RTL-Show mit gequälter Elefantin? NEIN!

Zu Beginn der am vergangenen Freitagabend ausgestrahlten RTL-Show „Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle“ musste die Elefantendame Buba als vermeintliche Attraktion im Fernsehstudio auftreten. Wir von PETA Deutschland üben nun scharfe Kritik an den Showmastern Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Thomas Gottschalk, die das sensible Wildtier in der Show präsentiert haben. Führende Elefantenexperten betonen seit Jahren, dass ein Auftritt von Elefanten in Zirkus- und Unterhaltungsshows nur unter Einwirkung von Gewalt und Zwang möglich ist [1].

Die Afrikanische Elefantendame Buba wird zudem seit vielen Jahren – meist in den Niederlanden – von ihrem Trainer Lutz Freiwald einzeln gehalten. Die Einzelhaltung weiblicher Elefanten ist gemäß deutscher Tierschutzbestimmungen jedoch nicht erlaubt, weil der Kontakt zu Artgenossen für die sozialen Herdentiere ein existenzielles Grundbedürfnis darstellt [2].

Die jahrelange Haltung unter tierquälerischen Bedingungen führte auch bei Buba zu schweren Verhaltensstörungen – diese zeigen sich bei dem Tier in häufig auftretenden stereotypen Bewegungsausführungen, dem sogenannten Weben. Die Tierrechtsorganisation appelliert nun an die drei Showmaster, künftig in ihren Sendungen exotische Tiere außen vor zu lassen.

„In unserer heutigen aufgeklärten Gesellschaft sollte auch den beiden ‚Show-Dinosauriern‘ Gottschalk und Jauch bewusst sein, dass der Einsatz von Elefanten im Fernsehstudio auf Gewalt und Zwang basiert“, sagt dazu auch unser Fachreferent, Wildtierexperte Peter Höffken.

Der Einsatz von Elefanten für die Unterhaltungsbranche ist mittlerweile verpönt. Sowohl die Bundestierärztekammer als auch der Bundesrat sprechen sich für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. Neben 40 deutschen Städten haben auch 18 europäische Länder wie beispielsweise die Niederlande, Belgien, Österreich und Griechenland bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten.

Die Elefantendame Buba leidet Experten zufolge an Verhaltensstereotypien, deformierten Beinen und einem leichten Wachstumsrückstand [3], was auf schlechte Haltungsbedingungen sowie traumatische Erlebnisse seit früher Kindheit zurückzuführen ist. PETA setzt sich für eine Beschlagnahmung des sensiblen Rüsseltieres mit anschließender Unterbringung in einer stationären zoologischen Einrichtung mit adäquater Elefantenhaltung ein. Aufgrund des Mitte September 2015 in den Niederlanden in Kraft getretenen Auftrittsverbots für Elefanten orientieren sich die Wildtierdompteure zunehmend Richtung Deutschland, um weiterhin Einnahmen auf Kosten der exotischen Tiere zu erzielen.

[1] Zitate und Stellungnahmen von Elefantenexperten auf PETA.de/Wildtierdressur[2] Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben oder ähnlichen Einrichtungen (2001). Herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. [3] Elefanten-Schutz-Europa e.V. (2011): „Haltungsbedingte Probleme Afrikanischer Elefanten im Circus“. In: Elefanten in Zoo und Circus. Nr. 20, 2011

Weitere Informationen:

PETA.de/Wildtierdressur

Fotocredit: Fotolia/donvanstaden

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