Wir hoffen, dass Sie Ihre Angelrute nach der Lektüre dieses Beitrags in die Ecke stellen werden.
1. Empfinden Fische Schmerzen? JA!
Bei der Untersuchung der Schmerzrezeptoren von Fischen haben Forscher an den Universitäten von Edinburgh und Glasgow festgestellt, dass diese den Schmerzrezeptoren von Säugetieren sehr ähnlich sind. Aus dieser Erkenntnis ziehen sie den Schluss, dass „Fische durchaus in der Lage sind, Schmerz und Leid wahrzunehmen“.
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Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommt in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.(1)
Wir Menschen können am Verhalten der Tiere erkennen, ob Fische Schmerzen haben: Sie verlieren ihren Appetit, ihre Kiemenschlagrate erhöht sich, sie reiben den schmerzenden Körperteil an einem Gegenstand. Dr. Sylvia Earle, eine der bekanntesten Meeresbiologinnen, hat einmal gesagt: „Fische sind empfindsame Lebewesen mit eigenen Persönlichkeiten und sie empfinden Schmerzen, wenn sie verletzt werden.“
2. Ist es eine schlechte Idee, Kindern das Angeln beizubringen? JA!
Deborah Kay Steinken, Tierschutzreporterin, Aktivistin und Beraterin für häusliche Gewalt, erläutert: „Kinder, die Zeuge von Tierquälerei werden, erleiden sowohl psychische als auch emotionale Schäden, die die Entwicklung ihrer Empathie beeinträchtigen. Diese Kinder werden unempfindlich für Gefühle wie Empathie, Schmerz, Kummer und Leid – sowohl gegenüber sich selbst als auch gegenüber anderen Lebewesen.“
Steinken spricht auch das Konzept des erlernten Verhaltens an und erläutert: „Wenn Kinder regelmäßig Zeuge von Tierquälerei werden, kann dies dazu führen, dass sie gegenüber Tieren oder jüngeren Geschwistern selbst reaktive Verhaltensweisen wie Missbrauch oder posttraumatisch nachgestellte Szenen an den Tag legen.“
Joaquin Phoenix spricht über ein Erlebnis, das er im Alter von drei Jahren beim Angeln hatte: „Dieses quicklebendige, gesunde Tier kämpfte um sein Leben und starb einen gewaltvollen Tod. Ich konnte das sehen und meine Geschwister auch.“
3. Fügt die Angelmethode „Fangen und Freilassen“ („Catch and Release“) den Fischen Schaden zu? JA!
Fische, die an einem Angelhaken hängen, erleiden nicht nur körperliche Schmerzen. Für sie ist dies der reine Terror, denn sobald Fische ihrem natürlichen Lebensraum – dem Wasser – entnommen werden, beginnen sie langsam zu ersticken.
Außerhalb des Wassers kollabieren und verkleben die Kiemen der Fische. Aufgrund des rasch abfallenden Drucks kann die Schwimmblase reißen.
Bei der Entfernung des Angelhakens, besonders bei „tiefgehakten“ Fischen, kommt es zu schweren bis tödlichen Verletzungen des Fisches, die er oft nicht überlebt, selbst wenn er wieder zurückgesetzt wird.
Durch die Berührung der Fische mit der Hand beschädigen Angler die empfindliche Schleimhaut sowie die Schuppen der Tiere. Das macht die Fische anfälliger für Verpilzung, Infektionen, Bakterien und Parasiten. Zudem stört es die Osmoseregulation. Werden sie anschließend wieder ins Wasser zurückgeworfen, sind sie außerdem leichte Beute für Raubfische.
4. Ist der Verzehr von Fisch gesundheitsschädlich? JA!
In Fischen sammeln sich gefährliche Schadstoffe an. Dazu gehören polychlorierte Biphenyle (PCB), die zu Leberschäden, Störungen des zentralen Nervensystems und zur Schädigung von Föten führen können. Weiterhin kann Fischfleisch Dioxine enthalten, die mit Krebs in Verbindung gebracht werden, sowie radioaktive Stoffe wie etwa Strontium-90.
Studien haben nachgewiesen, dass der Quecksilbergehalt in Fischfleisch zu schädlichen Auswirkungen auf die Entwicklung von Föten führen kann. Quecksilber reichert sich vor allem in Raubfischen wie zum Beispiel Thunfisch an. Stiftung Warentest wies im Sommer 2016 in allen 16 getesteten Thunfischdosen Quecksilber nach. In zwei Biofisch-Konserven fanden die Tester außerdem bedenkliche Konzentrationen an Mineralölen, darunter möglicherweise auch krebserregende Verbindungen.
Verbraucher, die denken, dass sie der Quecksilbergefahr durch den Verzehr von Fischen aus der Aquakultur entgehen, könnten sich irren. Wie die US-amerikanische Zeitschrift Scientific American aufzeigt, können Menschen mit dem Verzehr von Zuchtfisch „dennoch Quecksilber aufnehmen, denn die meisten Fischzuchtanlagen befinden sich im Meer, und zwar direkt an der Küste oder in Küstennähe. Weil die Abschwemmungen der Verschmutzungsquellen an Land direkt in küstennahe Gewässer abfließen, kann auch Zuchtfisch polychlorierte Biphenyle (PCB) und Dioxide enthalten“.
Lachs mit Ethoxyquin: Lachs stammt meist aus Zuchtfarmen, wo die Fischwirte dem Fischfutter („Fischmehl“) das ursprünglich als Pflanzenschutzmittel eingesetzte Ethoxyquin hinzugeben. Wegen seiner Toxizität wird Ethoxyquin in der EU seit 2011 nicht mehr in der Landwirtschaft eingesetzt. Als Zusatzstoff für Tierfutter ist es hingegen erlaubt. Für alle Lebensmittel gibt es Grenzwerte für Ethoxyquin – außer im Fisch. So gelangt Ethoxyquin auch in unseren Körper.
5. Ist Angeln umweltschädlich? JA!
Berichten der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA zufolge zieht die hohe Zahl von Freizeitanglern, die in Booten unterwegs sind, Seen, Küstengewässer und Flüsse in Mitleidenschaft. Die Schäden umfassen „eine hohe Toxizität im Wasser, erhöhte Schadstoffkonzentrationen in aquatischen Organismen und Sedimenten sowie eine Erhöhung der Erosionsraten. Die erhöhte Nährstoffkonzentration führt zudem zu einem Anstieg von Algen und einem verminderten Sauerstoffgehalt sowie einer hohen Konzentration an Krankheitserregern“.
Jahr für Jahr fordern Angler mit ihrem Angelzubehör unzählige weitere Opfer – darunter Millionen Vögel, Schildkröten, Delfine und andere Tieren, die schwere Verletzungen durch verschluckte Angelhaken erleiden oder sich in Angelschnüren verfangen. Experten im Bereich der Wildtierrettung zufolge gehört weggeworfenes Angelzubehör zu den schlimmsten Bedrohungen für Wassertiere.
Was Sie tun können
Hängen Sie die Angelrute an den Haken und streichen Sie Fische vom Speiseplan. Zum Glück gibt es jede Menge Outdoor-Aktivitäten, die keine Schäden an Fauna und Flora anrichten! Genießen Sie eine der folgenden Freizeitaktivitäten:
Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen
Kanu- oder Kajakfahren
Wanderungen, Bergwander- oder Rucksacktouren
Mountainbike-Touren (auf gekennzeichneten Wegen)
Windsurfen oder Segeln
Naturerkundungen zum Erkennen von Vögeln, Bäumen oder Wildblumen
Gärtnern
Picknicken
Quellen
(1) Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichung von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013
PETA