Damenfrei - ein neuer Trend?

Unter dem launigen Artikel Intensivlockdown gab die Einschaltung

Anlass zu Kommentaren von Betroffenen. Der folgende Artikel erklärt Motive und Auswirkung. Möglicherweise sind wir einer größeren gesellschaftlichen Entwicklung auf der Spur. Dazu kann ich - wieder halbwegs nüchtern - etwas schildern.

NICHT SCHWUL

Die Entscheidung "damenfrei" hatte mit schwul nichts zu tun. Ich war gestern die einzige Schwuchtel im Rauschsalon. Das Würschtelfest war kein Erlass und keine despotische Gastgeberentscheidung. Es ist eine allgemeine, schon vor längerer Zeit gefundene, Übereinkunft zwischen ganz normalen Männern. Das hat vertretbare Gründe.

KÜHE IM SALON

Mir wäre die damenfreie Party-Linie schon in meiner Jugend lieber gewesen. Weiber im Salon glänzen in erster Linie durch Banalitäts-Eruptionen und tragen nichts bei zu Unterhaltungen über Handwerk, Computer, Kosmologie, Mega-Deals, Kochen oder Nazi. Stattdessen Monologe über ihr schweres Leben als Frau. Oder über ihre Garderobe. Oder über unmännliche Kollegen. Oder über alle Kolleginnen. Frauen haben auch kein Benehmen, weil sie nicht nach wenigen Minuten von alleine aufhören zu sprechen, damit jemand anderer etwas sagen kann. Wenn drei Weiber anwesend sind, gibt es drei Monologe gleichzeitig über das schwere Leben als Frau. Und über drei Garderoben. Und über drei Geschlechtslose im Büro. Und über alle Tussis in allen Büros. Besoffene Damen sind im besten Fall noch fader, noch weniger zu stoppen, und brauchen im typischen Fall Erwachsenenaufsicht.

fair use none

Der Obermitbewohni ist ein gebranntes Kind, weil er aus einer anderen Wohnung rausgeflogen ist. Eine Gästin hatte im Stiegenhaus um drei Uhr früh herumgebölkt und Nachbarn in Pyjamas tätlich angegriffen. Männer haften für ihre versoffenen Trampeln auf der Party. Das ist in Österreich Gesetz. Leider konnte ich gestern meine Schnappschüsse vom abgebrannten Studentenheim nicht mehr finden. Eine Besoffene wollte auf der Abschlussfete spät in der Nacht etwas kochen, entzündete ein Fettfeuer und "löschte" mit Wasser. Ich wohnte im hölzernen Nachbarhaus und sah am Gang abwechselnd den Flammen und der Vermieterin beim Beten zu. Meine Schnappschüsse vom nächsten Tag zeigen kein Studentenheim, bloß einen Haufen Holzkohle und Asche. Auf einem Bild sieht man in den Trümmern den Feuerwehrmann mit seinem Freund von der Versicherung, die mir vom "dummen Luder" erzählten. "Gib Frauen nichts zu trinken." Leichter gesagt als getan. Besser: Ganz weg lassen.

Was Gastgeber außerdem nervt: Klo nicht schön genug geputzt, Bilder nicht geschmackvoll, Wohnung zu dunkel, Bauernmöbel passen nicht zur Neonröhre, falsche Kaffeemaschine, usw. GARANTIERT.

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Und viele moderne Frauen sind alleinerziehende Muttis auf der Suche nach einem neuen Vorbild und Erhalter für ihre Gschroppen. Das kann ein extrem peinlicher Anblick werden. Ein Anblick, der mehr oder weniger zwangsläufig eintritt, sobald Ärzte, Piloten oder ähnlich plus alleinerziehende Muttis auf der Veranstaltung sind. Besonders, wenn die Betreffende angesäuselt oder ähnlich ist. An abschreckenden Erlebnisberichten war gestern jedenfalls kein Mangel. Schlipsträger sind nicht einmal am Arbeitsplatz sicher vor alleinerziehenden Muttis. Warum auch noch zu sich nach Hause einladen? Ist doch wie unbezahlte Überstunden. Nicht nur für Gynäkologen.

