ausflüge, diverse Sondertouren wie Bergwandern, Skikurse, Schwimmenlernen, evtl. auch Pfadfinder… und ja, evtl. auch Jung-Kämpfe, Prügeleien, mal Mobbing oder kleiner Promi-sein, da und dort mal als Niete oder auch als Könner angesehen werden,… dann evtl. schon die ersten Arbeitsjahre in einer Lehre, in einer Arbeitsanstellung, oder auch in einem Studium mit allem drumherum …, und die Sexualabenteuer, die Kennenlern-Phasen, – dann auch eine Ehe oder eheähnliche Gemeinschaft, eigene Kinder, die Bewältigung von Krisen, das verflixte siebente Jahr in jedweder Beziehung (das heute auch schon wesentlich früher kommen kann); … und dies und das, – aber im Hinterkopf steckt: Wie damals(!) am allerersten Anfang – es geht schon „alles“ irgendwie ziemlich gut aus. – Ein kleines selbstsicheres Lächeln bleibt; – eben eben - wie am allerersten Anfang!

3. Hubert von SCHÖNEFELD gründete den Verein „Amication“, schrieb ein Buch dazu, und forciert die Haltung einer Art „Freundschafts-Beziehung“ mit dem eigenen Kind - von allem Anfang an. Er ist damit ein Vorkämpfer der „Weißen Pädagogik“, wie auch die Psychologin und Autorin Alice MILLER. Letztere arbeitete auch heraus, dass nicht nur die körperlichen Schläge – gottseidank heute schon vorsintflutlich anmutend – sondern auch eine „manipulative Scheinwahrheiten vorgebende Haltung“ und ein immer schiefer werdendes klein-intrigantes Operieren mit und vor den Kindern, vor allem dem Ganz-Kleinen, in den ersten fünf Jahren, eine ungute Hypothek den – meist eigenen – Kindern mitgibt.

4. Die offizielle Kinderbetreuung (Kiga, Kita) durch sogenannte professionelle Kräfte wird als „modern“ gefördert, die Familie oft als Notstandsgebiet besonders bei einkommensmäßigen Unterschichten betrachtet, und daher eher das „Kollektiv-Erziehen“ hochgelobt; das ist ein heikles Gebiet: Ich würde solange es geht – selbst bei etwas Unordnung im häuslichen Feld – die leibliche Familie, Mutter oder Vater dem „sogenannten professionellen Kollektiv-Einordnen“ vorziehen, – jedenfalls bis zum vollendeten 3. Lebensjahr des Kindes.

5. Zudem werden aber auch oft genug die Professional-Stellen der Betreuung „vorläufig“ ausgefüllt durch noch nicht fertig oder gar nicht geschulte Kräfte; - was aber – leider muss man es sagen – oft auch ein Glück für die Kleinen sein kann: Kluge Studentinnen oder auch Burschen die geradeheraus und verstehend mit der Runde der Kleinen „spielen“, können die lustigsten und erfreulichsten Szenen bringen; - gegenüber den oft ob ihrer dauernden Kleinkindarbeit über die Jahre schon überdrüssigen Profis, die manchmal auch mehr auf Disziplin (oft zu ihrem Vorteil) achten mögen als auf das Entwicklungspotential der Kleinsten.

6. Die Lebenserfahrung bringt mit sich – dass man sich fragt, wieso nimmt der oder die alles so „locker“, – und der oder die alles so „tragisch“… Und über die Jahre, wird deren ganzes Leben auch so: Locker von Hügel zu Hügel, oder tragisch – trotz „Lottogewinn“ da und dort…

7. Für die ersten Jahre darf man sagen: Niemand müsste „gezogen“ werden: Ziehung, Er-ziehung (Es ging ein Mann durchs Wüstenland, und zog ein Kamel am Halfterband!“ - sagte der Zeichenlehrer, aber es wurde keine besseren Zeichner dabei, eher im Gegenteil.) – Dann kommt auch schon bald mal die nächste „Ziehung“: die Be-ziehung, gar als Ehe… Naja...Man könnte ja mit gegenseitigem Verstehen und Großzügigkeit was daraus machen, - man könnte, … auch über die Zeit…

8. Kurz, die ersten fünf Jahre entscheiden! Ich denke FREUD hatte damit einmal ganz recht! #

pixabay/Rainer_Maiores

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