it's the balance, stupid!

BALANCE:

Wege zu einer zukunftstauglichen Balance von

(Mensch)Zivilisation und Natur(Kontext)

Warum "purer Sozialismus" (auch als Globalsozialismus) = heute als

Kulturmarxismus = im Gewande der political correctness worldwide – mit gender-agenda und no-border) auf der Ebene der Souveränität nicht funktionieren kann!

1. MARX hat nach der langen Durchdenkung des "verallgemeinerten und damit gerundeten Zustandes" der Markt-und-Unternehmergesellschaft (eine "Kritik des Kapitalimus" mit der reinen Vernunft und Vorstellungskraft des 19.Jhs. - könnte man dies nennen), die ja sehr tiefgründig und umfassend angesetzt ist, sich danach an Zukunftsentwürfe (eine Art "Paradies der Sozialismus" - Sozialarchitektur) gewagt. Marx konnte damals nur eine vereinfachende Konzeption von Sozialsystemen zur Hand haben (- ohne die psychologische und soziologische Dynamik genauer bedenken zu können), eben auch ohne die seit dem Ende des 19. Jhs. gemachten Forschungsergebnisse und ohnd die tragischen Erfahrungen der Realexperimente des 20. Jhs. einbeziehen zu können...

2. Insbesondere halten zwei vorausgesetzte Grundannahmen der sozialen Realität von souveränen Gesellschaften nicht stand:

* Die "Gleichheit" ist ein dogmenartiges Postulat, das als Grundnorm nur für die Gleichheit von Einzelpersonen vor dem Gesetz (im Gerichts-Verfahren) einigermaßen sinnvoll ist (wiewohl die Praxis das vielfach umgeht: Z.B. werden in den USA über 90% der Gerichtsverfahren durch "Vergleich" beendet, was heißt: der Reiche Teil im Gerichtsverfahren treibt den Armen Teil solange von einem Gutachten ins nächste bis der Ärmere aufgeben muss und froh ist mit einem "Deal" davonzukommen; kurz, der Reiche kauft sich auch vor Gericht "sein Recht heraus";). Dennoch ist dies besser als gar keine Rechtsstaat-Grundlage zu haben...

Jedoch ist die "Equality of chances" (denn diese wird überwiegend von den Genen und den ersten fünf Lebensjahren bestimmt) überall eine Farce; von der "equality of results" ist man ja schon explizit überall abgegangen.

* Das "Kollektiv als guter Entscheidungsmacher" - ist ein schwammiges Konzept, das in etwa hinter den Begriffen "Basisdemokratie" u.ä. herumschwimmt und nur „angeträumt“ und kaum je weiter durchdacht wird; - seit dem "Marxschen Kommunistischen Manifest", das ja die Vorstellungen der "Gläubigen an eine bessere Zukunft" bewegt, gibt es keine Marxsche konkrete UTOPIE, auch W. PEKNY (Greenpeace) lässt diese emergieren, aber dabei einen Sozialismus doch nahelegend). Die empirische Grundlage für eine bescheidenere aber durchdachtere Zukunft wäre eine "gelingende kollektive Partizipation", - was aber praktisch bei über 2,3,4 Personen als TN kaum je gelingt. Kaum je werden in Kollektiven jedweder(!) Größe (10, 20, 100, 1000, 10.000 und mehr Personen) nicht einmal mehr als 4 Personen im Entscheidungsprozess wirklich in der vollen Dauer aktiv und entscheidungsrelevant (deshalb sind ja marktwirtschaftlich organisierte Unternehmen im Vorstand (detto bei Regierungen) kaum je mit 2stelligen Personenanzahlen besetzt, und selbst dann sind die "wirklich entscheidenden Personen" kaum je über 2-max.4 Personen stark, siehe auch "Regierungsverhandlungen".)

-----------------

Diese zwei "Postulate zum gelobten Ziel(Land)" zu erheben, entpuppt sich also als "Denk-Träumerei", und würde für eine genaue Untersuchung jeweils mindestens ein Buch füllen; - sie sind aber hier nur einmal als Notiz angedeutet.

