Der Konsum von Fleisch, Milch, Milchprodukten, Eiern und anderen tierischen Produkten erzeugt nicht nur Tierleid, sondern ist Ressourcen- und vor allem Wasserverschwendung. Ganze 86 Prozent des weltweit genutzten Wassers werden zum Anbau von Lebensmitteln verwendet. Die Hälfte der so angebauten Lebensmittel – und somit der größte Teil des Wassers – landen in den Trögen von Tieren. Das ist extrem viel, wenn man bedenkt, dass wir nur 2,6 Prozent des weltweiten Wassers nutzen können! Mit einer rein pflanzlichen Ernährung könnte dieses Wasser gespart und zugleich Tierleben gerettet werden. (1, 2, 3, 4)

Wasserverbrauch

Um den Wasserverbrauch für jedes Produkt zu zeigen, wird der sogenannte Wasserfußabdruck verwendet. Hierbei wird berechnet, wie viel Wasser für die gesamte Herstellung eines Produktes benötigt wird. So bekommt jedes Produkt einen „Wasserrucksack“ aufgeladen, der anzeigt, wie viel Wasser im gesamten Prozess verwendet wurde. Je mehr Wasser eingesetzt wurde, desto größer der Fußabdruck bzw. der Rucksack. (1, 5)

Tierische Produkte „schlucken“ wesentlich mehr Wasser als pflanzliche. Vergleicht man den Wasserverbrauch bei der Herstellung eines Rindfleischburgers und eines Sojaburgers sowie bei der Produktion von Milch und Sojadrink, zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen rein pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln in Bezug auf den Wasserverbrauch. Für die Herstellung eines 150-Gramm-Rindfleischburgers werden durchschnittlich 2.350 Liter Wasser gebraucht, während für einen Soja Burger im Durchschnitt nur 158 Liter Wasser benötigt werden. Auch bei der Sojamilch ist dieser Unterschied eklatant: Während für einen Liter Sojadrink nur 297 Liter Wasser benötigt werden, sind es bei Kuhmilch durchschnittlich 1.050 Liter Wasser. (1)

Wie kommen diese hohen Werte zustande?

Eine Kuh nimmt in ihrer kurzen Lebenszeit von drei Jahren, bis sie für ihr Fleisch getötet wird, 1.300 Kilogramm Getreide und 7.200 Kilogramm Heu oder Silage zu sich. Für ein Kilo Rindfleisch werden bis zu 16 Kilogramm Futtermittel benötigt. Den größten Anteil am Wasserverbrauch bei tierischen Produkten hat das für den Futtermittelanbau verschwendete Wasser. So kommen bei dem genannten Futterverbrauch 15.300 Liter genutztes Wasser für ein Kilogramm Rindfleisch zustande. Hinzu kommen noch das Trinkwasser für die Tiere und das Wasser, das für die Reinigung der Ställe genutzt wird. Rindfleisch hat also nicht nur den eigenen „Wasserrucksack“, sondern belädt diesen auch mit den kleineren „Wasserrucksäcken“ aus dem Pflanzenanbau. Dadurch ergibt sich die unglaubliche Summe von 15.500 Litern Wasser für ein Kilogramm Rindfleisch.

Mit dieser Menge Wasser könnte man ein Jahr lang täglich duschen! (2, 6)

Wasserverschmutzung

Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist nicht nur für einen höheren Wasserverbrauch verantwortlich, auch zur Wasserverschmutzung trägt sie einen großen Teil bei. Durch die Ausbringung von Exkrementen und Gülle auf Felder versickern Schadstoffe in den Boden und gelangen in das Grundwasser. Die Nitratwerte im Grundwasser steigen, die Wasserqualität nimmt ab und das Wasser kann nicht mehr genutzt werden. Auch Medikamentenreste und resistente Keime landen über die tierischen Ausscheidungen in der Natur und schlussendlich auf unseren Tellern! Diese Schadstoffe können nicht von den Kläranlagen aus dem Wasser gefiltert werden. Ein Beispiel, das das Ausmaß dieses Problems verdeutlicht: Alleine die in Deutschland gehaltenen Schweine erzeugen doppelt so viele Abwässer wie die menschliche Bevölkerung. Dabei kommt auf jeden dritten Einwohner nur ein Schwein. Der Konsum von tierischen Produkten trägt dazu bei, dass mehr Gülle produziert wird und damit das Grundwasser und der Boden mit Nitraten und Phosphaten belastet werden. (7, 8)

