Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Stierkampf ist getan: Bei der Abstimmung im EU-Parlament über das Budget für das kommende Jahr legten die Grünen wie auch in den letzten Jahren erneut einen Änderungsantrag vor, der Agrarsubventionen für spanische Kampfstierzüchter abschaffen soll. In einer entscheidenden Abstimmung hat das EU-Parlament endlich für den Antrag gestimmt – somit ist die erste Hürde genommen, um die EU-Agrarsubventionen an spanische Kampfstierzüchter zu beenden.
Der Entwurf zum Haushalt 2016 muss nun noch den Rat der Mitgliedsstaaten sowie die EU-Kommission durchlaufen. Wir von PETA Deutschland hatten den deutschen und österreichischen EU-Abgeordneten eine Petition zukommen lassen, an der sich in nur zwei Wochen über 11.000 Menschen beteiligt hatten. Die weltweiten Büros der Tierrechtsorganisation haben sich zudem in einem gemeinsamen Schreiben an alle EU-Abgeordneten gewandt und appelliert, dem Änderungsantrag zuzustimmen und standen im engen Austausch mit einigen Abgeordneten.
„Das EU-Parlament hat heute ein wichtiges Zeichen für den Tierschutz gesetzt – die Entscheidung könnte endlich das finanzielle Aus für die spanische Stierkampfindustrie bedeuten “, sagt dazu Vanessa Reithinger, unsere Fachreferentin für Wildtiere, „das grausame Zu-Tode-Quälen von fühlenden Lebewesen beim Stierkampf hat im 21. Jahrhundert nichts mehr zu suchen; auch nicht unter dem Deckmantel der Tradition.“
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Aufgrund des sinkenden Interesses am Stierkampf kann sich das grausame Spektakel nicht mehr allein aus Zuschauereinnahmen finanzieren. Die Subventionen der EU tragen im Wesentlichen dazu bei, die Stierkampfindustrie am Leben zu erhalten. Aus dem 2013 veröffentlichten Bericht spanischer Mitglieder des Europaparlaments mit dem Titel Toros & Taxes geht hervor, dass jedes Jahr rund 130 Millionen Euro von der EU an spanische Kampfstierzüchter fließen. [1] Rund 27 Millionen Euro hiervon stammen aus Deutschland, denn aufgrund seiner Größe finanziert Deutschland rund 21 Prozent des EU-Haushaltes.
PETA setzt sich bereits seit Langem zusammen mit anderen Organisationen für ein Ende der Stierkämpfe ein. Bei den Veranstaltungen werden die Stiere bis zur Erschöpfung mit Lanzen und Holzstöcken mit Widerhaken (Banderillas) traktiert. In ihrem Todeskampf werden sie immer wieder aufgehetzt und durch die Arena gejagt. Der vermeintlich erlösende Dolchstoß tötet die Tiere oftmals nicht sofort. Sie werden bei Bewusstsein, gelähmt vor Schmerzen, angekettet an ihren Hörnern aus der Arena gezogen. Dann werden sie kopfüber aufgehängt und der Hals wird ihnen aufgeschnitten, sodass sie langsam ausbluten.
[1] Dr. Bosch A. (2013) Toros and Taxes Subsidies in Spain and the EU for Bullfighting and Bull rearing. Report by the coalition ERC/Catalunya Sí. Leader; Dr. Alfred Bosch, MP. January 2013
FOTORECHTE: Bernard Girardin, Fotolia