1. Früher sagte man Weltgeschichte; aber das Weltall wurde als so immens groß erkannt, dass wir alle m.E.n. nun lieber - die Erde (bedrängt genug) in den Fokus nehmen wollen.
2. Leute, die weite Teile der Eckpfeiler der US-amerikanischen und auch der restlichen westlichen Bevölkerungen beeinflussen, wie z.B. George FRIEDMAN (US-ThinkTank-Expert) zeichnen die mentalen "Landkarten" der Macht für Gegenwart mit Ausblicken auf die Zukunft (z.B. http://www.youtube.com/watch?v=U4ma-gOfils&t=13s) als "international" seit 1914- bis etwa 2015 (unsere nähere Gegenwart, die bereits wieder nach grundsätzlicher Transformation riecht)...
3. Prototypisch hat der ungarische Premier, Viktor ORBAN, die Übergangszeit markiert, in dem er auf der "national-dominierten Version" der Maßnahmen für sein Land bestand und besteht, und sich den bisher mehr oder weniger akzeptierten "internationalen Beschlüssen" nicht so einfach unterwirft; inbes. wenn sie aus der EU kommen...
4. Die Welt nach den furchtbaren Weltkriegen (1914 - 1945) war - so die damalige Conclusio - wohl zurecht neu zu modellieren, "international" zu modellieren - in allen relevanten Belangen; denn alles Neue war auch international geworden (Erfindungen dehnen sich schnell global aus, Handel sowieso, geopolitisch löst eine Politik für Großregionen (Orient, Okzident, Fernost, Mittelost...etc.) durch eine Globalpolitik - als letzte Instanz von Politik an sich - ab. Mehr oder weniger musste nun immer auch der geopolitische Aspekt beachtet werden. (London ist nicht mehr das Zentrum der Welt...; Branchenaspekte dehnen sich weltweit aus (wenn auch mit verschiedener Durchsetzungskraft etc.etc.). - Die Welt war in allen wichtigen Belangen "international" geworden, also brauchte sie internationale Institutionen, - und die nach 1945 aufsteigende Weltmacht No 1, die USA, installierte sie - und auch dominierte sie.
5. Es gab auch nach 1945 Konflikte, kriegsartige Auseinandersetzungen zwischen Mächten, aber nciht zwischen den Großmächten (UDSSR, USA) - da die Diplomatie zu recht alle Kraft aufwendete (Helsinki-Prozess u.a.) um einen solchen Krieg der Ganz-Großen zu verhindern, - die Kräfte immer wieder in andere Kanäle zu lenken...Und so wurde - rückschauend - eine erstaunlich gute Zeit darauf: 70 Jahre ohne großen Krieg.
6. Und nun seit 2008, 2015 ... schaut es vielerorts nach einer größeren grundlegenderen Veränderung aus. Immer mehr Anzeichen weisen darauf hin, dass man in der (auch durch die immer eklatanter werdenden Mängel und evtl. Fehler und Missgriffe der "Internationalen Institutionen und ihrer Technokraten/Experten") diesen Institutionen immer weniger vertraut: Das einfache Volk "sieht sowieso nicht durch", - es vermutet viel Korruption und eklatante Fehler (die auch aus der zu laschen, zu bequemen, zu selbstzentrierten Haltung der einzelnen - von Gemeinwohl-Hütern zu Karrieristen gewordenen oberen Experten - befördert werden; sie werden wohl zu recht als immer weniger vertrauenswürdig befunden. Und die Wahldemokratie besteht nun mal aus der Grundsubtanz "Vertrauen" in die oberste Führung (den wer versteht auch nur die Erklärungen der sog. Experten da und dort (in den Institutionen und in den Medien), - und wer ordnet wem welche Interessen zu, die deren Arbei von weit hinten heraus wahrscheinlich mitbestimmen (Lobby-Arbeit beschäftigt mehr Experten als die "obersten Behörden...) ...
7. Und in der Lage - ist für viele das nationale Interesse noch am ehesten als das nahe dem eigene Hemd zu verstehen, - der Rock der EU etwa ist da schon weiter weg, und vor allem kaum verständlich im einzelnen, - und immer mehr "überhaupt". - Die Welt ist also nicht mehr so international mächtig, denn diese internationalen Institutionen bekommen immer weniger Vertrauen, also haben sie auch immer weniger Defacto-Macht.
8. Also da klemmt etwas: die Problem werden immer globaler, und die "Internationalen" können damit weniger umgehen, noch weniger Lösungen hervorbringen. - Es müsste was Neues her: die "Nachkriegsordnung der Welt" scheint ausgedient zu haben. Aber was tun?