Versauerung der Ozeane

Die Weltmeere speichern Kohlendioxid. Durch unseren Hunger auf Fleisch produzieren wir immer mehr klimaschädliche Gase, die im Ozean gespeichert werden. Mehr Kohlendioxid durch unseren Konsum heißt auch mehr Kohlendioxid in den Ozeanen, die dadurch saurer werden.

Die Folgen für die Meeresbewohner sind fatal. Korallen sterben ab und Lebewesen mit einer Kalkschale verlieren ihre schützende Hülle. Auch Plankton, ein Grundnahrungsmittel vieler Meeresbewohner, ist in sauren Ozeanen nicht mehr zu finden, und so gehen viele Lebensräume für andere Lebewesen verloren. Durch den Konsum von tierischen Lebensmitteln wird das Klima zerstört und das größte Ökosystem unserer Erde geht verloren! (9, 10)

Was Sie tun können

Wasser sparen und Gewässer schützen beginnt im Kleinen. Bei jeder Kauf- und Essensentscheidung kann ein Impuls gesetzt werden. Die aktuelle Lage zeigt, dass es umso wichtiger ist, sich für eine klima-, umwelt- und vor allem tierfreundliche Ernährung zu entscheiden.

VeggieBurger/pixabay

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Quellen:

Ercin, A. E. / Aldaya, M. M. / Hoekstra, A. Y. (2011): The Water Footprint of Soy Milk and Soy Burger and equivalent Animal Products. Value of Water Research Report Series No. 49. UNESCO-IHE Institute for Water Education. Delft, Niederlande.

Worldwatch Institute (Hrsg.) (2004): Meat. No it’s Not Personal. Washington: Worldwatch Institute, World Watch Magazine.

Gura, Susanne, Forum Umwelt & Entwicklung (Hrsg.) (2010): Fleisch vom nächsten Planeten. Der dreifache Widerspruch zwischen industrieller Tierhaltung und biologischer Vielfalt. Berlin/Bonn: Knotenpunkt GmbH.

Steinfeld, Henning / Gerber, Pierre / Wassenaar, Tom / Castel, Vincent / Rosales, Mauricio / de Haan, Cees (2006): Livestock´s Long Shadow. Environmental Issues and Options. Rom: UN Food and Agriculture Organization (FAO).

Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.) (2012): Wasserabdruck von Ernährungsgütern in Deutschland. Wiesbaden, Statistisches Bundesamt.

Sonnenberg, Anke / Chapagain, Ashok / Geiger, Martin / August, Dorothea (2009): Der Wasser-Fußabdruck Deutschlands – Woher stammt das Wasser, das in unseren Lebensmitteln steckt?. Frankfurt am Main, WWF Deutschland. http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/wwf_studie_wasserfussabdruck.pdf.

Preuk, Monika (2014): MRSA aus der Tiermast – Antibiotika-Resistenz durch Gülle aus der Schweinemast. Onlineartikel abrufbar unter: http://www.lifeline.de/news/medizin-gesundheit/antibiotika-resistenz-durch-guelle-aus-schweinemast-id121993.html. (letzter Abruf 08.05.2017).

Reichholf, Josef. (2004): Der Tanz um das goldene Kalb. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach.

Chu, Jenniger (2016): Study finds increased ocean acidification due to human activities. MIT News. Onlineartikel abrufbar unter: http://news.mit.edu/2016/increased-ocean-acidification-human-activities-0907. (letzter Abruf 08.05.2017).

PMEL Carbon Programm (Hrsg.): What is Ocean Acidification?. Onlineartikel abrufbar unter https://www.pmel.noaa.gov/co2/story/What+is+Ocean+Acidification%3 (letzter Abruf 08.05.2017).

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