3. Die undurchdachten Sozialismus-Realexperimente haben schon genug Opfer gefordert, - etwa in Kommunismus-Versuchen, die bis zu Stalinismus-Formen degradierten (UdSSR-Phasen, Kambodscha, etc...), und nun wieder insbesondere sich in USA und Kanada in der sogenannten "academia" (den Colleges und Universitäten) sektenartig ausbreiten; die dabei in Anschlag gebrachten "Anti-herrschende-bürgerliche-Gesellschaft-Vorstellungen" weiden vielmehr den Idealismus einer gutwilligen Schichte von "Gläubigen" aus, die in eine Hingabe-Sehnsucht hineinfallen bzw. (opportunistisch) sich hineinfallen lassen. Dies ist allgemein der Fall, in jedwedem Kontext (Schule, Familie, Unternehmen, Ministerien, internationalen Organisationen), da die lebhaft phantasierten Freiheits- und die Gerechtigkeits-Vorstellungen sich nur imperfekt für imperfekte Menschen günstigenfalls "ausbalancieren" lassen (mal in Verhandlungen, mal in Gerichtsurteilen etc.); das erfordert aber immer wieder Mühe, - und nicht inquisitionsartige, argumentationsfeindliche Öffentlichkeitseroberungen (und Beschimpfungen statt Diskursen, die bis zur Aberkennung der "freien Rede" gehen…; dies ist insbesondere in den USA und Kanada schon weit gediehen, wo man von „toxic masculinity“ allen Ernstes spricht, und eine feministisch „gefühlte“ Social-Justice als obersten Wert annimmt).

4. Will man aber wirklich mehr "Gerechtigkeit" in die sozialen Strukturen hineinbringen, was man ja soll, - muss man neu überlegen - und nun auch schon unter den Bedingungen von

* "allgemeiner Globalisierung", und

* "allgemeiner Digitalisierung",

* und darüber sollten wir die besten Denkprodukte der Vergangenheit nicht vergessen, sondern in unsere Zeit hineintragen (KANT etc.) - aber natürlich neu zusammendenken, überdenken…

4. Warum "purer Kapitalismus" auf der Ebene der Souveränität nicht funktioniert! - "Purer Kapitalismus" heißt, dass nur die Verwertung von Kapital in Investitionen, die auch wieder und noch mehr geldwertes Kapital hervorbringen, angesagt ist; - also systemkonform ist. Dies bewirkt

* eine soziale Spreizung der Bevölkerung nach Arm-Reich innerhalb einer Souveränität, und es bewirkt

* eine ökologische Überforderung des Kontextes (der Planeten-Schale aus Erde und Luft, Flora und Fauna, Süßgewässer und Ozeanen).

Der Kapitalismus kennt keine systemischen Grenzen, nur der Profit beim „Return on Investment“ (ROI) sorgt für Vermehrung, sonst kommt es ja bald zu einem Konkurs der investierten Kapitalmasse; und bei zu vielen Konkursen wackelt schließlich auch die Grundversorgung im Staat. Bei zu vielem Planetenverbrauch - muss der Zivilisation dann der Kontext (= heute die Naturressourcen der Planeten-Schale) die Grenzen setzen.

5. Souveränität heißt, dass das soziale System für sich selbst die Regeln macht. Und zwar mit Kompetenzkompetenz (natürlich im Rahmen der Sicherheit im Umfassenderen System, also heute im globalen Raum (es gibt keine Balkanwälder mehr, die abzuholzen ROM nicht scheren wird; - nun wird auch Rom geschoren, weder Zentren noch Hinterhöfe werden dem Öko-und-Sozial-Schaden direkt oder indirekt entkommen).

Die einzig relevante Frage ist nun, wie klein können wir als Menschheit den Schaden halten, oder wird er uns so massiv treffen, dass die gesamte westliche-freiheitliche Ordnung (Zivilisation) in Lebensgefahr kommt.

3. Eine Marktwirtschaft (ohne ausführliche Regulierung) produziert a la longue alles was der Markt annimmt (und also macht man es den potentiellen Konsumenten so schmackhaft es geht). Es wird also sehr viel abgenommen/gekauft was auf den – von Investitionen vorgefütterten - Markt kommt; dafür sorgt ja eine riesige Marketing-Apparatur.

Falls nur das kapitalistische Handlungsprinzip gilt, könnte sowohl

* die "soziale Solidarität" - wir lassen keinen Menschen unserer Gesellschaft im "Regen stehen", als auch

* die "ökologische Gemeinsamkeit" (wir setzen die Innovationen weltweit derart, dass die Gesamtheit der Menschen den möglichst geringsten Schaden erleiden muss) nicht mehr lange funktionieren.

