Wir suchen einen Tierquäler: Medienberichten zufolge hat ein namentlich nicht bekannter deutscher Trophäenjäger am 8. Oktober 2015 in der Nähe des Gonarezhou-Nationalparks in Simbabwe den größten Elefanten erschossen, der seit 30 Jahren in Afrika getötet wurde. Der Mann soll eine 21-tägige Jagdreise angetreten haben, um neben Elefanten auch Leoparden, Löwen, Büffel und Nashörner zu schießen. Wir von PETA setzen nun eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung der Identität des Jägers führen. Wir wollen damit erreichen, dass dem Mann die Jagdlizenz entzogen wird. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte per E-Mail oder telefonisch unter Tel +49 (0)711-860-591-0 an PETA.
„Die Trophäenjagd ist ein abscheulicher Zeitvertreib reicher abgestumpfter Menschen, die mehr Geld als Moral besitzen“, sagt meine Kollegin Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland, völlig richtig. Wir fordern sowohl aus ethischen als auch aus Artenschutzgründen ein Verbot der Trophäenjagd. Weil auch ‚legale‘ Trophäen wie Stoßzähne oder Tierhäute im Umlauf sind, fällt es Artenschützern und Behörden schwer, diese von den illegal gejagten Körperteilen zu unterscheiden. Dem Schmuggel, teilweise mit in afrikanischen Herkunftsländern gefälschten Papieren, ist somit Tür und Tor geöffnet. Im Jahr 2014 wurden 325 Jagdtrophäen geschützter Tiere, darunter 11 Löwen, 36 Leoparden, 7 Elefanten sowie 43 Schwarzbären und ein Eisbär, legal nach Deutschland eingeführt. Trophäenjäger dezimieren die Tierwelt in erheblichem Ausmaß. Aus einer wissenschaftlichen Studie über die Jagd auf Löwen in Tansania geht hervor, dass die legale Trophäenjagd – und nicht etwa Wilderei oder der Verlust von Lebensräumen – der Hauptfaktor für den deutlichen Rückgang der Wildtiere ist. [1]
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Trophäenjäger versuchen sich bisweilen durch haltlose Argumente zu rechtfertigen: Die horrenden Summen, die Hobbyjäger für eine Jagdreise ausgeben, landen nicht bei der armen Bevölkerung oder bei einer Nationalparkverwaltung, sondern fast ausschließlich in den Taschen der Reiseveranstalter und Jagdfarmbesitzer. Aus einer Wirtschaftsanalyse der Trophäenjagd in Afrika geht hervor, dass gerade einmal 3 % der Einnahmen durch Trophäenjagden bei der lokalen Bevölkerung ankommen. Aus wirtschaftlicher Sicht spielt der Jagdtourismus in den meisten Ländern nur eine unbedeutende Rolle. In Namibia beispielsweise trägt die Trophäenjagd gerade einmal 0,27 % zum Bruttoinlandsprodukt bei, der Naturtourismus hingegen 4,2 %. [2] Der größte Teil der Touristen möchte eine intakte Tierwelt sehen – davon profitiert auch die Bevölkerung langfristig.
[1] Packer C., Brink H., Kissui B.M., Maliti H., Kushnir H. & Caro T. (2011): Effects of Trophy Hunting on Lion and Leopard Populations in Tanzania. Conservation Biology. Volume 25, Issue 1, p. 142–153.
[2] Campbell, R. (2013): The $200 million question – How much does trophy hunting really contribute to African communities? Economists at Large Pty Ltd. Melbourne, Australia
Fotocredit: PETA Deutschland