Die Sonne ist da, Österreich und Deutschland erwarten Temperaturen bis zu 39 Grad. Während viele Menschen das sommerliche Wetter genießen, benötigen Hunde, Katzen, Kaninchen oder Pferde jetzt besonderen Schutz und das wachsame Auge ihres menschlichen Begleiters, denn Kreislauf und Körpertemperatur der Tiere sind sehr sensibel. Kaninchen beispielsweise buddeln in freier Wildbahn verzweigte Tunnel und Höhlen, in die sie sich bei hohen Außentemperaturen zurückziehen können. In Gefangenschaft leiden die sensiblen Tiere häufig unter den heißen Temperaturen. Hunde überhitzen leicht, da sie nicht über den Körper schwitzen können. Auch Pferde sind betroffen – rappschwarzes oder weißes Fell macht die Tiere sonnenempfindlich; Sonnenbrand oder sogar ein Hitzeschock können die Folge von zu starker Sonneneinstrahlung sein. Hier ein paar hilfreiche Tipps für Tierhalter:
Flüssigkeitszufuhr:
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- Zu Hause muss der Wassernapf von Hunden und Katzen stets gefüllt sein; für unterwegs können Hundehalter Wasser in einer Flasche mitnehmen, das sie ihrem Vierbeiner immer wieder anbieten sollten.
- Weidetiere wie Pferde, Schafe oder Kühe haben im Sommer einen erhöhten Wasserbedarf – Pferde trinken bis zu 100 Liter am Tag. Die Tränke sollte mindestens einmal am Tag kontrolliert werden, damit eine ständige Zufuhr von Frischwasser gewährleistet ist.
- Viel Flüssigkeit ist auch für Nager wie Kaninchen und Meerschweinchen wichtig. Beide Arten neigen zu Harnwegsinfekten und können im Sommer schnell überhitzen. Viele Tiere lieben es, wenn das Wasser mit Vitamintropfen angereichert ist. Salzlecksteine sind nicht zu empfehlen, sie fördern die Harnsteinbildung.
- Auch Vögeln muss ständig frisches und möglichst kühles Trinkwasser zur Verfügung stehen.
Der richtige Schutz vor Sonneneinstrahlung:
- Auf keinen Fall dürfen Hunde und andere Tiere bei Hitze im Auto zurückgelassen werden: Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über das Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder sogar einen Herzstillstand! Wer einen im Auto eingesperrten Hund sieht, sollte umgehend die Polizei rufen oder die Scheibe einschlagen, wenn es dem Tier sichtbar schlecht geht – so kann dem Hund gegebenenfalls das Leben gerettet werden!
- Essenziell für Weidetiere ist ein Schatten spendender, gut belüfteter Unterstand mit Blitzableiter – so sind die Tiere vor Sonneneinstrahlung und Hitzegewittern geschützt. Steht ein kühler Stall zur Verfügung, in dem die Tiere genügend Platz haben, kann es sinnvoll sein, sie an ganz heißen Tagen zumindest über die Mittagsstunden im Stall zu lassen.
- Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel sind im Sommer auf eine möglichst kühle Umgebung angewiesen. Die Wohnung sollte tagsüber abgedunkelt werden, in ein Handtuch gewickelte Eiswürfel oder Kühlakkus können für eine zusätzliche Kühlung sorgen. Im Außengehege oder der Außenvoliere ist ein gut belüfteter Unterschlupf im Schatten unerlässlich; die Tiere dürfen keinesfalls in Käfigen oder Buchten in der Sonne stehen. Ein Ventilator oder permanent weit geöffnete Fenster sind nicht zur Abkühlung geeignet, da sich die Tiere im Luftzug schnell erkälten oder schmerzhafte Bindehautentzündungen davontragen können.
Keine Bewegung bei zu hohen Temperaturen:
- Sportliche Anstrengungen mit Hunden – wie das Laufen am Fahrrad – bei großer Hitze vermeiden. Spaziergänge sollten während der kühleren Morgen- und Abendstunden stattfinden. Ein nasses Kinder-T-Shirt am Leib sorgt bei vielen Hunden für Begeisterung und kühlt den Körper beim Spaziergang.
- Auch Pferde sollten bei Temperaturen über 30 Grad nicht bewegt werden – hier sind die kühleren Morgen- und Abendstunden zu bevorzugen.
Achtung, Sonnenbrand:
- Vorsicht bei hautempfindlichen hellen Tieren: Hier ist das Eincremen mit Sonnencreme auf Nasenrücken und Ohren nötig, um Hunde oder Pferde vor Sonnenbrand zu schützen. Dabei sollte ein ungiftiges Naturkosmetikprodukt gewählt werden, falls die Tiere es schaffen, die Creme abzuschlecken.
- Tiere, die mit roter, schuppender oder nässender Haut bereits Anzeichen eines Sonnenbrandes zeigen, müssen umgehend aus der Sonne genommen werden. Heilsalben können helfen, den Brand zu mildern.
Lebensgefahr: Erste Symptome eines Hitzeschlags erkennen:
- Anzeichen für Überhitzung beim Hund sind starkes Hecheln und Apathie, teils aber auch Nervosität. Sehr starkes Hecheln, Taumeln, eine dunkle Zunge oder ein glasiger Blick und Erbrechen lassen darauf schließen, dass der Hund vermutlich bereits einen Hitzeschlag erlitten hat und in akuter Lebensgefahr schwebt.Erste-Hilfe-Maßnahmen: Das überhitzte Tier muss sofort in den Schatten gebracht werden. Der Körper des Hundes sollte mit handwarmem oder leicht kühlem Wasser gekühlt werden. Das dringend notwendige Trinkwasser darf ebenfalls nicht eiskalt sein. Anschließend muss das Tier umgehend zum Tierarzt – auch, wenn sich sein Zustand durch die Erste-Hilfe-Maßnahmen scheinbar verbessert hat.
- Beginnt ein Pferd ohne ersichtlichen Grund plötzlich stark zu schwitzen, lässt die Körperspannung nach und fängt schlimmstenfalls an, zu taumeln, hat es möglicherweise einen Hitzschlag erlitten. In diesem Fall muss sofort ein Tierarzt gerufen werden. Als Erste-Hilfe-Maßnahmen bringen Pferdehalter ihr Tier umgehend an einen schattigen, gut belüfteten Ort und übergießen das Tier mit Wasser. Nasse Umschläge können ebenfalls helfen.
- Liegt ein sonst gesundes Kaninchen oder Meerschweinchen an einem heißen Tag teilnahmslos auf der Seite und atmet schnell und flach, sollte es unmittelbar in ein kühles feuchtes Handtuch eingewickelt und zum Tierarzt gebracht werden, da es möglicherweise einen Hitzeschlag erlitten hat und sogar an Kreislaufversagen sterben kann.
Weitere Informationen:
PETA.de/HotdogsPETA.de/Niemals
(Foto: Rita Kochmarjova/fotolia.com)