REBELLION DER OPFER, ABSCHIED DER BEUTE

Vor ein paar Jahren gesellte sich folgendes Trauma hinzu. Ein Gast kam nach einer Party wegen einer frei erfundenen Vergewaltigung vor Gericht. Unser Obermitbewohni musste in den Zeugenstand. Die Anklage und die Schilderung des Tathergangs waren vollkommen lächerlich. So lächerlich, dass der Richter nach seinem abschlägigen Urteil gegenüber der Anklägerin und ihrem Anwalt giftig wurde. Die Beschwerde des Richters lautete "Unsere Zeit mit Schwachsinn vergeudet!" Fast alle Anwesenden kannten die Episode; zwei Gäste waren sogar auf jener Veranstaltung.

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Diese erfundene Vergewaltigung ist KEIN Einzelfall. Dem Verfasser sind mehrere derartige Sex-Skandale bekannt. Eine Beschuldigung drehte sich um jemanden, der ein Alibi hatte. Er war zum Zeitpunkt auf einem anderen Kontinent. Dümmer geht es wirklich nicht.

Im gestrigen Salon sind neue Erfahrungsberichte hinzugekommen. Jeder kannte jemanden, der mit mehr oder weniger fremden Weibern haarsträubende oder sogar existenzbedrohende Erlebnisse gehabt hat. Mehrere Gäste kannten sich in dieser Funktion selbst. Und OMG, die Geschiedenen haben die ewigen Junggesellen beneidet, und OMG alle haben den Homo beneidet! Wir erhoben unsere Gläser auf das Geld und die Nerven, die ich in meinem Leben gespart habe.

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Interessant fand ich, dass unser Ansatz der damenfreien Rauschsalons anscheinend nicht mehr so aufgeflippt ist wie früher. Würschtelfeste sind vermutlich noch nicht epidemisch, werden aber laut Berichten immer beliebter. Besonders junge Rentiers und Namenserben entdecken die Vorzüge, weil sie besonders attraktive Ziele und daher besonders verwundbar sind für kleine Erpresserinnen, Anklägerinnen, Eheschürferinnen und "Trophäen". Nach den ersten Metoo-Bomben gab es einige Zeit lang weniger Parties in den Umgebungen der Salon-Besucher. Die Angst vor Metoo und Tränen vor dem Richter war einfach zu groß. Jetzt werden laut der Berichte endlich wieder mehr Gesellschaften gegeben, aus Trotz gegen Corona, aber eben ohne Weiber. Und eigentlich war jeder schon immer dafür. Endlich Frieden im Partykrach. Prost. Und eine Schweigeminute für Prinz Harry, Herzog von Sussex. Die arme Sau.

DAS SATELLITENBILD ZUR GROSSWETTERLAGE

Überhaupt könnte es so sein, dass der eingebildete Zwang zur Freundin oder Frau das gleiche Schicksal erleiden wird wie der eingebildete Zwang zum Auto. Beides ist eine Marotte der Opa-Generation, daher kann man das baldige Ende nicht ausschließen. Ich selbst rede mit anderen Männern kaum mehr über Frauen oder Beziehungen, aber ihrerseits tun es andere Männer untereinander ebenfalls nicht. Das zieht sich durch alle Alters- und Einkommensschichten. Männer gehen unbeweibt durchs Leben und finden nichts dabei. Es ist nicht einmal kein Thema mehr, die gestrige Eröterung war recht bald wieder vorbei. Den Trend zum Solisten habe ich schon in den frühen 2000ern bemerkt, aber jetzt sind eindeutig breite Kreise erfasst.

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Aktuelle und kommende Generationen werden vielleicht ebensowenig eine eigene Frau oder Freundin haben wie ein eigenes Auto. Das ist eine kosten- und nervenbewusste Entscheidung. Vor ein paar Jahren war ich mit einem begeisterten Solo-Freund spätabends in einer Grünanlage saufen. Später suchten wir auf seinen Wunsch einen Parkplatz mit extrem aufdringlichen Nutten auf. Der Freund wechselte bei mir einen Zwanziger auf zwei Zehner. Um den einen Zehner - um zehn Euro - ging er für ein Gebläse ins Gebüsch. Bei solchen Preisen können Männer ohne Kinderwunsch, also die meisten, in der Beziehungs-Abstinenz Nerven UND Geld sparen. Unvergesslich, die weisen Worte des großen Aktivisten und politischen Denkers Charlie Sheen: Man zahlt eine Hure nicht für den Sex. Das Geld ist dafür, dass sie sich sofort wieder ankleidet und verschwindet. Mehr Zeit fürs Männliche, für Räusche und für Siege: Konstruktionen, Ansprachen, Gefechte, Geschäfte und Texas Hold'em. Das Leben ist kurz, nur die Scheißjugend nimmt kein Ende!

