versus
Selbst-Unterwerfung
1. Nach vielen Revolutionen und Kriegen, vielen Eroberungen und Rückeroberungen, vielen Gedanken und Gefühlen, vielen Selbstpeinigungen und Selbsterforschungen, – ist die westliche Zivilisation – wohl vornehmlich unter westeuropäischer Pionierarbeit – bei Selbstverantwortung und Wahldemokratie angekommen.
2. Nun haben viele dieser Demokratien je nach dem Maße ihrer sogenannten Tüchtigkeit auch eine gewisse Selbstverantwortungs-Anforderung bei den Bürgern „angesammelt“: Die Bürger können
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* mit beginnender Pubertät ihre Konfession wählen, sie können
* mit Volljährigkeit (und in manchen Ländern schon mit 16 Jahren) ihre Regierungen und Gemeindeleitungen per Wahlakt mitbestimmen, sie können damit
* auch an Referenden zu Sachthemen teilnehmen – etwa über Atomenergie, über Todesstrafe, u.ä.m..
3. Und nun konnten diese Bürger in der sogenannten westlichen Zivilisation mindestens die letzten zwei Generationen, auch ihren Konsum Jahr für Jahr steigern. Nun haben viele alles Notwendige und mehr als sie je erträumten, und doch – sind die meisten mit sich unzufriedener als je zuvor: Die meisten haben kein richtiges Ziel mehr vor Augen im sogenannten „Westen“; der permanente Wettbewerb seit den Kindergartentagen, zeigt den „90%“ der Bürger, dass sie bestenfalls mittelmäßig werden können. – Das hat der Neoliberalismus so an sich, wenn er in Fleisch und Blut übergeht, und das ist vermutlich bei vielen – nach zwei Generationen – auch als Perspektiven-Verlust gegeben….
4. Was sollen die Menschen im sogenannten „Westen“ also noch erwarten, erhoffen, anstreben? … Und da viele Bürger so „vollgefressen“ sind mit „Sachen“ (10.000 Utensilien pro Haushalt sind Durchschnitt, in „Luxushaushalten“ wird diese Zahl aber noch weit überschritten), sind sie immer leerer in ihrer „Seele“ (wenn man es weniger esoterisch will: „Gemütslage“).
Obwohl gleich nebenan – im anderen Stadtviertel – noch immer ein erheblicher Teil der Menschen in relativer Armut lebt: Zwar – wenige verhungern im „Westen“, aber ein gutes Drittel hat Mühe alles Notwendige soweit zusammenzukratzen, dass die Nachbarn die Schwierigkeiten gar nicht so recht bemerken …
5. Eigenartig, – sie alle, die Europäer aus dem griechisch-römischen Denken kommend, haben sich „mitschleifen lassen“ nach dem Ende des sogenannten „Kalten Krieges“ in ein System des „amerikanischen-angelsächsischen materialistischen Reichtums-Strebens“. Und dieser Trend ist praktisch allen „inhärent“…; ja regiert nun unbewusst weltweit. Das arme Drittel der Menschheit – und die ganz Armen in den „failed states“ sind zwar wütend oder mindestens verärgert, und zwar desto mehr – je mehr die Nachbarn sichtbar(!) ausgeben, sichtlich konsumieren, also sich gönnen. Und sichtbar ist im Informationszeitalter immer mehr, fast alles, und dies fast weltweit.
6. In den Nichtwestlichen Staaten stechen zwei Gemeinwesen als „anders“ hervor:
* Erstens die Chinesen, die einen „Autoritären Konsumwettbewerb“ mit dem Rest der Welt eingegangen sind... (– sie machen einfach bienenfleißig alles nach was sie im Westen sehen, und haben zudem die konfuzianische Disziplin und den (Familien-)Gemeinschaftsinn „in den Genen“…). Sie sind mit diesem Rüstzeug dabei alle anderen Gemeinwesen zu überholen im Produzieren und Konsumieren – und dies vor allem aus Ehrgeiz und aus dem Stolz es den arroganten Westlern doch wieder einmal so richtig zu zeigen… Sie genießen den Erfolg(!), nicht so sehr den Konsum an sich….
* Und zweitens kommt plötzlich am Beginn des 21. Jhs. auch wieder der Islam lautstark im Westen an; er erinnert sich seiner glorreichen Tage der despotischen Herrschaft über die Mittelmeerwelt in den Jahrhunderten des „Kalifats“ und „Osmanisches Reiches“, das nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches und des Persischen Reiches dafür den Raum bekam.
