1. Wiewohl KREISKY nach dem "schwedischen Wahlschwund der Sozialdemokraten" die Atomfrage aus den Nationalratswahlen heraushalten wollte, und daher die Volksbefragung ansetzte, - nicht aus demokratischen Eifer sondern aus Wahl-Kalkül, - wurden für diese Frage (Atomkraft zivil nutzen, ja oder nein?) großzügig vier staatsfinanzierte Podiumsdiskussionen mit den (besten) erreichbaren Pro- und Contra-Experten angesetzt und im TV voll übertragen.
2. Damals ging es darum ob Österreich sich aus der zivilen Atomnutzung heraushalten sollte; eine Frage wo es um die Innere Sicherheit eines relativ kleinen Staates ging (- ein AKW könnte als terroristisches Erpressungsobjekt dienen, der Staat müsste sich wegen eines AKW zu einem Hochsicherheits-Trakt entwickeln etc.). Im Vergleich dazu ist nun die Klimafrage von vielen Experten als "Überlebensfrage" - zumindestenes hinsichtlich des Standards der Zivilisation - verstanden. Es geht also um viel mehr - als damals 1978, zumal andere (Nachbar-)Staaten ja ohne viel Volksbefragung sich einfach zur Kernenergie bekannte und sie einfach ausbaute (aber Tschernobyl und Fukoshima etc. konnte passieren, - AKWs hatten und haben also ihren Preis, dennoch nie den Preis das ÜBerleben der Zivilisation oder gar der Spezies zu gefährden.
3. Im Vergleich dazu wird derzeit - weder in Europa noch in anderen westlichen Staaten, und schon gar nicht in den anderen Staaten - eine großzügige Aufklärung via öffentliche Debatte durchgeführt. - Die Öffentlichkeit der Klimafrage und ihre Gefahren, die ja eindeutig viel größer und globaler sind als jede Atomfrage (außer einem großen Nuklearkrieg) - muss sich erst die Zivilgesellschaft mühsam in die Aufmerksamkeit hinaufkämpfen. - In dem Sinn wird im Fall einer gravierenden Klimakatastrophe die Nachlässigkeit und / oder Trägheit und / oder Feigheit der hohen Politiker - die solch eine breite öffentliche Debatte auf die Tagesordnung setzen könnten, und diese auch entsprechend finanzieren könnten (vgl. wofür die EU sonst alles viel Geld ausgibt), enorme historische Schuld auf sich laden.
4. Die Zivilgesellschaft muss also nun immer heftiger die Politik dazu ermahnen, und diese öffentliche medienbegleitete Debatte einfordern sollte: Und über gravierende Maßnahmen könnte sich die "Hohe Politik" sodann auch Rückendeckung - etwa auch via einer Volksabstimmung, am besten "in accord" bei allen G8 oder sogar G20 Staaten: Fleischkonsum und Flugkonsum müsste massiv eingegrenzt werden.Mindestens einmal auf die Hälfte, und mit steigender Klimagefahr (die Jahresbilanz 2019 wird schon viele einmal wachrütteln, Deutschland trocknet bereits stark aus, droht den "deutschen Wald" zu verlieren...); aber sollte sich die Gesamtgefahr - wie leider zu erwarten - weiter steigern, so könnte sodann wahrscheinlich mit steigendem Rückhalt in allen betroffenen Staaten (also fast allen auf dem Globus) auch weiter stark angezogen werden: auf ein Drittel, eine Viertel, ein Achtel...- etliche werden es wahrscheinlich auch so erleben..., falls überhaupt die Staatsinstitutionen und die internationalle Kooperation effizient genug erhalten werden kann.