DER TRICK MIT DER SCHWULENVERFOLGUNG

Die freie Wahl zwischen Frau oder nicht ist eine echte Errungenschaft unserer Zivilisation. In allen anderen Kulturen besteht der Zwang zur Vater- und Gattenschaft. Bei Naturvölkern und Hochkulturen, darunter im Westen bis in die 1950er, MÜSSEN Männer schon früh im Leben Ehemänner und Väter sein, so wie sie Soldaten sein müssen. Alles sehr schrecklich, aber ich persönlich wäre lieber im Krieg als in der Ehe. Einen Krieg kann man gewinnen.

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So drängt sich der Verdacht auf, dass die Ächtung der männlichen Homosexualität den eigentlichen Zweck hatte, zu verhindern, dass sich Männer aus sehr vertretbaren und vernünftigen Gründen von der Weiberei verabschieden. Der bloße Verdacht auf Homo ist in den meisten Kulturen strafbar und schnell bei der Hand, wenn ein Nerd oder Gentleman das Sakrament der Ehe verweigert. Hagestolze ziehen kein Kanonenfutter und keine Steuerzahler auf eigene Kosten groß. Aus diesem Blickwinkel wird sichtbar, dass der moderne Verzicht auf Frau in unserer Hochenergiezivilisation erst durch das Nachlassen der Homo-Ächtung möglich wurde. Schwulenrechte haben alle Männer befreit.

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Dazu gab es gestern eine Äußerung von einem Verweigerer, der die "Ich bin schwul"-Lüge als Ausrede verwendete, um das Drängen seiner Frau Mama abzuschmettern, die immer wieder eine Schwiegertochter und Enkelkinder begehrte. Die Ausrede funktionierte laut Bericht auf Anhieb und nachhaltig. So leicht wäre es bis in die 1970er auch bei uns nicht gewesen. Die wenigen Männer, die in der Vergangenheit ihre Resistenz gegen Gehirnwäsche ausleben wollten, mussten sich ins Kloster flüchten. Oder in eine Existenz als Waldschrat. Heute, nach der sexuellen Revolution, rastet das Triebleben beim Onanieren ein. Immer mehr bleiben picken.

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Die Männer unserer Zivilisation haben die Natur besiegt, Muskelarbeit abgeschafft und den Sex von Babys entkoppelt. Die Männer unserer Zivilisation sollten als nächstes ihre Hormone besiegen, Beziehungen abschaffen und sich von Frauen entkoppeln. Erst dann steht uns der Weltraum offen. Ich persönlich bin für jede interstellare Expedition zu haben. Aber nur, wenn die Reise ein Würschtelfest ist.

DAS ENDE

Unser Salon enthielt sicher keinen repräsentativer Querschnitt für Österreich, aber hier ist Material aus der Feldforschung.

Anwesende in der Unterhaltung über Damenfrei: 8 (überwiegend nicht gleichzeitig)

Anwesende schwul: 1

Anwesende mit Tinder oder ähnlich: 0

Aktuell in Beziehung: 1 ("aber nicht mehr lang";)

Aktuell in Ehe: 0

Geschieden: 2

Mit Kindern: 1 (Boomer)

Akademiker (Abschluss, nur ein Geisteswissenschaft): 5

Unternehmer: 5

Nutten gezahlt: 3 (aber anscheinend schon lange her)

Durchschnittsalter: ~40, vorwiegend Gen-Xers

Boomer: 1

Gen-Xers: 5

Millenials: 2

Erster Platz: "Ich mag nur junge schöne Frauen. Zum Glück werden sie immer seltener."

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EINE FRAU OHNE MANN IST WIE EIN FISCH OHNE FAHRRAD

"Fisch", haha. Ciaotschi!

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5
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Dr. Thomas Lerchenberg

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