Augen auf beim Kauf von Kosmetikpinsel, Bademantel und Co.: Viele Verbraucher entscheiden sich bei Hygiene- und Kosmetikartikeln bereits für vegane und tierversuchsfreie Produkte – doch auch in vermeintlich unbedenklichen Gegenständen im Badezimmer findet sich häufig verstecktes Tierleid. Wer Wildschweinborsten in der Haarbürste, Haare vom Eichhörnchen im Kosmetikpinsel oder Badeschwämme aus Meerestieren vermeiden will, sollte unbedingt einen genaueren Blick auf die Zusammensetzung der Produkte werfen. Frank Schmidt, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V., erklärt, welche Utensilien tierische Bestandteile enthalten können und wie Kunden moderne, tierfreie Alternativen finden.
„Bei Bad-Utensilien und Dekoartikeln haben Verbraucher oft keinen Verdacht, dass in den Produkten ebenso viel Tierleid stecken kann wie in Kosmetika“, so Frank Schmidt. „Mit ein bisschen Übung ist es jedoch ein Kinderspiel, Stolperfallen ausfindig zu machen und so auch bei Kosmetikpinsel und Co. auf tierfreundliche Varianten zu setzen.“
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In diesen Produkten ist oft verstecktes Tier enthalten:
- Tierborsten zum Bändigen der Haare: In Haarbürsten werden häufig Borsten von Wildschweinen verwendet, die aus blutigen Drückjagden oder Jagdgattern in China stammen. Zudem kommen auch Borsten von langhaarigen Schweinen aus der Intensivtierhaltung oder von Ziegen zum Einsatz. Tierfreundliche Alternativen sind synthetische Fasern oder Pflanzenborsten wie Sisal oder Agavenfasern.
- Kosmetikpinsel aus Eichhörnchen- und Pferdehaar: Für die Herstellung feiner Make-up-Pinsel wird oft Fell von Eichhörnchen, Mardern, Wieseln oder auch Ziegen genutzt. Die Wildtiere werden mit Totschlagfallen oder Schusswaffen in Osteuropa gejagt; das Ziegenfell kommt häufig aus Asien. Die Haare in gröberen Pinseln stammen oft von Mähne und Schweif ausgemusterter Pferde aus dem Reitsport, deren Leben im Schlachthaus endete. Synthetische Materialien sowie Pinselfasern aus Bambus oder Kokospalmen sind geeignete Alternativen.
- Dachshaare für die Bartrasur: Rasierpinsel bestehen häufig aus den Haaren Asiatischer Dachse oder Schweinsdachse aus China. Die Tiere werden in Schlingen- oder Totschlagfallen qualvoll getötet oder in ihren Bauten vergast. Alternativen sind auch hier Pinsel aus Synthetik.
- Baden mit Tierknochen: Für die Herstellung von Badeschwämmen werden häufig Skelette verschiedener Schwammarten verwendet. Die Meerestiere werden dazu entweder in industriellen Aquakulturen gezüchtet oder von Tauchern aus dem Meer gefangen. Tierfreie Schwämme bestehen meist aus Kunstfasern und haben eine ebenso hervorragende Saugkraft.
- Seidige Bademäntel: Besonders in warmen Sommermonaten tragen viele Menschen Bademäntel mit Seidenanteil. Um an die feine Faser zu gelangen, werden Seidenraupen mit ihrem Kokon lebendig gekocht. Alternative Stoffe wie Polyester und Viskose hingegen sind ebenso leicht und frei von Tierleid.
- Muscheln als Dekoration: Häufig werden Muschelschalen als Verzierung oder Seifenablage genutzt. Die Schalenweichtiere werden dafür meist in kommerziellen Farmen gezüchtet oder direkt aus dem Meer gefischt und in kochendem Wasser oder heißem Dampf getötet. Genauso dekorativ sind Muscheln aus Kunststoff oder Kristallen.
Grundsätzlich gilt: Aufmerksames Lesen der Produktzusammensetzung vermeidet auch bei Gegenständen im Badezimmer den unwissentlichen Kauf von Artikeln tierischer Herkunft. Um sicherzugehen, sollten Verbraucher ausschließlich Produkte wählen, deren Inhaltsstoffe zu 100 % aus Synthetik oder Kunstfasern ausgewiesen sind. Diese sind zumeist nicht nur preiswert, sondern eignen sich darüber hinaus auch für Tierhaarallergiker. Pinsel aus Synthetikfasern lassen sich außerdem besser reinigen und sind bei flüssigen und cremigen Substanzen wie z. B. Concealern den Produkten aus Tierhaar überlegen. Drogerien und Fachhändler bieten eine immer größere Auswahl an tierfreundlichen, veganen Produkten rund ums Bad an.
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(Foto: DC Studio/fotolia.com)