6. DAHER:

Soweit heute absehbar, ist nur eine Ökosoziale Balance in immerwährender Anpassung an den Kontext zukunftsfähig!

Vernünftige Gesellschaften haben bereits neben dem Markt ein sogenanntes Sozialsystem aufgebaut (in etwa ein erweitertes

"skandinavisch-schweizerisches Modell", das

* die Ressourcen schützt und auch

* die Weniger-Markttüchtigen auffängt.

(Vgl. das Modell Dänemark, wo dies - auch dank einer Art gesellschaftlichen gegenseitigen Wohlwollens und nationalen Teamgeistes, der durch weitverbreitete "Anständigkeit" und "sogenannten guten Sitten" abgestützt wird, gut gelingt; detto etliche andere Staaten.)

7. Dänemark hat auch eine tüchtige Marktwirtschaft und eine sinnvolle Infrastruktur; sogar mit "einem kurzen Sozialjahr" (was AKK – die CDU-Vorsitzende neben A.MERKEL - nun auch für Deutschland einfordert).

In Summe braucht die Gesellschaft m.E.n., um gut zu gedeihen, sehr wohl

* eine Marktwirtschaft (also tüchtige Unternehmen), ebenso wie auch

* eine stattliche Infrastruktur in Staatshand, und

* einen rechtsstaatlich verankerten Sozial- und Kulturstaat.

8. Kurz, wenn

* purer Kapitalismus langfristig nicht gedeihlich ist, und wenn

* purer Sozialismus (wie schon in einem vorhergehenden Artikel bei f+f dargelegt: also

** Planwirtschaftliches Wirtschaften,

** Kollektivieren der Entscheidungen (siehe Sargfabrik u.a. Kollektivwohngemeinschaftsversuche), und auch

** pyramidale Organisation (Stalin…) statt periodisch freien Wahlen)

langfristig nicht gedeihlich sind, - so liegt

ein Einpendeln in einer gesellschaftlich nüchternen Mitte (Zukunftsbalance) nahe, was auch permanent eine Neujustierung am Kontext im jeweils angemessenen Rahmen (Kantonal, Regional, National, und nun auch "international-global";) braucht.

Dies wäre für eine sinnvolle Gesellschaftsform für das 21.Jh. in kurzen Perioden immer weiterzudenken. - Ansätze könnte man in Formen von "Glo-c-aler Balance" finden.

9. Glo-c-al Balance = global-lokale Balance

* sagt damit auch jedem Perfektionismus, jedem Purismus ab, und

* nimmt die permanente Pflege und Mühe des Balance-findens in Kauf.

* Dies spricht auch für durchgehend demokratische Verfahren. - Jeder verhämte Zynismus, der heimlich eine erträumte Purismus-Gesellschaft einfordert, heimlich oder offen, ist passé, denn wir sind als Menschheit an den Grenzen des "möglichen Habitats" (= Planet) angekommen, und permanente sorgfältige Anpassung – an Planet-Natur (Öko) und Mensch-Natur (Sozial) - ist nun nötig.

Sehr wohl könnte also

* alles "Infrastrukturelle" (Bildung, Energie, Gesundheit, Justiz, Kommunikationsregulation, Sicherheit, Verwaltung (samt allen Förderungen), Wasserbelange - in Händen einer nicht-profit-abhängigen Organisation liegen (ja, es wird dabei wie überall "Korruption" geben, aber dies ist ja auch in der markt-geleiteten Handlungsebenen gegeben...und wird immer möglich sein, denn es ist und bleibt - soweit wir denken können - alles "imperfekt", und damit auch evolutionsträchtig). Kurz, es könnte

* alles Infrastrukturelle in "Staatshand - oder dem globalen Pendant", und

* alle Produktions- und Dienstleistungsdurchführung in "Markthand" sein.

DAS „NEUE PROBLEM“ IM 21. JH. IST ABER, DASS WIR

OHNE EINE GLOBALE-ACCORDIERUNG NICHT MEHR DURCHKOMMEN, denn das Problem ist auch auf globaler Ebene gelagert (Ressourcen, Migration…).###

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Frank und frei

Frank und frei bewertete diesen Eintrag 18.12.2019 18:06:28

6 Kommentare

Mehr von Hans.Winterbach@outlook.com