Der Islam zeigt jedenfalls überall vor, wie man sich „seines Selbst entäußern kann“ (für viele deren junger Männer – oft Verlierer in der individualisierten Wettbewerbsgesellschaft der westlich-verhauchten Welt – eine enorme psychische Erleichterung)… Und dann zeigen sie vor, wie man andere besiegen kann durch brutale Herrschaft und herrschaftliches Gehabe, und sich dabei der „selbst-entäußernden-Totbringung“ (als Kampf für einen „Weltislam“ getarnt) bedienen kann, denn man „glaubt“ - oder macht (sich) glauben“ – ganz fest an das Heil der Unterwerfung unter Allahs Wille: All dies wird zudem permanent angemahnt und angestoßen durch die Patriarchen, durch die gesamte Familie, den Clan, die Stammesreste, und seit dem 20 Jh. sogar auch durch immer stärker werdende staats-übergreifenden Bewegungen wie insbesondere die der „Muslim-Brüderschaft“. Die Fanatikern unter ihnen sind aufgefordert am helllichten Tage alle „Feinde des wahren und letzten Propheten zur Seite(!) zu schieben (radikal)“, die ja dem Heil des gesamten Menschheit noch im Wege stehen.
7. Diese gesamte Kultur ist die Hitze des Südens, die Weite der Wüste und die gehabenreiche Despotie seit Jahrhunderten gewohnt, und sie sind dann auch schnell wieder in einer Art moderner Despotie zuhause. In diesem Männersystem ist die Frau ohne Familie (als nicht mehr in Obhut des Vaters oder des Ehemannes) nur „Freiwild“. – Natürlich könnte eine Frau auch eine von der Familie brav behütete „jungfräuliche Ehefrau“ werden, – sehr jung in eine Ehe gebracht durch das Verhandeln der Väter der betroffenen Familien. Und dort – in der „eigenen Familie“ – haben die weiblichen Teile der neuen Familie dann auch die Chance als „erste Frau“ einer neuen Patriarchen-Familie, die gesamte Erziehung zu leiten: die Söhne zu verwöhnen, und die Töchter zu unterdrücken, – vorzubereiten auf eine Ehe, also die „Benutzbarkeit als Acker“ durch irgendeinen beim Aushandeln „gelandeteten“ meist älteren (also gestandenen!) Mann; – was dann die Freundschaft der Patriarchen-Familien befestigen soll.
8. Die Patriarchen – jung oder alt, sind im Hause die Herrn, also die Menschen die die islamische „Herrschaft“ und Regeln ausübend, – außer Haus jedoch, sind sie frei alles zu genießen was einem Mann (Krieger für das Heil) gutdünkt. Vor allem aber sollen sie die Welt erobert: Wenn sie dabei die Ungläubigen betrügen, ausnehmen oder notfalls umbringen müssen, geschieht alles in der gläubigen Unterwerfung unter Allahs Wille und der Herrschaft des obersten Oligarchen der Patriarchats-Hierarchie. Dabei können diese als „Geistliche“ oder „Weltliche“ Lehrer und Herrscher auftreten.
9. Die sich zu allem bereits „selbst-ermächtigten“ Westler verschwenden ihre Energien um rauszufinden, was denn genau für sie als Individuum das Richtige zur Entfaltung sei, das richtige Tun, das eigentlich Ethische (- und dies noch dazu oft im Streit mit Frauen, die auch und oft besser wissen, was das „Richtige“ ist) … Oder sie – die westlichen Männer – widmen sich einfach ihren Geschäften und leben so dahin in den Alltag und in den Konsum hinein, den sie oft mit Investitionen als „das“ Wachstum der Gesellschaft, als Beitrag zum Fortschritt bewerten, mit mehr oder weniger bedachten und oft schon sauer gewordenen Gefühlen…
10. Die Herrn des Islam aber machen sich keine solch überflüssigen Gedanken, alles wichtige ist ja strikt geregelt, ein für allemal (vergiss den blöden „Fortschritt“, dieser ist ja nur ein Schritt weiter fort von den Heiligen und Letzten Wort Gottes, die er dem Propheten, „seinem letzten Propheten“ eingegeben hat, so die Überlieferung). Und den Rest von Leben im Alltag und Festtag nehmen sich die Mächtigen einfach heraus, – als „echte Gläubige“ sind sie ja alle – sie bestärken sich gegenseitig darin – in der Unterwerfung unter Allahs Wille, immer richtig! Das macht stolz und selbstsicher. - Auch sind alle Frauen und ihre „Hitzen“ in dem System gut (unter)geordnet. Geordnet natürlich im Sinne der Mission des rechten Glaubens, des Islam, den sie so – wo immer sie können – in der Welt verbreiten, – ja auftragsgemäß verbreiten sollen und wollen. … #