Ist es ein Meilenstein für ein bundesweites Pelzfarmverbot? Wir werden sehen. Medienberichten zufolge haben die Verantwortlichen einer Nerzfarm in Söllichau (Landkreis Wittenberg) den Betrieb stillgelegt. Aussagen des zuständigen Amtstierarztes zufolge sollen bereits im März die letzten Tiere auf der Farm getötet worden sein; die Käfigbauten seien bereits abgebaut. Dazu kommentiert Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA:

„Die Schließung der Nerzfarm bei Söllichau war längst überfällig und muss ein Weckruf für die Politik sein. Der Bundestag muss den geplanten Gesetzesentwurf für ein Verbot der Pelztierhaltung in Deutschland endlich beraten und beschließen – das Leiden der Tiere auf deutschen Pelzfarmen muss gestoppt werden. Knapp 80 Prozent der deutschen Bevölkerung fordern laut einer GfK-Umfrage im Frühjahr ein Pelzfarmverbot und unterstützen somit unsere Forderung nach der Umsetzung eines entsprechenden Gesetzes.“

Aktuell werden in Deutschland noch sieben weitere Nerzfarmen betrieben, die gegen die geltende Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung verstoßen. Es fehlt den Tieren an wichtigen Schwimmbecken, Planboden und Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Wildtiere leiden in der Enge häufig an Verhaltensstörungen und werden im Winter qualvoll vergast. Dem Bundestag liegt bereits seit 2015 ein entsprechender Gesetzesentwurf vor. (Bundestagsdrucksache 18/5866)

Aktuell ist eine Klage in einem Präzedenzfall am Bundesverwaltungsgericht anhängig (Aktenzeichen BVerwG 3 C 1.16, zum Fall Nerzfarm Sörnsen GmbH).

Fotolia/ © Christian Maurer

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bianka.thon

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