Würde die (Welt-)Politik endlich die langfristige Lebensfähigkeit der Spezies Mensch auf dem Planeten ERDE zum Primat erheben, ergäben sich etliche Folgerungen, die in etwa so aussehen könnten:
1. Lebensfähigkeit bedeutete die Kontextbedingungen (die Natur der Erdkruste – sowieso nur so dick wie eine Apfelschale im Verhältnis zum Apfel/Erdplanet) „regenerativ“ zu gestalten bzw. zu erhalten. Regenerativ heisst die Natur (Erdboden und Atmosphäre, Ozeane und Süßgewässer, Flora und Fauna...) in einem Zustand zu erhalten oder zu bringen, so dass auf absehbare Zeit die „Reproduktion“ aller Lebenwesen gewährleistet ist. (Die „Indianer Nordamerikas“ sagten für ihre Stammeserhaltung dabei, dass für mindestens sieben Menschen-Generationen die Lebensbedingungen ausreichend sein müssten...). – Das festhaltend könnnte man zudem auf Innovationen hoffen, die den Gesamtzustand auf dem Planeten massiv verbessern. Dies müsste dabei wohl für „alles Leben“ auf dem Planeten gelten und zur Richtschnur genommen werden –, denn Kollateralschäden und Kettenreaktionen sind bei zu enger Sicht (die zudem rücksichtslos ist) kaum vorhersehbar.
2. Wir sind nach dem 2. Weltkrieg in einer sich selbst weiterschiebenden Marktwirtschaft angelangt. In Westeuropa zunächst als ordo-liberale soziale Marktwirtschaft, nun nach Ende des sogenannten „Kalten Krieges“ in einer amerikanisierten Form von Neoliberalismus. In dieser Form von Marktwirtschaft werden „Grenzen“, wo machtpolitisch geht, aufgehoben (Präsident CLINTON hat hier den größten Schritt (Schaden) gesetzt durch die Aufhebung des Glass-Steagall-Act, der die Investionsbanken von den Sparbanken – unter der Ägide F.D. ROOSEVELTs – säuberlich trennte, so dass ebene Spekulationen nicht mit Spargeldern vorgenommen werden konnten…). Diese Regulation ist natürlich so schnell und strikt wie möglich wieder vorzunehmen – als einen der notwendigen Sofortschritte. (Und weitere Finanzregulation, die Fachgremien ausarbeiten sollen…, wären wichtig, um einer umfassenden Regenerativität gerecht zu werden.)
3. Die Entwicklung der Industrialisierung hat die Manufakturen und dann auch die Gewerkschaften auf den Plan der Geschichte gerufen, diese beiden regieren nun mit ihren Interessen „die Welt“. Wenn man sich kurzsichtig anstellt, ist der ROI (Return on Investment) der höchste Wert für Unternehmen, und „der Arbeitsplatz“ der höchste Wert für Gewerkschaften: So fördern beide den immer schnelleren Verbrauch von (endlichen) Ressourcen in der Produktion und unnötigen Konsum in der Lebensführung. - Kurz, Neu-Ressourcen-Verbrauch einerseits und Arbeitsplatzverbreitung andererseits sind genau die falsche Richtung für die sich fast automatisch schon immer weiter „globalisierende Weltwirtschaft“. Viele US-Konzerne (und auch viele andere TNC) haben aber in dieser Richtung investiert und wollen diesen Strang nicht loslassen. „Wachstumswirtschaft“ ist das Schlagwort dazu - um beide Seiten eben mit einem „Schlage“ zu befriedigen – allerdings sehr kurzfritig. – „Buen vivir“ - wie es der Equadorianer A.ACOSTA schon seit Jahren vorschlägt, wäre hier aber die naheliegende sinnvollere Lösungsrichtung: „Genussvoll leben – und dabei alle Verschwendung abstellen und Recycling fördern“: Steuern zum Steuern des Welt-Schiffes wäre eine einfaches und sofort anwendbares Mittel, – der entsprechende politische Wille vorausgesetzt (und der wohl bei mindestens den G8)… (Evtl. kommt der Wille aber erst nach dem „Kollaps“, und dann werden wir wahrscheinlich sowieso weniger Menschen sein, – aber leider wahrscheinlich auch das „europäischen Niveau der Zivilisation“ verloren haben. (Eine neue Form von „Trümmerfrauen und -männern könnte dann gefragt sein).
4. Wenn die Menschheit noch eine Zeitlang so „dümmlich kurzsichtig“ in die Zukunft hinein fuhrwerkt, wäre es eventuell sowieso wahrscheinlich, dass die AI übernimmt, wie schon Stephen HAWKING andeutete. (- Sofern wir als Spezies uns nicht irgendwie durch aus dem Ruder gelaufene Konflikte oder anders sowieso schon ausgelöscht – oder zu gravierend dezimiert haben, um handlungsfähig zu sein). #