So (Mentale Infrastruktur) könnte man es nennen, was der Islam – in seinem nun wiedererwachten Weltbeherrschungsdrang – in der westlichen Zivilisation instinktiv entdeckt haben mag: Die Mentale Infrastruktur ist bei uns im „Westen“ „ausgedünn“. Ja, wir sind in Europa miteinander wechselseitig jahrhunderte geradezu sorglos dümmlich umgegangen (denken wir an die vielen Jhe. der feudelen Fehden und an die Ideo-manien und Ego-manien der letzten 100 Jahre):

Es ist wohl wahr, dass im 20. Jh. die Maxime des „Westfälischen Friedens“ aus mehreren historischen Gründen ausgelaufen ist. (Der Westfälische Friede ist die schöne Umschreibung für die historische Tatsache, dass die Erschöpfung aller deutschen Lande im Streit für oder gegen die Vatikanhoheit (Hierarchische Katholische Kirche) zu einer Politik des „Ausbalancieren der Kräfte der europäischen (Klein.)Staaten“ geführt hat… - Eben ganz im Gegensatz zu jeder „politisch-universalistischen Reichsidee“, wo das eine „einzige Heil/Recht gelte“ - möglichst überall.

Aber in diesem sogenannten (westfälischen) „Friedenskonzept“ war dann das permanente gegenseitige Ausspielen aller konkurrenzfähigen Kräfte nötig, und damit defacto auch viele Kämpfe. Und auch die „weltpolitischen Hegemonieanprüche“ (nicht Allheil- aber immerhin Vorherrschafts-Ansprüche) einmal Englands, dann Frankreichs, dann … schließlich der USA; – all das zehrte an den institutionellen Säulen auf denen der Westen (also das Europa von der Renaissance bis zur Aufklärung, und seine Aussenstationen in Amerika und Australien) seine Institutionen und Innovationen aufstellte.

Also Frankreich – Deutschland – England, dazu noch Italien, Spanien und alle anderen europäischen Staaten und schließlich auch die USA – in einem historisch wechselnden Allianzengewirr (und was-immer dazu noch im Dunkeln der Geschichte herumintrigiert und -genetzt worden sein mag), haben Europa, ja den ganzen Westen geschwächt.

Nun ist zumindest Europa innerlich ziemlich ausgebrannt. Und auf diesem Hintergrund zieht die kapitalistische, nun neoliberal genannte Propagandamaschinerie, immer mehr Kräfte für Schaffung und Verkauf von modernisiertem notwenigen Produkten aber auch viel unnötigem Zeugs immer weiter und weiter – unter der Fahne von „Wirtschaftswachstum“, bei dem auch die Gewerkschaften mitmachen (mit dem Slogan „für Arbeitsplätze“).

Fast alle Staaten der westlichen Zivilisation haben die Wehrpflicht nach dem Vietnam-Debakel und im Zuge der „Zeitgeist-Philosophie“ der 1968er ausgesetzt. Die westlichen Bürger haben sich damit aber auch in die Hände von Berufssoldaten begeben, die evtl. auch von spezifischen Interessengruppen beeinflusst werden können, was oft für den einfachen Wähler in den Demokratien gar nicht sichtbar wird. Das Gemeinwohl und die einstmals in der BRD so hochgelobte „Innere Führung“ der gesamten Wehrorganisation ist in keinem dieser Staaten mehr gegeben. Und all dies ohne eine Ersatzformation aller jungen Bürger aufzustellen, etwa ein „Katastrophendienst-Jahr“ für alle Jungen Staatsbürger, die eben auch Wähler sind oder werden wollen (was ja auch einer der Tests für alle integrationswilligen Migranten sein könnte).

Ein schwarz-weiß (links-rechts) Denken hat nun im gesamten Westen eingesetzt, weniger diskursiv als wechselseitig „beschimpfend“ („Wir sind die Guten – ihr seid die Schlechten).

* Die sich „progressiv Dünkenden“ versuchen „im Namen der Demokratie“ – und einer erdachten Abwehr von Faschismus – die Denk-, die Rede- und die Pressefreiheit zu kontrollieren.

* Ein an „unbegrenztem Eigentumserwerb“ – und damit jeder Abwehr der Finanzregulierung – festhaltender Konservatismus schiebt das Wirtschaftswachstum als Notwendigkeit vor…

Diese Struktur wirkt sich nicht nur bei den einfachen Berufen aus, diese wirkt in alle Reichweiten und Ränge der Staatenlenkung hinein, ja bis in die jeweilige Regierung. Welcher „Geist“ beseelt nun eigentlich diese Regierungen, welchen Interessengruppen wollen sie gefällig sein, welche raushalen... Und wie können Bürger, die ihren eigenen Berufen nachgehen und andauernd weiterlernen müssen (digitalisieren z.B.), und kaum – selbst wenn sie wollten – mit dem täglichen Informationswust zu relevanten Ergebnissen kommen, - also wie können Bürger eigentlich diese oder jene Meldungen, die sich ja oft auch widersprechen, schlau werden? Sind die Oppositionsparteien stark, ehrlich und auf den Punkt glaubwürdig genug? Die Herausgeberschaften aller großen die Öffentlichkeit erreichenden Medien könnten hier eine entscheidende Rolle spielen, wenn sie unabhängig und mutig wären.

Kurz, wer weiß eigentlich, „was“ im Staate („Dänemark“) gespielt wird!

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