Meiner Ansicht nach – werden die beiden obigen Titel-Begriffe – bewusst oder unbewusst - oft verwechselt:
1. Auf internationalen Konferenzen trifft man Leute aller Herren Länder (oder muss man nun sagen aller Frauen und Herrn Länder) – die gar nicht auf ihre Herkunftsländer im Zuge von Diskussionen achten: Sie sind am Thema interessiert, und bald korrigierte z.B. (wohlwollend aber klar und exakt) der polnischen Philosoph eine texanische PhD-Kandidatin die sich an das Thema „Irlands' Geschichte von der Entstehung bis zur Gegenwart“ herangewagt hatte… (das Beispiel ist real, es war in Kopenhagen in den späten 1990er Jahren, und viele Hundert Leute waren da, in Arbeitskreise nach Themengruppen unterteilt).
2. Kurz, es zeigt sich immer wieder, dass eine „Multi-Ethnische“ Zusammenarbeit gut funktionieren kann, bei Experten-Austauschen in allen möglichen Fachgebieten, kaum je aber eine rein „multi-kulturell“ konzipierte. So erklärte der Londoner Commissioner (Sonderbeauftragte mit eigenem Stab, übrigens ein „Schwarzer oder Mischling“ Akademiker von etwa 50 Jahren), in einer Doku (die auch als Youtube-Video konserviert und abrufbar ist), dass das „Integrations“-Experiment (Studie mit empirischen Daten aus über 10 Jahren) in London gescheitert ist: Binnen kurzem bilden sich Wohn-Viertel wo eine „Kultur“ dominiert (sei sie ethnisch oder konfessionell bestimmt, oder beides: etwa muslimische Araber, oft spezifischer Provenienz).
3.Es zeigt sich also immer wieder – wie auch bei den Kommune-Experimenten – dass die Werthaltung (und die Weltsicht), also grosso modo die Ideologie, in die man hineingeboren ist, die man erlernt hat, evtl. adoriert oder wohlwollend zur Kenntnis nimmt oder wenigstens als angemessen und tolerable findet, der entscheidende Faktor ist, - für die Entscheidung, wo man sich „niederlässt“ (also wohnt, einkauft, Nachbarschaft pflegt, Freunde empfängt, Konversationen abhält über alles mögliche…). Dort ist es, wo man „eher Gleichgesinnte“ vorfindet. Der Londoner Commissioner nannte das Segregation“ „.
4. In den 1970, 80-Jahren wollte man in den USA (etwa sehr engagiert auch der Präsident der American Political Science Association James COLEMAN (math. Soziologie), der dafür von einem Fanatiker auf offener Strasse angeschossen und dabei schwer verletzt wurde) diese „Segregations-Tendenz“ durch das „Bussing“ bekämpfen: Also Schüler wurden aus allen Teilen der Stadt so herum-chauffiert in Bussen, dass immer „gemischte (weiße und schwarze Schüler) Klassen“ entstehen. Es nutzte wenig. Sie kehren wo immer sie können zur „Segregation“ zurück: In London schon in Studien untersucht, in Berlin durch viele Beobachtungen erhärtet. #
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