„Die Welt verschwendet Billionen für Waffen. Warum ist es einfacher, Geld zur Zerstörung von Menschen und Planeten zu finden statt zu deren Schutz?“ UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon stellt hier anlässlich des UN-Anti-Terrorgipfels eine entscheidende Frage.
Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass der syrische wie der irakische Bürgerkrieg Stellvertreterkriege dafür sind, wie Saudi-Arabien und Iran ihre eigenen Absichten in der Region verfolgen und wie auf der Metaebene Russland, USA sowie zunehmend China ihr Machtspiel treiben. Es ist logisch nachvollziehbar, dass Russland seine Marinebasis in Syrien absichern möchte. Aber es muss selbst Putin klar sein, dass die Verteidigung immer teurer wird, je größer der Konflikt in Syrien wird. Der Krieg ist jedenfalls nichts Anderes als eine aggressive Gebietsausweitung und daran ist man mehr interessiert als an Deeskalation oder daran, den Völkern ihre Selbstbestimmung zu geben. Ob das eine anständige, vor allem aber langfristig erfolgreiche Strategie ist? Sicher nicht!
Die Rechnung „Zerstörung oder Schutz“ ist leider genauso einfach, wie immer wieder schockierend: An Waffen verdienen Firmen und Händler direkt, den Schaden durch die Waffen trägt die Gesellschaft vor Ort und zeitverzögert die Länder, in die die Menschen fliehen.
Frieden hingegen kostet Geld. Von Deeskalation profitiert zuerst die Gesellschaft vor Ort, aber keine Firma erhält einen Profit. Sich für den Schutz von Menschen und Planeten – auch monetär – einzusetzen ist und bleibt ausschließlich eine Frage von Humanität, Anstand und der Einhaltung der Menschenrechte.
Wer jetzt der UN anlässlich des Anti-Terrorgipfels vorwirft, sich nicht ausreichend und nicht vorzeitig für diesen Schutz eingesetzt zu haben, sollte eines bedenken: Die UN sind ein noch wesentlich komplexerer Klub als die EU, und was für die Europäische Union gilt, gilt für die Vereinten Nationen in noch stärkerem Ausmaß. Das heißt, die UN ist nur so gut wie die Mitglieder es zulassen. Solange Russland, China oder die USA mit einem Veto die Macht blockieren, kann ein oft kritisierter Sicherheitsbeirat oder Generalsekretär nicht an dieser Blockade vorbei arbeiten. Das ist zutiefst frustrierend! Wer also die UNO basht, sollte prüfen, wie die Bereitschaft in seinem eigenen Mitgliedsstaat ist, Aktivitäten zur Deeskalation statt Aggression zuzulassen.