Leider legen Hundehasser immer wieder mit Gift oder mit gefährlichen Gegenständen präparierte Köder aus, um Hunden zu schaden. Vielerorts ist davon auszugehen, dass die Zahl der ausgelegten Köder, die mit Rasierklingen, Plastik- und Metallteilchen oder Gift versetzt sind, ansteigt. (1) (2)
Diese Köder sind lebensgefährlich! Isst der Hund einen solchen Köder, kommt häufig jede Hilfe zu spät – viele Hunde sterben qualvoll. Auch die Gefahr, die von den vergifteten Ködern für Kinder ausgeht, ist nicht zu unterschätzen – gerade wenn Köder bevorzugt in gut besuchten Parkanlagen oder womöglich in der Nähe von Spielplätzen ausgelegt werden
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Wie viele Giftköderfälle gibt es jährlich?
Leider werden derartige Anschläge nicht bundesweit zentral erfasst. Die Zahlen einer privaten Giftradar-Website (3) sprechen aber Bände: Jedes Jahr gibt es unzählige Warnungen, von denen ein Teil offiziell bestätigt wird. Allein bis August 2015 sind in Deutschland etwa 1.800 Meldungen aufgenommen worden – im Vergleich zu 1.277 Meldungen im Jahr 2014. (4)
Beispiel Bayern: Nach Angaben des Landeskriminalamtes in München sind die Fälle in Bayern von 2011 bis 2014 von 60 auf rund 100 Fälle angestiegen. Diese Tendenz setzte sich auch im Jahr 2015 fort: Im ersten Halbjahr waren bereits 85 Fälle bekannt geworden. (5) In anderen Bundesländern sieht es ähnlich aus. (6)
Im Verdachtsfall ist eine schnelle tierärztliche Untersuchung unerlässlich. Worauf Ihr bei Euren Tier achten müssen: Vergiftungen können sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen. Häufig besteht höchste Lebensgefahr. Zeigt ein Hund eines oder mehrere dieser Anzeichen, solltet Ihr sofort einen Tierarzt aufsuchen oder die mobile Tierrettung verständigen:
Erbrechen
Durchfall
starker Speichelfluss, übermäßiges Hecheln
Unruhe oder Apathie
Zittern
schwankender Gang, Taumeln
Krämpfe bis hin zum Koma
blasses Zahnfleisch oder stark verfärbte Schleimhäute
große Pupillen
gerötete Augen
Blutungen
Atembeschwerden, Atemnot
Was Ihr im Notfall tun müsst:
1. Macht Euch mit den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Ernstfall vertraut.
2. Sammelt Reste des Giftköders oder evtl. Erbrochenes ein.
3. Sucht umgehend einen Tierarzt auf.
Bitte lasst keine wertvolle Zeit vergehen und unterlasst eigenmächtige Behandlungsversuche, denn nur ein Tierarzt kann die nötigen Maßnahmen fachkundig einleiten.
Die Mitnahme von Erbrochenem kann die Bestimmung des Giftes und somit eine schnellere und adäquatere Behandlung ermöglichen.
Seid stets aufmerksam, denn Giftköder können das Leben Eures Vierbeiners gefährden!
Wie Ihr Euren Hund schützen könnt
Ihr solltet Euren tierischen Begleiter stets aufmerksam beobachten und darauf achten, ob er etwas wittert. Sind Giftköder in Ihrer Nähe aufgetaucht, gilt die höchste Alarmstufe. Hunde sollten durch sanfte Trainingsmethoden ohne Strafe prinzipiell darauf trainiert werden, auf Spaziergängen nichts zu sich zu nehmen. Es empfiehlt sich außerdem, betroffene Gebiete nach Möglichkeit zu meiden oder den Vierbeiner zumindest vorerst an kurzer Leine zu halten.
Verdächtige Vorfälle und Funde sollten Sie unbedingt der Polizei melden und Anzeige erstatten, damit jeder Fall registriert wird und andere Halter informiert werden können, denn Hundehasser schlagen leider immer wieder zu.
Was PETA fordert
PETA Deutschland e.V. fordert eine Meldepflicht für Giftanschläge. Durch ein Meldesystem können Anschläge zentral registriert und dokumentiert werden. Die Bevölkerung kann über Giftköderwarnungen und Gefahrenschwerpunkte informiert werden – und wird zugleich sensibilisiert, wie häufig Tiere Opfer von Missbrauch werden.
shutterstock/microcosmos
Quellen:
(1) http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Peta-Giftkoeder-Attacken-auf-Hunde-nehmen-zu-id36321532.html
(2) http://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/607348/gibt-es-mehr-giftkoder-im-emsland-und-osnabrucker-land-1
(3) www.giftkoeder-radar.com
(4) http://www.sueddeutsche.de/news/leben/tiere-giftkoeder-fuer-hunde-wenn-das-leckerli-zur-todesfalle-wird-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150818-99-02598
(5) Ebd.
(6) http://www.fr-online.de/newsticker/koederattacken-auf-hunde-nehmen-zu,11005786,32194262.html