Zahlreiche Prominente wie Thomas D, Ariane Sommer, Armin Morbach und Kai Schumann unterstützen unsere Kampagne „Kein Tierverkauf in Baumärkten“
Tierquälerei bei Zulieferern, „heile Welt“ in den Regalen: Unsere Ermittler von PETA Deutschland haben in einer Recherche aufgedeckt, dass ein großer Teil der Tiere, die in Filialen der Baumarktkette Hagebau verkauft werden, aus Massenzuchtanlagen stammt, in denen sie unter tierquälerischen Bedingungen „produziert“ werden. Die Videos zeigen zentimeterhohe Fäkalien in den Ställen, verwesende Tierleichen und Kannibalismus unter den Tieren. Heute veröffentlicht die Tierrechtsorganisation Aufnahmen aus den Zuchtbetrieben, mit denen die Baumarktkette in Zusammenhang steht, auf ihrer Internetseite.
Bereits im April gaben wir erste Rechercheergebnisse bekannt und konfrontierte die Verantwortlichen von Hagebau mit den Vorwürfen – diese zeigten sich zunächst zwar gesprächsbereit, weigern sich allerdings, den Tierverkauf zu beenden. Andere Unternehmen hingegen reagierten bereits: Im August 2015 gab die Baumarktkette OBI den Ausstieg aus dem Tierverkauf bekannt, im September verkündeten die toom Baumärkte ein Ende des Verkaufs von Kleinsäugern und Vögeln und im Oktober folgte das größte niederländische Baumarktunternehmen Praxis. Die Tierrechtsorganisation fordert nun auch die Geschäftsführung von Hagebau auf, den Tierverkauf in ihren Filialen umgehend einzustellen.
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„Hagebau nimmt das Leid unzähliger Kleintiere in Kauf, um Kunden anzulocken. Jeder, der in der Baumarktkette einkauft, unterstützt ein skrupelloses System der Tierausbeutung“, so Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland e.V. „Offensichtlich setzt das Hagebau-Management darauf, den Skandal auszusitzen. Das wird PETA nicht zulassen und dafür sorgen, dass die Verbraucher informiert werden.“
Zahlreiche Prominente wie der Musiker Thomas D, Kolumnistin und Autorin Ariane Sommer, Fotograf und Künstler Armin Morbach sowie die Schauspieler Kai Schumann, Patrick Diemling und Markus Knüfken haben Protestfotos mit der Aufschrift „Kein Tierverkauf in Baumärkten“ eingeschickt und fordern gemeinsam mit PETA ein Ende des Tierverkaufs in solchen Geschäften.
Unsere Recherchen ergaben, dass Hagebau einen großen Teil seiner Tiere mittels zwischengeschalteter Großhändler aus tierquälerischen Zuchtanlagen in den Niederlanden und Deutschland bezieht. In diesen Betrieben werden jedes Jahr viele Tausend Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen, Ratten und Mäuse in überfüllten Käfigen oder winzigen Plastikboxen „produziert“. Die Tiere wurden derart vernachlässigt, dass viele von ihnen schon in den Zuchtanlagen starben, verdursteten oder Verletzungen und Erkrankungen aufwiesen; unzählige vegetierten inmitten ihrer eigenen Ausscheidungen dahin. Bei einigen der sensiblen Lebewesen führte der Stress der engen und intensiven Gefangenschaft zu Kannibalismus, also dem Töten und Essen von Artgenossen oder deren Körperteile. PETA-Ermittler haben neben den Massenzuchtanlagen auch stichprobenartig die Bedingungen bei kleinen Züchtern dokumentiert – hier herrschen ebenso extrem schlechte Zustände.
Wir appellieren an alle Kunden, das Leid zu stoppen und kein Tier im Handel oder bei einem Züchter zu kaufen. Wer einen tierischen Mitbewohner bei sich aufnehmen möchte, sollte sich an ein Tierheim wenden und ein hilfsbedürftiges Lebewesen adoptieren. Jedes Jahr werden etwa 300.000 Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben oder einfach ausgesetzt.
Fotocredit: PETA