VIER PFOTEN

Manchmal dürfen wir uns im Tierschutz auch über Rettungen von Tierkindern freuen – das sind dann wirklich Geschichten zum Herzerwärmen. Seit kurzem zum Beispiel kümmern sich meine VIER PFOTEN KollegInnen um ein verwaistes Bärenjungtier in Polen. Das kam so: Am 1. April wurde ein etwa drei Monate altes Braunbärenjunges von Forstarbeitern in den Bergen im Südosten Polens gefunden und in die dortige Wildtierrettungsstation gebracht. Die Mutter war nirgends gesichtet worden. VIER PFOTEN hat daher gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, dem Zoo Poznan, entschieden. sich der kleinen Bärin anzunehmen und dafür ein neues, artgemäßes Gehege zu errichten.

VIER PFOTEN unterstützte und teilfinanzierte zunächst ein 300 m² großes vorläufiges Gehege. Es wird mit einem Sichtschild extra abgeschirmt, damit das Bärenmädchen erstmal vor dem Augen der Zoobesucher geschützt ist und sich stressfrei an ihre neue, artgemäße Umgebung gewöhnen kann. Später wird sie dann in ein größeres Gehege umgesiedelt, in dem sie langfristig untergebracht wird.

VIER PFOTEN

Die kleine Bärin, die bei ihrer Rettung nur 4,5 kg wog, kam Ende letzter Woche nach einer achtstündigen Fahrt im Zoo an und erhielt ihren neuen Namen „Cisna“ zur Ehrung der gleichnamigen Ortschaft in der Region, in der sie gefunden wurde. Tierärztin Julia Bohner vom Leibniz-Institut für Zoo und Wildtierforschung in Berlin unterzog sie einem gründlichen medizinischen Check.„Cisna war anfangs etwas wackelig auf den Beinen, was nach der langen Fahrt nicht verwunderlich ist“, berichtet Bohner. „Sie ist in einem guten Gesundheitszustand, hat immerhin schon etwas zugenommen und sich eingewöhnt. Jetzt ist sie putzmunter und erkundet neugierig ihr neues Zuhause.“ Im Herbst wird Cisna dann in ihr großes endgültiges Gehege übersiedeln können, das ebenfalls von VIER PFOTEN finanziert wird.

Natürlich wäre es das Beste für die junge Bärin gewesen, wenn sie in der Natur hätte bleiben können. Aber es ist nicht einfach, Bärenwaisen, die von Menschen aus der Natur entnommen wurden, später wieder auszuwildern. Man kann nicht einfach den Bären zurück in den Wald bringen, der Prozess muss von Experten begleitet und der Bär in einem extra dafür vorgesehenen Areal freigelassen und überwacht werden. Polen verfügt derzeit über keine solche Einrichtung und Ressourcen dafür. Deshalb haben die zuständigen Behörden entschieden, dass es das Beste ist, Cisna im Zoo Poznań unterzubringen.

VIER PFOTEN startete die Kooperation mit dem Zoo Poznań 2013, nachdem dieser sich bereit erklärt hatte, die hohen Tierschutz-Standards von VIER PFOTEN beim Bau des Geheges ebenso wie beim Bärenmanagement umzusetzen. Der Zoo bietet alle nötigen Voraussetzungen, das bestehende Bärengehege weiter auszubauen und so allen Bären im Zoo ausreichend Platz zu bieten.

Seit Jahren schon kümmern wir uns um eine Verbesserung der Braunbärenhaltung in Polen. Wir haben bereits im Jahr 2011 drei Tiere aus katastrophaler Haltung gerettet und in den von VIER PFOTEN geführten BÄRENWALD Müritz in Norddeutschland gebracht.

Seit Mai 2012 ist übrigens die Privathaltung von Braunbären in Polen verboten. 2013 konnte VIER PFOTEN in Kooperation mit dem Zoo Poznan drei weiteren Bären ein artgemäßes Zuhause ermöglichen: Wania, Misza und Boris. Erst vor zwei Wochen unterstützte VIER PFOTEN den Transport zwei weiterer Bären, Ewka und Gienia, in das große Freigehege in Polen. Dieses wird bis Herbst um 1,5 Hektar erweitert und dann auch ausreichend Platz für Pietka und Wojtusia, die letzten beiden Braunbären in illegaler Privathaltung in Polen, und Puchatkas großes permanentes Gehege bieten.

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