Abfällige Bemerkungen über Figur und Antlitz von PolitikerInnen sind nicht nach dem Geschmack von @Ralph Janik . In seiner These über die Grenzen der Satire macht er sich im Namen der Dicken und Hässlichen für eine besondere Form der Abstinenz am Internet stark. Teilnehmer in politischen Debatten sollen sich Spott über das Aussehen von PolitikerInnen verkneifen, damit sich alle anderen übergewichtigen und hässlichen Menschen nicht gekränkt fühlen. Meine Ergänzung: diesen Spott gibt es nicht nur am Internet und nicht erst seit dem Internet. Spott über die Schönheitsfehler von PolitikerInnen sind auch in Gasthäusern und anderen geselligen Runden sehr beliebt, auch Damen machen gerne mit. Im Gegensatz zu @Ralph Janik finde ich dieses besondere Genre der Stehgreif-Satire amüsant und interessant, egal, ob online oder offline. Hier sind meine Thesen.
PolitikerInnen sind die hässlichsten und fettesten und fadesten Menschen, die in den Massenmedien zu sehen sind. PolitikerInnen sind die einzigen, die für ihre Gratis-Selbstdarstellung und Eigenwerbung nichts zu leisten brauchen. Alle anderen müssen durch besondere Fähigkeiten, glänzendes Aussehen und gute Unterhaltung aus der Masse der Massenmenschen herausragen.
Keiner kann was machen dagegen, dass sich jeder Politiker und jede Politikerin auf Kosten der Öffentlichkeit bereichert und die Bürger flussabwärts an den meistbieteten Parasiten verkauft. Lieber @Ralph Janik , diese Herrschaften für ihre Gesichter und andere Körpermerkmale zu verspotten ist leider der einzige Trost, den Bürger und Verarschungsopfer der Massenmedien haben. Gegen PolitikerInnen und deren Markthelfer ist jeder Rechtsweg ausgeschlossen.
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Wenn sich durch den Spott an fettleibigen und hässlichen Volksvertretern ähnlich erschaffene Menschen kränken, so ist das alleine deren Problem, noch dazu ein eingebildetes. Der Spott ist ein vernachlässigbares Problem, das Gonzos am Internet haben. Viel bedeutender und handfester sind die Nachteile am Sexual- und Heiratsmarkt, die Sexresteverwerter erleiden. Die wahren Internet-Probleme und wirklich vernichtenden Internet-Urteile liegen dabei nicht in den politischen Debatten auf Facebook, sondern in den Gesäß- und Gesichtsauktionen auf Tinder. Auf Tinder gibt es auch keine Barmherzigkeit. Warum soll ausgerechnet ich mir was verkneifen, wenn ich mit meinen Homeys online und offline über den Gruselbauer oder die Ferkel spreche? Warum soll sich das überhaupt jemand verkneifen? Vor allem meine Homeys und ich, die wir auf Tinder unvermittelbar sind?
@Ralph Janik , schreib doch mal einen Appell an die Öffentlichkeit, dass sich schöne junge Frauen und Männer auf Tinder zu karitativen Kopulationen mit Menschen unter ihrer Liga erbarmen. Das ist genauso lächerlich.
Epilog: Protokoll der Gasthaus-Reconnaissance vom 5. Jänner 2016
Primus: Was können denn wir dafür, wenn de ohne Schnorchel flüchten und dann untergehen?
Secundus: Bei uns würden de doch eh nur leiden, weil jeder ein Nazi ist.
Primus: Ich sags der Regierung: "Wir nehmen nur mehr Weiber".
Tertius: Aber nur die feschen.
Primus: Die ohne Oberlippenbart.
Secundus: Dann stelle ich mich an die Grenze und mache den Busen-Kommissar.
Tertius: Schubhaft bei Silikon[busen]?
Primus: Dafür dürfen die Heini-Hosi und die Oberhauser nur mehr verschleiert in Fernseher.
Secundus: Du, die schirchste ist doch die Glawischi.
Tertius: Die können de von uns haben.
Secundus: Ein Gesicht wie eine eingetretene Wirtshaustür.
Primus: Glaubst, dass die noch Jungfrau ist?
Secundus: Jetzt wird mir schlecht.
Tertius: Musst noch was trinken.
Ende der Gasthaus-Reconnaissance vom 5. Jänner 2016. Ich habe weder etwas gegen @Ralph Janik noch etwas gegen Asylanten oder übergewichtige oder unattraktive Menschen. Ich finde bloß die These von @Ralph Janik lächerlich und wünsche mir ein entfesseltes, reichhaltiges und lustiges Internet. Und Mundartsprecher im Gasthaus sind geistreicher und wortgewaltiger als die meisten Menschen wissen.