Einst ging der kleine Hans mit einem Rucksack seinen Lebensweg entlang. Dieser Weg war anfangs sehr breit und hell. Es befanden sich immer wieder kleine und große Steinchen auf seinem Weg denen er gut ausweichen konnte. Der kleine Hans war unbeschwert und glücklich diesen Weg gehen zu können.
Immer wieder kreuzten Menschen seinen Weg, die ihn fragten, warum er die Steine nicht aufhebt, denn es könnten andere darüber stolpern. "Naja, da haben sie Recht!" dachte sich der kleine Hans.
Doch je länger er seinen Weg ging, desto schmäler wurde der Weg und desto größer wurden diese Steine. Jetzt konnte er sie aber nicht mehr liegen lassen. Er erinnerte sich an seinen Rucksack und gab alle Steine die er fand in diesen hinein. Immer wieder fand er auf seinem Weg kleinere und größere Steine die er aufnahm und mit der Hand über die Schulter in seinen offenen Rucksack am Rücken gab. Hier und da fand er besonders schöne Steine, die er lange betrachtete und erst dann in seinen Rucksack legte.
Mit der Zeit wurde der Weg immer anstrengender, immer steiler, so dass er langsamer gehen musste. Auch die Sonne, die Helligkeit ließ nach und er sah seinen eigenen Schatten immer größer werden. Auch spürte er eine Last die ihn schier zu erdrücken drohte. Tapfer wie er war, ging er weiter und weiter. Jeden Stein den er finden konnte, gab er in seinen Rucksack. Es wurde mit jedem Schritt noch dunkler, sodass er kaum noch etwas sehen konnte und komischerweise wurden die Steine immer größer aber nicht schwerer, was er gar nicht verstand.
Dann hörte er wie aus dem Nichts eine Stimme: „Erhebe dich und blick dich um!“
Der inzwischen groß gewordenen Johann, verstand nicht was das soll? Er ging seinen Weg schon so lange und früher sind ihm immer wieder Menschen auf seinem Weg begegnet, die auch Steine aufnahmen die ihnen im Weg lagen. Er machte doch nur das, was auch die anderen machten.
Dann wieder eine andere Stimme: „Steh auf und blick dich um!“
Warum sollte er aufstehen? Auch wenn sein Weg mittlerer weile auf einen Berg führt und er mit der Zeit anstrengend geworden ist, kommt auch sicher wieder eine angenehme Passage die Bergab führt. So leicht hatte es begonnen als er noch den breiten Weg ging. Aber als sein Weg schmaler wurde und er noch die Steine und Steinchen aufheben musste, ging es auch noch Bergauf. Aber das wird sich ändern, er weiß es sicher - ganz sicher!
Eines Tages, musste er rasten, setzte sich hin und wollte die Steine und Steinchen aus seinem Rucksack betrachten. Es waren schöne Steine dabei aber auch hässliche mit scharfen Kanten.
Als er nun fertig war und den Rucksack ausgeleert hatte, sah er ein Loch. Ihm fiel auf, dass er durch dieses Loch am Rucksackboden immer wieder Steine verloren hatte. Als er sich fassungslos umblickte, sah er plötzlich, dass sein Weg eben war und dass er nur im Kreis ging. Alle diese Steine die er aufgehoben hatte und in seinen Rucksack gab, fielen irgendwann durch das Loch wieder heraus. Dann sah er auch, dass sein Weg nicht schmal war, sondern das er sich nur im Kreis bewegte. Er erkannte, dass er die gleichen Steine immer und immer wieder in seinen Rucksack gab während er im Kreis ging.
Auch dunkel war es nicht. Er sah, dass die Last der Steine ihn zu Boden drückte und es deshalb schattig und dunkel wurde.
Als er sich umblickte, sah er tausende Menschen, die wie er im Kreis gingen und die Steine auf ihrem Weg in den Rucksack gaben. Ab und zu sah er aber auch Menschen die Aufrecht gingen und er erkannte, dass er sich nur selbst das Leben schwer gemacht hatte, da er genau das machte was ihm die anderen vorgaben.
Er ließ seinen Rucksack liegen und ging aufrecht an all den Menschen vorbei, die gebückt nur im Kreis gehen und glauben dies sei ihre Bestimmung.
Hier und da, sagte er zu den Menschen im vorbeigehen:
„Steh auf und blick dich um!“
Der Hausverstand, wünscht euch eine schöne Weihnachtszeit und lasst euch reich beschenken! :)