Der Tod von drei Krokodilen für eine Tasche

Prominenter Einsatz für Tiere: Mit einem Ganzkörper-Bodypaint als Krokodil hat Schauspielerin und langjährige PETA-Unterstützerin Alexandra Kamp hüllenlos vor dem Hermès-Store am Neuen Wall/Hamburg demonstriert. Ihr bemalter Körper lag in einer Lache aus „Blut“, um potenziellen Kundinnen des französischen Luxuslederwarenherstellers die Fakten vor Augen zu führen: Für nur eine Birkin Bag werden drei Krokodile getötet. Alexandra Kamps aufwändiger Bodypaint entstand direkt vor der Aktion in einer fünfstündigen Bemalung durch den Berliner Künstler Hartmut-Matthias Graf von Matuschka.Eine aktuelle Recherche der Tierrechtsorganisation PETA USA in zwei Reptilienfarmen in den USA (Texas) und Zimbabwe, die Gerbereien von Hermès beliefern, zeigt, wie Krokodile und Alligatoren in extrem überfüllten Gruben gehalten werden. Häufig werden die Tiere bei der Schlachtung nicht auf Anhieb getötet, sondern winden sich minutenlang im Todeskampf. So versuchte ein Arbeiter, die Alligatoren zu töten, indem er begann, ihre Genickwirbelsäule mit einem Messer zu durchtrennen. PETA fordert Hermès auf, keine Exotenleder-Produkte mehr zu verarbeiten oder zu verkaufen.„Alle Hermès-Kunden müssen wissen: Für jede Tasche und jedes andere Produkt aus Exotenleder werden Reptilien auf brutalste Art gequält und teilweise bei lebendigem Leibe gehäutet“, erklärt Alexandra Kamp ihr Engagement für die Tiere. „Es ist unnötig, Tiere für die Herstellung von Luxusgütern ihres Lebens und ihrer Haut zu berauben. Gemeinsam mit PETA appelliere ich an Hermès, dem Beispiel von angesehenen Designern zu folgen und attraktive tierleidfreie Materialien einzusetzen.“Die beiden von PETA USA besuchten Reptilienfarmen produzieren für Gerbereien, die Hermès angehören. Auf den Lone Star Alligator Farms in Winnie, Texas, schossen Mitarbeiter Alligatoren mehrmals mit einem Bolzenschussgerät in den Kopf. Mit einem Teppichmesser schnitten sie den Tieren in den Hals, um ihre Blutgefäße zu durchtrennen. Einige Reptilien überlebten jedoch und bewegten sich noch minutenlang in Behältern mit Eiswasser.Weitere Aufnahmen machten PETA-Ermittler auf den Padenga Crocodile Farms in Kariba, Zimbabwe – Zulieferer von Häuten für Birkin Bags und Betreiber einer der größten Nilkrokodil-Farmunternehmen weltweit. Auf den drei Farmen wurden allein im Jahr 2014 insgesamt 43.000 Tiere getötet. Bis zu 220 Krokodile werden dort in eine Betongrube gezwängt. Der Produktionsleiter von Padenga beschreibt den Markt mit ‚Luxus‘taschen als „wasserdicht“. Padenga gehören außerdem 50 Prozent des texanischen Unternehmens.Krokodile sind faszinierende, intelligente Tiere, die Werkzeuge verwenden, in Verbänden zusammenleben und ihre Jungen beschützen. Die natürliche Lebenserwartung von Alligatoren liegt bei 50 Jahren, die von Krokodilen sogar bei 80 Jahren und mehr. Auf Zuchtfarmen werden Alligatoren allerdings schon im Alter von nur einem Jahr getötet, Krokodile mit drei Jahren.

(Foto: PETA Deutschland)

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